Ähnlich ist es mit der bizarr verschrobenen Benachteiligung von Frauen in katholischen Einrichtungen. Diese ergibt sich aus zwei Versen von Paulus (die von kaum einem Historiker für authentisch gehalten werden).
Aber wenn Du meinst (was ich aus Deinen Posts herauszulesen glaube), die Katholische Kirche sei ein einfacher Privatverein, wie jeder andere z.B. Fußballverein auch: wieso regt Dich dann bei der Kath. Kirche die Männerdominanz auf, nicht aber bei Bayern München?
Keine staatliche Einrichtung kann es sich noch leisten, Frauen formal zu diskriminieren (die Praxis schaut vielleicht anders aus). Willst Du jetzt private Vereine auch dazu verpflichten? Da gibt es viel zu tun - nicht nur bei Fußballklubs.
Und komm mir nicht mit der öffentlichen Unterstützung der Kirche durch Steuergeld. Denn dieses Argument trifft auf die meisten Fußballklubs auch zu! Noch dazu werden Frauen überhaupt im Sport diskriminiert. Oft zumindest, wenn Du an die 35 Hawaii-Profi-Damen denkst. Ist daran eigentlich auch die Bibel schuld?
Natürlich, wenn man sich zuvor eingeredet hat, dass Wahrheit und Beweise keine besondere Bedeutung haben, wird's sehr schwierig. Deswegen würde ich diese Haltung auch nie einnehmen.
Bitte auf dem Teppich bleiben. Ich habe gesagt, dass ich in religiösen Dingen nicht auf der Suche nach Wahheit und Beweisen bin. Wenn ich einen mathematischen Aufsatz lese, lese ich den mit anderen Augen als eine uralte Schrift. Im ersten Fall drehe ich jedes Zeichen mehrmals um. Im zweiten interessiert mich nur die Message.
Ausserdem habe ich mir das nicht eingeredet, sondern hat es sich für mich so entwickelt.
Diesen Eindruck Teile ich überhaupt nicht, kann mich aber natürlich täuschen.
Den Meisten hier ist es wohl nur in sofern egal, was Andere tun, als es nicht gegen unsere irdischen Gesetze verstößt. Selbstverständlich stehen diese über uralten Geboten.
ich hatte nicht "tun", sondern "glauben" geschrieben.
Nochmal: Hier in dieser Diskussion stellen auch die gläubigen Teilnehmer die "irdischen Gesetze" über uralte Gebote, weil sie , vielleicht ohne sich dessen bewußt zu sein, moralisch-ethisch sich viel mehr von den durch (ehemals offen atheistisch-)aufklärerischen Regeln angezogen fühlen als von den derzeit für die Gläubigen eigentlich geltenden christlich-kirchlich ausformulierten Regeln.
Und dabei wird m.E. fälschlicherweise davon ausgegangen, dass das bei allen Gläubigen so sei, während ich der Ansicht bin, dass dies eine modern-europäische Auffassung ist: dass alle Gläubigen zu Hause frei denken, was sie wollen bzw. was eine Religion vorschreibt, aber dann in der Öffentlichkeit uneingeschränkt die freiheilich-demokratischen Regeln anerkennen.
Aber wenn Du meinst (was ich aus Deinen Posts herauszulesen glaube), die Katholische Kirche sei ein einfacher Privatverein, wie jeder andere z.B. Fußballverein auch: wieso regt Dich dann bei der Kath. Kirche die Männerdominanz auf, nicht aber bei Bayern München?
Der Unterschied zwischen "Bayern München" und der katholischen Kirche ist nicht die Dominanz der Männer, sondern dass diese Dominanz bei der katholischen Kirche in den Statuten festgeschrieben ist und als von Gott verkündet ausgegeben wird.
Das sind zwei konkrete Beispiele dafür, dass Christen sehr wohl gewillt und in der Lage sind, die irdische Gesetzgebung nach den Regeln ihrer alten Schriften zu beeinflussen. Es beweist auch, dass es Christen in ausreichender Anzahl nicht egal ist, was andere Leute privat tun.
Beweist es überhaupt nicht. Hast du mal daran gedacht, dass es für Menschen ganz persönliche, gute Gründe gibt, der Kirche anzugehören? Wenn diese Gründe überwiegen, dann nimmt man evt. auch die Schattenseiten in Kauf. Ist doch überall so. Hast eine Partnerin/einen Partner? Gefällt dir ausnahmslos alles an dieser Person? Nein, oder? Trotzdem schickst du sie nicht gleich in die Wüste.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Wie immer: No offense und danke für die Diskussion.
Sehe ich nie so und danke auch!
(Meine Sportsachen würde ich dir im Leben nicht geben, selbst wenn dir der liebe Gott persönlich erscheint! )
Zitat:
Zitat von waden
ich hatte nicht "tun", sondern "glauben" geschrieben.
