Staatliche Förerung des Spitzensportes in Deutschland
Wenn ich mir hier so den Medaillenspiegel anschaue am. 4. Tag der Spiele, Deutschland ist mit über 400 Sportlern angereist, hat nun 0/1/1 , z. B. Aserbeidschan, Thailand usw sind besser, dann frage ich mich ob das viele Geld das in die Spitzensportförderung fliest überhaupt noch zu verantworten ist.
Insbesondere wenn man mal die Bewegunsdefizite der heutigen Jugend anschaut
Zitat:
Immer mehr Bäder schließen weil Geld fehlt
„Vor allem dem Schwimmunterricht in Deutschland kann man kaum noch die Note
ausreichend erteilen“, sagte Professor Wolf-Dietrich Brettschneider, der die Studie für den
Deutschen Sportbund koordinierte, bei der Vorstellung. Das sei besonders
besorgniserregend, weil in den vergangenen Jahren so viele Kinder und Jugendliche
ertrunken seien wie noch nie seit 1945. Wo sollen sie auch schwimmen lernen? Zwanzig
Prozent aller Schulen steht überhaupt keine Schwimmhalle zur Verfügung. Besonders
schlecht ist es um Berufsschulen bestellt, von denen fast die Hälfte keinen
Schwimmunterricht anbieten kann
Und dann pumpt man Millionen in den Spitzensport, und sieht dann zu wie unsere Spitzensportler, teilweise nach einem Minutenauftritt sich ein paar schöne Tage in Peking gönnen.
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Ehrgeiz ist die letzte Zuflucht der Unfähigen
Gerade an den Schwimmbädern sieht man das in Essen besonders deutlich:
Niemand hat geld für sportliche Schwimmbäder. Also schliessen.
In völlig überteuerte Familienbäder kann man Geld stecken..
Essen ist nun echt nicht klein, aber es gibt quasi keine öffentlichen Schwimmzeiten (Mo und Mi von 8-9:30Uhr zählen da nicht wirklich) und bald auch keine Schwimmbäder mehr.
Im Winter darf ich dann wieder nach Wuppertal gurken..
Das nur mal als Beispiel..
Ich finde es passt recht gut zu dem oben geschilderten Umständen..
da läufts ma scheisse bei den schwimmern, schon wird wieder das ganze system in frage gestellt.
etnweder man machts wie drullse und stellt das system immer und überall in frage, auch und gerade dann wenn es erfolge gibt oder man hält die klappe.
sport is wie kultur...museen werden auch querfinanziert, trotzdem is die jugend so dumm wie seit 45 nicht mehr....sollten wir jetzt alle theater, museen und opern schließen?
weiterer punkt...wenns keinen geförderten leistungssport gibt bleibt in deutschland ausser fussball nicht viel bestehen, und wie soll man die paar wenigen kinder die sich für sport begeistern dann noch bei der stange halten?!
man kann prinzipiell drüber diskutiern ob es sein muss dass zu lasten der steuerzahler ein paar priveligierte gefördert werden, aber der zeitpunkt ist denkbar schlecht gewählt.
Wären die olympischen spiele mit den Reitern gestartet, oder gar mit den trias und unger hätte gold oder silber geholt wär die Frage sicherlich nicht aufgetaucht
da läufts ma scheisse bei den schwimmern, schon wird wieder das ganze system in frage gestellt.
Sorry,
aber ich kann mich nicht erinnern, dass es bei den letzten großen Events wie Welt-/Europameisterschaften überragende deutsche Leistungen gegeben hätte. Also da läuft nicht erst seit Olympia 2008 etwas schlecht.
Andererseits .... ok. man muss auch mal die Leistungen der anderen Nationen anerkennen. Ist aber trotzdem peinlich, wenn gehandelte Medaillienanwärter schon im Vorlauf absaufen.
Ah so, im Medaillienspiegel sieht es auch gerade etwas besser aus:
1/1/1
Geändert von Speedy Gonzales (12.08.2008 um 12:14 Uhr).
Geh doch mal ins Hauptbad, da kannst Du ab 6:30 schwimmen, sogar zum ermässigten Preis.
Bin dort zu Beginn meiner Laufbahn immer schwimmen gewesen.
