Ich reih mich mal mit ein:
...und schließe mich Arne zu großen Teilen an (Arne, ich bin der, der Dir ein Ohr abgekaut hat über geplante Wattzahlen und Radsplitzeiten
).
Beim Schwimmen hatte ich auch (eigentlich) ein sehr gutes Gefühl und dachte ich könnte das erste mal die 1h10 erreichen. Irgendwie war die Ernüchterung in der WZ1 mit 1h14 recht groß. Das Wasser empfand ich teilweise für Neo zu warm.
Auf dem Rad lief alles nach Plan - sowohl die Wattzahlen als auch der Speed waren voll im Soll. Nach etwa einer Stunde der erste Defekt. Kette runter und zwischen Rahmen, Bremse und Kettenblatt verklemmt. Der Versuch es zu fixen brachte pechschwarze Hände (und nun auch Lenkerband), ein paar Kettenblatt-Tatoos und blutige Hände und Asphalt. Mit Wir im Bauch ging es weiter. 10 Minuten später verirrte sich ein Flugobjekt in Insektengröße in meinem Hals. Rhythmus und Speed wieder weg aber heilfroh, dass es keine Wespe war. Das hatte sich bei diesen Viechern wohl rumgesprochen, sodass nochmals 20 Minuten später dieselbe Attacke erfolgte. Gott sei Dank wieder nix mit Stachel.
Der Nachteil am Solarer Berg ist, dass man einfach nicht überholen kann.
Naja, in Runde zwei, wie mehrfach bereits erwähnt, war dann doch recht unerwartet böiger und starker Wind. Teilweise war die vordere 808 gefährliche Lotterie. Nach etwa 3h wieder Defektglück mit demselben Kettenproblem. Man war ich jetzt gut gelaunt. Ich glaube die Leute dachten, ich leide am Tourette Syndrom. Diesmal ging das fixen aber etwas schneller.
Heilfroh mit den Pannen und Viechern eine 5h05 auf dem Rad stehen zu haben. Aber selbst nach Abzug der Pannenzeit (zumindest etwa) sind eine ungefähre 4h59 bei 240W Durchschnittsleistung ernüchternd.
Der Kopf war durch und ich bin schon mit dem Plan angelaufen, bei km5 (wo die Frau warten wollte) auszusteigen. Dort angekommen diskutierten wir 5 Minuten - die Blicke der Zuschauer - unbezahlbar. Naja, Frau auf einen 5h Marathon vorbereitet und weiter getrabt. Irgendwie, keine Ahnung wie, erreichte ich das Ziel, nach ein paar Dixiestopps, mit einer 3h36 Mara-Zeit und verfehlte die 10h Marke um eine gute Minute. Plan war Angriff auf PB und knapp sub 9h30.
Am Ende bin ich froh, dass meine Frau mir einen Arschtritt verpasst hat. Egal wie weh das Rennen tut, wenn man nicht finished nagt es unglaublich lange an der Psyche. Gefühlt war das Rennen für mich härter als Wales oder Arizona, trotz vermeintlich besserer Bedingungen. Auch ich suche ein wenig nach den Gründen - aber nu geht es erstmal in einer Woche für all inclusive 2 Wochen in die Türkei. Essen und Trinken ohne schlechtes Gefühl!
Vielleicht entscheide ich mich ja noch kurzfristig für den 70.3 Kroatien.
Glückwunsch allen Finishern! Auch wenn die Zahlen der Profis und die propagierten Zahlen der Medien von perfekten Bedingungen sprechen, muss irgendwo der Grund liegen für die Erfahrungen aller am heutigen Tag. Ich suche weiter und freu mich auf eure Berichte