Du hast geschrieben:
Zitat:
Zitat von waden
Wenn jemand aus religiösen Gründen glaubt, Homosexuelle kämen in die Hölle und müssten deshalb eigentlich verboten werden, scheint es vielen hier egal zu sein, solange dies aus religiösen Gründen (hinter verschlossenen Türen) geschieht.
Hört sich doch schon sehr konkret an, finde ich.
Aber egal, denn...
Zitat:
Zitat von waden
Hier in dieser Diskussion stellen auch die gläubigen Teilnehmer die "irdischen Gesetze" über uralte Gebote, weil sie , vielleicht ohne sich dessen bewußt zu sein, moralisch-ethisch sich viel mehr von den durch (ehemals offen atheistisch-)aufklärerischen Regeln angezogen fühlen als von den derzeit für die Gläubigen eigentlich geltenden christlich-kirchlich ausformulierten Regeln.
Und dabei wird m.E. fälschlicherweise davon ausgegangen, dass das bei allen Gläubigen so sei, während ich der Ansicht bin, dass dies eine modern-europäische Auffassung ist: dass alle Gläubigen zu Hause frei denken, was sie wollen bzw. was eine Religion vorschreibt, aber dann in der Öffentlichkeit uneingeschränkt die freiheilich-demokratischen Regeln anerkennen.
Und dabei wird m.E. fälschlicherweise davon ausgegangen, dass das bei allen Gläubigen so sei, während ich der Ansicht bin, dass dies eine modern-europäische Auffassung ist: dass alle Gläubigen zu Hause frei denken, was sie wollen bzw. was eine Religion vorschreibt, aber dann in der Öffentlichkeit uneingeschränkt die freiheilich-demokratischen Regeln anerkennen.
...finde ich auch.
freut mich. Ich bin nicht ganz sicher, ob ich deutlich genug zum Ausdruck gebracht habe, dass ich diese eurozentrische Sicht kritisiere, weil sie zu optimistisch davon ausgeht, dass das überall so sei oder werde. In anderen Kulturkreisen ist das anders - und wie ich oben schon anmerkte: wenn z.B. die Mehrheit der in Dtld lebenden Muslime (und eine einflussreiche Minderheit der Christen) das ebenfalls anders sieht und zugleich keine saubere Trennung von Kirche und Staat besteht, ist es in Deutschland eben auch teilweise anders.
Und dabei wird m.E. fälschlicherweise davon ausgegangen, dass das bei allen Gläubigen so sei, während ich der Ansicht bin, dass dies eine modern-europäische Auffassung ist: dass alle Gläubigen zu Hause frei denken, was sie wollen bzw. was eine Religion vorschreibt, aber dann in der Öffentlichkeit uneingeschränkt die freiheilich-demokratischen Regeln anerkennen.
Zitat:
Zitat von waden
freut mich. Ich bin nicht ganz sicher, ob ich deutlich genug zum Ausdruck gebracht habe, dass ich diese eurozentrische Sicht kritisiere, weil sie zu optimistisch davon ausgeht, dass das überall so sei oder werde. In anderen Kulturkreisen ist das anders - und wie ich oben schon anmerkte: wenn z.B. die Mehrheit der in Dtld lebenden Muslime (und eine einflussreiche Minderheit der Christen) das ebenfalls anders sieht und zugleich keine saubere Trennung von Kirche und Staat besteht, ist es in Deutschland eben auch teilweise anders.
Die gehören alle vom modernen Europär remissioniert! Habe gerade zu meiner besseren Hälfte gewitzelt, dass es Zeit wird, dass wir gescheiten Europäer wieder in ihr Land ausströmen. So eine Arte zweite Missionierung, eine schöne Wiedergutmachung. "Hey Leute, hört mal, das mit dem Gott damals, den wir in euer Hirn geprügelt haben, bis ihr an nichts anderes mehr geglaubt habt, das war leider ein Fehler. Den gibt´s nämlich gar nicht, das haben wir jetzt rausgefunden. Ihr dürft jetzt an gar nichts mehr glauben!"
Der Unterschied zwischen "Bayern München" und der katholischen Kirche ist nicht die Dominanz der Männer, sondern dass diese Dominanz bei der katholischen Kirche in den Statuten festgeschrieben ist und als von Gott verkündet ausgegeben wird.
Vergleiche ich meine Zeit als Ministrant mit der als Fußballkicker, kommt die Fußballkickerzeit schlechter weg. Ich fühlte mich als blutjunger Kerl beim Duschen nach dem Training oft unwohl. Die Älteren machten of so blöde, schmierige Witze. Als Ministrant hatte man immer so dicke, lange Kutten an, besonders beim Sonntagsgottesdienst, da fühlte ich mich sicher. Der Pfarrer hat mir auch nie einen Klapps auf den Po gegeben, der Fußballtrainer oft. In der Sakristei herrschte große Dinstanz und vornehme Ruhe. Ich dachte, ich bin im Mittelalter. Das Gold, der Wein und der ganze Weihrauch überall. Das war genau mein Ding! Schade, dass es damals noch keine Ministrantinen gab. Schrecklich, das Geschrei auf dem Fußballplatz