Meiner Frau ist auch aufgefallen, dass vorwiegend die deutschen Athleten meist allein unterwegs waren bzw. versucht haben sauber zu fahren. Die Diskussionen hier im Forum scheinen also Früchte zu tragen. Eine erfreuliche Feststellung, wie ich finde und Gratulation an die Fairen Fahrer, die hier vielleicht nicht posten wollen, weil ihnen die Anschudligungen hier zu blöd sind und sie es ja wohl auch besser wissen. Da allein hinter meiner Frau 5 Männer Zeitstrafen kassiert haben, kann die Veranstaltung gar nicht so schlecht sein, wie hier von den Leuten, die nicht vor Ort waren und teilgenommen haben geschilder wird. Der Wettampf ist super organisiert, das Publikum ist 1A und somit kann man den IM Barcelona ohne weiteres weiterempfehlen.
FAZIT: wer sauber fahren wollte, konnte es 90% der Zeit auch tun. Wer bei einem Wettkampf nicht selbst vor Ort gestartet ist, sollte mit ungerechtfertigten Aussagen gegenüber den Athleten und dem Veranstalter vorsichtiger sein. Die Strecke war aber nicht auf so viele Athleten ausgelegt. Hier hätte das Limit 1500 Starter sein müssen. Tatsächlich waren es aber über 2500 Starter. Drafting war also an den Engpassstellen unvermeidbar und kann den Athleten nicht angekreidet werden.
Besten Dank für deine Einschätzung.
Finde die ganzen Pauschalsierungen (und alle in einen Topf werfen) sowieso nicht so gut.
Habe von jemanden gehört, der wegen Drafting disqualifiziert wurde, weiss aber nichts genaueres, wie es dort gelaufen ist.
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2022 Duathlon EM Alsdorf 5. Rang AK 40 Racebericht
Da bin ich gespannt - ein Qualirennen ohne WTC-Beteiligung? Oder soll es gleich noch ein zweites Rennen in Kona geben für die Härtesten der Harten Triathleten?
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Da bin ich gespannt - ein Qualirennen ohne WTC-Beteiligung? Oder soll es gleich noch ein zweites Rennen in Kona geben für die Härtesten der Harten Triathleten?
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Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Mein Senf: ich bin noch in der Nähe von Barcelona im Urlaub und lese seit Tagen interessiert diese Diskussion. Habe seit Jahren hier nicht mehr gepostet, konnte mich jetzt jedoch nicht mehr zurück halten (auch wenn mir klar ist, dass mein Senf im Gründe niemanden interessiert). Ich bin mit PBZ ins Ziel gelaufen und hätte fast Tränen in den Augen, weil ich mir sicher war, die Quali geknackt zu haben. Letztes Jahr wäre ich mit der Zeit vierter in meiner AK gewesen. Ich hatte jetzt mit einem Platz in den Top 10 gerechnet, um dann zumindest nachzurücken. Um so größer der Schock über Platz 27(
In Schweden wäre ich direkt qualifiziert gewesen. Dennoch überwiegt die Genugtuung über ein für mich fast perfektes und vor allem ehrliches Rennen! Meine Radzeit macht mich glaube ich glaubwürdig;-)
Ich bleibe dem Sport und vor allem der Langstrecke treu, ob dem IM auch, weiß ich noch nicht!
an arne und viele andere, ihr übertreibt maßlos! so wie ihr es schildert klingt es, als ob der großteil der athleten beschissen hätte und ein sauberes fahren unmöglich wäre.
beides ist falsch!
von den über 2500 startern in barcelona haben der absolut größte teil ein sauberes rennen gefahren. das ist fakt. es gab vor allem in der ersten runde zwei große pulks. das waren in summe vielleicht 200 fahrer. in kleineren gruppen wurde vielleicht nochmal von 100 leuten beschissen.
das ist schlecht und stellt für die ehrlichen athleten, vor allem denen die auf eine platzierung aus sind ein problem dar. gar keine frage.
aber den anderen 2200 dann pauschal auch zu unterstellen ihre zeiten wären unehrlich erbracht ist schlicht und ergreifend respektlos und eine frechheit.
