Ich bin mir sicher, dass Merkel seit dem Wochenende, als die neue Geschichte mit den Anrufen Wulffs bei Dieckmann und Döpfner publik wurde, bereits nach einem Wulff-Nachfolger sucht, im Idealfall vermutlich versucht, Gauck als gemeinsamen Kandidaten von CDU/CSU und SPD zu positionieren.
Wulff ist nicht mehr zu halten und wäre für die bevorstehende Bundestagswahl mit der Beschädigung seiner Glaubwürdigkeit und der Beschädigung des Amt des Bundespräsidenten eine schwere Hypothek. Und Merkel, die für sowas gute Instinkte hat, weiß das ganz genau.
Der Zeitpunkt des Rücktritts ist nur noch eine Frage von Tagen.
Nach den ersten Salami-Scheibchen habe ich das noch für einen Sturm im Wasserglas gehalten, aber mittlerweile fällt einem statt der Salami-Scheibe schon das ganze Schwein entgegen .
Übersteht er noch die 3-Königs-Gelage, damit es dort nicht zum unmittelbaren Thema wird (so schmeckt einem das Bier ja nicht mehr) oder geht er vorher? Dass er geht, halte ich inzwischen für sicher.
Vielleicht kriegt er ja noch einen Beraterposten beim gerade beginnenden Fettnäpfchen-Hüpfen in Iowa .
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Die meisten Radwegbeschilderungen wurden von Aliens erschaffen.
Sie wollen erforschen, wie Menschen in absurden Situationen reagieren.
Ein gutes hat die Affäre: Es gibt die Bestätigung, dass ich mich (so wie viele andere auch) auf mein Bauchgefühl verlassen kann. Ich habe von Anfang an mit ungläubigen Staunen auf Wulff als Bundespräsident geschaut. Es konnte doch einfach nicht sein, dass man diesen Typ Politiker oder Öffentlichkeitsmensch für das Amt vorsieht. Irgendwie demontiert die Politikerkaste sich nach und nach selbst und das in einer Art und Weise, die irgendwie komplett am gesunden Menschenverstand vorbeigeht. Um das zu verstehen, braucht man vermutlich ein tieferes Verständnis der menschlichen Psyche als es mir zur Verfügung steht.
Der Herr Wulff hätte nie auch nur kandidieren dürfen, aber das Frau Merkel ihn trotzdem durchgesetzt hat, sagt mehr über Frau Merkel als ihr lieb sein dürfte.
Und das Wulff die Kandidatur angenommen hat, habe ich damals schon als eine Form von Größenwahn angesehen und sehe mich jetzt nur bestätigt.
Ein gutes hat die Affäre: Es gibt die Bestätigung, dass ich mich (so wie viele andere auch) auf mein Bauchgefühl verlassen kann. Ich habe von Anfang an mit ungläubigen Staunen auf Wulff als Bundespräsident geschaut.
Das gleiche Ungläubige Staunen hatte ich bei Gutti, aktuell noch bei Rösler, bei unser Familienministerin und einigen anderen...
Der Herr Wulff hätte nie auch nur kandidieren dürfen, aber das Frau Merkel ihn trotzdem durchgesetzt hat, sagt mehr über Frau Merkel als ihr lieb sein dürfte.
Und das Wulff die Kandidatur angenommen hat, habe ich damals schon als eine Form von Größenwahn angesehen und sehe mich jetzt nur bestätigt.
Warum handeln Personen so wie sie handeln. Wenn man ihr Verhalten hinterfragt, dann erschließt sich einiges. So könnte es in etwas gelaufen sein:
Merkel und Wulff hatten so eine Art Deal. Das reicht zurück in die Zeit als Porsche versuchte Volkswagen zu übernehmen. Nachdem das erste Volkswagengesetz vom EU Gerichtshof 2007 gekippt wurde und Porsche kurz davor war, sich VW einzuverleiben (der ganzen Deal sollte aus der Barkasse von VW finanziert werden), hat sich Wulff von Merkel schnell ein weiteres VW Gesetz erstellen lassen. Die Gegenleistung war, dass Wulff ihr keine Konkurrenz macht. Anscheiend hat das Wulff nicht gereicht und außerdem ist der Posten des Bundespräsidenten besser dotiert. Abgesehen davon war Frau Wulff ein Ministerpräsident einfach zu wenig.
Wulff war durch seine Scheidung finanziell belastet. Wenn man überlegt, welch großes Rad er in der Übernahmeschlacht vom VW gedreht hat, dann kann man verstehen, dass er sich leicht utnerbezahlt vorgekommen sein muss. Da haben die beteiligten Anwälte die Woche mehr abgerechnet, als Wulff im Jahr verdient hat.
Nochmal: Wulff ist von seiner Art her für das Amt nicht geeigent und das was jetzt so peu a peu rauskommt, war absehbar. Wulff hat aber für Arbeitnehmer (insbesondere für die 435.000 im VW Konzern) im Ergebnis mehr geleistet als alle anderen Ministerpräsidenten zusammen.