Gruß strwd
Zitat:
Zitat von AndreasW
Gerade an den Schwimmbädern sieht man das in Essen besonders deutlich:
Niemand hat geld für sportliche Schwimmbäder. Also schliessen.
In völlig überteuerte Familienbäder kann man Geld stecken..
Essen ist nun echt nicht klein, aber es gibt quasi keine öffentlichen Schwimmzeiten (Mo und Mi von 8-9:30Uhr zählen da nicht wirklich) und bald auch keine Schwimmbäder mehr.
Im Winter darf ich dann wieder nach Wuppertal gurken..
Das nur mal als Beispiel..
Ich finde es passt recht gut zu dem oben geschilderten Umständen..
Grad gabs die erste Goldmedaille für Deutschland und das im Kanufahren und das von jemanden, wo es man nicht erwartet hätte.
Das Problem an der deutschen Sportförderung ist IMHO das erst einmal ein privat organisierter Grundstock vorhanden sein muss, bevor eine nennenswerte Förderung überhaupt einsetzt.
Das kenn ich aus eigener Erfahrung beim Fussball und geht so beim Triathlon weiter.
Der wahre Hochleistungssport bei den leistungswilligen Kindern in Deutschland wird in der Schule betrieben. Damit meine ich jetzt nicht wirklich Sport, sondern eine Gesellschaft in denen Kindern mit mächtig Leistungsdruck von Aussen, durch ein extrem uneffektives Schulsystem getrietzt werden.
Wenn dann noch Sport, dann bitteschön gemütlich mit Erlebnischarakter. So ist jedenfalls meine Erfahrung.
etnweder man machts wie drullse und stellt das system immer und überall in frage, auch und gerade dann wenn es erfolge gibt oder man hält die klappe.
Cool - dann darf ich ja mitreden.
Zitat:
sport is wie kultur...museen werden auch querfinanziert, trotzdem is die jugend so dumm wie seit 45 nicht mehr....sollten wir jetzt alle theater, museen und opern schließen?
Alle nicht aber die geförderte Geldmenge könnte man schon zugunsten der allgemeinen Bildung überdenken.
Zitat:
weiterer punkt...wenns keinen geförderten leistungssport gibt bleibt in deutschland ausser fussball nicht viel bestehen, und wie soll man die paar wenigen kinder die sich für sport begeistern dann noch bei der stange halten?!
Indem man den Freizeitsport fördert. Wer Leistunssport treiben will, macht das auch ohne Förderung, wer Profi werden will, soll sich Sponsoren suchen und nicht auf Steuerzahlers Kosten leben (dazu gehört auch die Bundeswehrkompanie).
IMHO ist das Problem ja letztlich ein anderes: dieser Staat HAT genug Geld, es wird nur für die falschen Dinge ausgegeben. Würde man da mal vernünftig strukturieren und die Geldvernichter aussortieren, wäre vermutlich mehr als genug Geld für Schule, Soziales UND Leistungssport, Theater etc. da. (Meine Meinung, was den Leistungssport und seine Förderwürdigkeit angeht bleibt allerdings klar bestehen.)
Da allerdings sind einige Lobbygruppen vor.
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
weiterer punkt...wenns keinen geförderten leistungssport gibt
Leistungssport ist aber nicht nur Spitzensport
Wird die Breite nicht gefördert kommt auch in der Spitze kaum noch was nach. Spitzenförderung ist ok, wobei da dann auch gleichzeitig Sponsoren auf der Matte stehen. Ein Problem hab ich damit (auch ohne Olympia) wenn die Möglichkeiten in der Breite dafür gestrichen werden. Der Puntk ist doch eigentlich simpel. 1 von 100 mag ein Talent sein. Kriegt man 100 zum Schwimmen hat man 1 Talent, kriegt man 1000 zum Schwimmen hat man schon die Auswahl aus 10 Talenten.
Aber da sind Städte und der Staat genau wie Sponsoren. Geld gibt´s nur für Spitzenleistungen mit denen man angeben kann. "Wir haben einen Medalliengewinner in der Stadt" - dann gibt´s auch Geld für Sportanlagen. Wenn nicht ist das auf einmal rausgeschmissenes Geld.
Entsprechende Diskussionen hatte ich auch schon mit Sportamt und Politikern in meiner Stadt