dass die schiris durchgegriffen haben hatte ich ja oben schon erwähnt. ich habe selten so viele schiris pfeiffen hören. und dabei habe ich selbst nur an einer verpflegungstelle an der radstrecke gestanden. wie oben schon geschrieben hat meine frau auch selbst gesehen wie einige zeitstrafen verhängt wurden und auch viele leute in den penalty zelten stehen sehen. selbst arne hat es ja erwischt - wenn auch ungerechtfertigt. aber wo gehobelt wird fallen späne. und ich denke wir sind uns alle einig, dass man im zweifelsfall lieber eine ungerechtfertigte zeitstrafe in kauf nimmt als das die schirs gar nicht durchgreifen. von daher kann ich die aussagen einiger zu arnes fall echt nicht verstehen. duschen ohne nass zu werden ist nunmal etwas schwierig.
ich bitte darum arne und auch viele andere hier darum sich im ton doch etwas zu mäßigen und eine deutlich differenziertere bewertung der rennen vorzunehmen. pauschal verurteilungen sind einfach ungerecht und unfair den vielen vielen ehrlichen athleten gegenüber. imo mindestens genauso ungerecht wie im rennen selbst zu bescheißen
und damit richtet ihr in der szene mehr schaden an, als dass es etwas nützt. wie gesagt: grundsätzlich sehe ich das problem auch. und man sollte hier, wie auch schon geschehen, konstruktiv an lösungen arbeiten. aber so wie hier im thread und vor allem auch in arnes rundschau beitrag geschehen, schießt das weit übers ziel hinaus.
die krönung ist es aber, wenn man, wie weiter oben geschehen, konkret athleten benennt die angeblich beschissen haben und das nur allein an abweichenden zeiten zwischen zwei rennen festmacht. mir fallen eine ganze menge guter gründe ein warum man in einem rennen schneller sein könnte als in einem anderen. und die wenigsten davon haben etwas mit betrug zu tun. ihr zerstört hier den ruf von einem menschen aufgrund eures eigenen frustes oder aus einem rein egoistischen profilierungsbedürfnisses heraus. ohne beweise! das ist absolut inakzeptabel.
Damit hast du sicherlich recht. Pauschalisierungen sind IMMER falsch. Genauso wenig wie die Behauptung, dass die WTC schuldiger ist als andere große Eventanbieter.
Aber ein rosaroter Blick bringt auch nicht weiter - im Gegenteil - er vermittelt dem Veranstalter, dass eh alles gut ist und wunderbar und die paar Betrüger sind halt Teil des Geschäftsmodells und nicht weiter dramatisch.
Und das stimmt ja auch ein stückweit - für diejenigen Athleten, denen es um das Erlebnis geht. Für diejenigen, die einen Event mit Pomp und Gedöns wollen, denen noch eine Gänsehaut abgeht, wenn die einen Solarer Berg hochjubeln und dann im Ziel mit "We are the champions" empfangen werden.
Aber wenn man ein paar von den Dingern gemacht hat und die Strecke im Sack hat und beginnt seinen Blick Richtung Endzeit zu orientieren und der Vergleich mit anderen wegen einer Quali oder auch einfach nur wegen einer vereinsinternen Konkurrenz interessant wird, oder auch mit sich selbst - dann ists einfach nur traurig, wenn man abgelieferte Zeiten ständig hinterfragen muss weil der Veranstalter nicht in der Lage ist, für 600€ ein ehrliches Rennen auf die Füße zu stellen.
Und der einzige Grund ist Profitgier. Sonst nix. Der Sport und somit der Athlet wird in ein Marketingkonzept hineinvergewaltigt, bei dem es nur mehr um Geld, Geld und noch mehr Geld geht. Es geht um die schnelle Befriedigung niedriger Bedürfnisse, um das Generieren aussenwirksamer Bilder - dem Vorgaukeln irgendwelcher tränenschwangerer Emotionen als Result eines 9h lang dauernden Selbstbetrugs. Wie kann ich mit hochgerissenen Armen und Tränen im Gesicht ins Ziel eines Rennens kommen, wenn ich 4,5h nix anderes gesehen und gehört hab, als die Scheibe meines Vordermanns?
Der Aufruhr hier zeigt mir, dass die Leute ein Rennen für sich und nicht für den Veranstalter wollen. Ironman ist ein Kampf gegen sich selbst, gegen die Elemente (das Meer, die Hitze, der Wind auf Hawaii), etwas wo man sich als Freunde ehrlich durchkämpft und im Ziel die Arme hochreisst, weil man es geschafft hat.
Die sollten die Quali in einer Lottery vergeben.
Lg Nik
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Failing Forward. Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht. (Rosa Luxemburg)