tausend Dank mal zwischendurch, dass Du die Diskussion mit Deinem geballten Fachwissen bereicherst!
Zitat:
Zitat von Hafu
Auf jeden Fall taucht nur ein gewisser Prozentsatz einer gesprühten Substanz überhaupt im Urin auf.
Auch das spricht für Deine zuvor geäußerte These, dass Froome diesen Wert im Urin kaum ausschließlich durch Sprays erreichen konnte, oder? Dazu würde ich gerne wissen: Kann in einer eventuellen TUE auch eine bestimmte Darreichungsform festgelegt werden? Könnte es also sein, dass er zwar sprühen, aber keine Salbutamol-Tabletten nehmen darf?
Auch das spricht für Deine zuvor geäußerte These, dass Froome diesen Wert im Urin kaum ausschließlich durch Sprays erreichen konnte, oder?
Auch von mir danke an Hafu!
Soweit ich es verstehe, erscheint die zwar hypothetische, aber auf Anhieb plausible Erklärung für Fs Werte die systemische Gabe des Wirkstoffs, weil diese Werte über Inhaltion nicht zu erreichen sind. Dann ist das Ziel aber auch nicht mehr das Beheben von Atmungsbeschwerden, sondern Stoffwechseländerungen im Sinne von Muskelaufbau und Fettabbau. Das hat auch nichts mit "Maskieren" zu tun, weil der Wirkstoff schon potent genug ist. Ich halte für vorstellbar, dass sich das "ärztl." Betreuerteam verrechnet hat bei den vielen Substanzen, die an die Grenzwerte hin-titriert werden.
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Auch das spricht für Deine zuvor geäußerte These, dass Froome diesen Wert im Urin kaum ausschließlich durch Sprays erreichen konnte, oder? Dazu würde ich gerne wissen: Kann in einer eventuellen TUE auch eine bestimmte Darreichungsform festgelegt werden? Könnte es also sein, dass er zwar sprühen, aber keine Salbutamol-Tabletten nehmen darf?
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Er darf ganz sicher keine Tabletten nehmen, denn für Clenbuterol- und salbutamol-Tabletten gibt es auch für Asthmatiker wegen des nahezu zwangsläufigen Missbrauchs als Anabolikum m.W.n. keine TUE. Für die (korrekte) Benutzung eines Salbutamol-Sprays in normaler Dosierung benötigt man mittlerweile im Ggs. zu früher auch keine TUE mehr.
Grundsätzlich wird in einer TUE sehr genau die maximale Dosierung und Darreichungsform festgelegt, nur ist es schwierig, diese zu überprüfen, weil man einer im Urin gefundenen Substanz nicht ansieht, wie sie in den Körper gelangt ist und man einen Sportler ja nicht 24/7 überwachen kann (und darf).
Ich vermute auch, dass er auch hier mit einem blauen Auge davon kommt, ähnlich wie bei den TUE Geschichten.
Denn es ist nunmal (leider?) kein (!) Dopingverstoß, sondern derzeit lediglich ein "Advers Analytical Finding". Unter Punkt 2 kann man hier der Unterschied zwischen diesem und einem "echten" Anti-Doping-Verstoß nachlesen: https://www.wada-ama.org/en/question...ing-statistics
Ich vermute auch, dass er auch hier mit einem blauen Auge davon kommt, ähnlich wie bei den TUE Geschichten.
Denn es ist nunmal (leider?) kein (!) Dopingverstoß, sondern derzeit lediglich ein "Advers Analytical Finding". Unter Punkt 2 kann man hier der Unterschied zwischen diesem und einem "echten" Anti-Doping-Verstoß nachlesen: https://www.wada-ama.org/en/question...ing-statistics
...n:
Mit exakt denselben Befunden (Überschreitung des Salbutamolgrenzwertes im Urin) würden schon mindestens drei andere prominente Radprofis sowie im Langlauf der Weltcupsieger zu unterschiedlich langen Sperren verurteilt und das Ganze nach Prüfung aller Umstände sehr wohl als Dopingvergehen gewertet.
Die Rahmenbedingungen sind bei Froome kein bisschen anders als bei Petacchi, ulissi oder Sundby. Der Unterschied liegt nur in der medialen Aufmerksamkeit (und evt. In den finanziellen Möglichkeiten, die Sky und Froome selbst haben, sich zu wehren oder das Verfahren durch Juristische Winkelzüge in die Länge zu ziehen
„Ich konzentriere mich jetzt auf die Aufklärung und werde den Verbänden alle nötigen Informationen geben. Ich werde nicht über die Folgen spekulieren“, sagte Froome, der den Einsatz seines Asthma-Mittels am Donnerstag bei Twitter verteidigte. „Meine Hoffnung ist, dass diese Missverständnisse nicht dazu führen, dass Asthmatiker ihre Inhalatoren in Notsituationen nicht mehr benutzen. Nur aus Angst, dafür verurteilt zu werden.“
Mit exakt denselben Befunden (Überschreitung des Salbutamolgrenzwertes im Urin) würden schon mindestens drei andere prominente Radprofis sowie im Langlauf der Weltcupsieger zu unterschiedlich langen Sperren verurteilt und das Ganze nach Prüfung aller Umstände sehr wohl als Dopingvergehen gewertet.
Die Rahmenbedingungen sind bei Froome kein bisschen anders als bei Petacchi, ulissi oder Sundby. Der Unterschied liegt nur in der medialen Aufmerksamkeit (und evt. In den finanziellen Möglichkeiten, die Sky und Froome selbst haben, sich zu wehren oder das Verfahren durch Juristische Winkelzüge in die Länge zu ziehen
Kennst Du alle Details? Insbesondere ob den anderen wie Froome Gelegenheit gegeben wurde, mit einer "controlled pharmacokinetic study" ihre Unschuld zu belegen, ob sie dies versucht haben und was dabei herauskam, bzw. ob es zu deren Zeit diese Regel überhaupt schon genau so gab?