sportnet.at Interview:
Der frühere Radprofi Hannes Hempel belegte vergangene Woche bei seinem Ironman-Debüt in Kärnten den ausgezeichneten neunten Rang.
Frage: Du hast ja den direkten Vergleich. Was macht eigentlich mehr Spaß, Triathlon oder Radrennen? In welcher Szene fühlst du dich wohler? Und wo ist die Leistungsdichte größer?
Hempel: "Triathlon ist einfach ausgeglichener mit Schwimmen und Laufen, das macht mehr Spaß. Die Radsportszene ist aber eigentlich die bessere. Im Triathlon gibt es so viele ‚Möchtegerns’, das nervt mich. Von der Leistung her sind die beiden Sportarten nicht zu vergleichen. Radfahrer sind einfach härter, können sich mehr quälen. Ein Triathlet kann ein gewissen Tempo erbringen, doch sobald die Schmerzgrenze erreicht ist, ist es für ihn aus...
Das ganze nächste Jahr werde ich Triathlon fix weitermachen. Es gibt derzeit auch einen regelrechten Boom, zumindest in Kärnten. 2008 will ich den Ironman in Klagenfurt gewinnen und das ist auch durchaus realistisch." » Komplettes Interview
Die Frage "Wer ist härter" finde ich angesichts der gegenwärtig alles beherrschenden Dopingdiskussion im Radsport sowas von daneben, dass mir (fast) die Worte fehlen. Mal ehrlich: Was soll der Scheiß? Gesetzt den Fall, dass Radfahrer tatsächlich "härter" wären, wäre für mich der logische Schluss: Triathleten sind klüger, die wissen, wann man aufhören sollte, weil Sport ab einem gewissen Punkt eben kaputtmacht und nicht mehr aufbaut.
Ich kann mich bis zu einem gewissen Punkt quälen, sonst wäre ich keinen Marathon gelaufen und würde mich nicht damit plagen, einen See kraulend zu durchqueren. Und ich habe ein Gefühl dafür, wann Quälerei manisch und krankhaft wird.
Fazit: Ich hoffe, dass ich nie so "hart" wie die "richtigen" Radrennfahrer werde, weil das hieße, dass ich kein Gefühl mehr dafür habe, was mir gut tut. Und wenn mich diese Jungs dann aufgrund meiner bescheidenen Leistungen als "Möchtegern" bezeichnen, sagt das nichts über mich, aber viel über sie aus.
Ravistellus
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Per aspera ad astra! (Auf mühsamen Wegen zu den Sternen)
Und klar sind Radrennen härter, weil man einfach dranbleiben muss, auch wenn man schon stundenlang nur noch Sterne gesehen hat. Wenn man beim olympischen Triathlon das Radfahren auf 100-120km ausdehnte und dann auf entsprechend anspruchsvollen Strecke fahren würde, hätte das schon etwas von der Qual
Und klar sind Radrennen härter, weil man einfach dranbleiben muss, auch wenn man schon stundenlang nur noch Sterne gesehen hat.
das ist so nicht richtig. dein "muss" kannst du gerne gegen "muesste" tauschen. es soll schon abgehaengte fahrer gegeben haben.
natuerlich sind die intensitaeten hoeher, wenn man am hinterrad beissen muss, aber ein 400m-laeufer sieht auch sterne. ich vergleiche da lieber den grad der koerperlichen erschoepfung nach dem wettkampf.
Was soll das sein 'härter' ? Höhere Leidensfähigkeit?
Ist für mich wieder so ne Diskussion, die auf nen Schwanzlängenvergleich rausläuft.
Jeder Event kann hart sein, ob 3 Wochen Tour de France oder der erste Mini-Tri im Hinterdümplesdorfer Feuerwehrteich. Ist doch einfach ne Frage des persönlichen Empfindens und Wollens.
Ein bekannter ehemaliger amerikanischer x-maliger Tour de France gewinner soll behauptet haben, der NY-Marathon war das härteste was er je gemacht hat - und da gibt es sicher einige im Forum ,die einen Marathon nicht als 'das Härteste' ansehen.