Letzten Montag (10.10.) haben die Münchner Pegidisten bei der Schlußkundgebung ihres allmontäglichen, inzwischen 67. "Spazierganges" als Musterbeispiel für tüchtige Deutsche die diesjährigen Treppchensieger vom Ironman (Frodeno, Kienle, Lange) zitiert und einen Videoausschnitt (Quelle, keine Ahnung? Welt.de?) incl. Interview mit Jan an ihre Leinwand gebeamt.
Wer sich davon selber ein Bild machen will, ich verlinke hier auf das Video eines Münchner Pegidisten, der die Münchner Demos bislang stets komplett mitfilmt und auf seinem Channel onlinestellt. Das ganze ist ab 2:00:10 bis 2:02:45 https://youtu.be/1CRHPYbGf7s?t=2h10s
Der Redner, Heinz Meyer, Vorstand von Pegida München e.V., freut sich richtig, daß diesmal keine Afrikaner bei den Siegern sind.. Zitat: "Es muß nicht immer einer sein, ein Afrikaner, der schnell läuft. Natürlich laufen die Afrikaner momentan schneller, weil sie auch geübt sind beim Davonlaufen bei Straftaten, da haben sie etwas voraus, deswegen sind sie so schnell auf Kurzstrecken".
Ich weiß nicht, ob die Triathleten über diese Vereinahmung in diesem Kontext im Allgemeinen und über das Lob von diesem Herrn Meyer erfreut wären. Ich laß das mal ansonsten unkommentiert stehen.
lG Matthias
PS.: Falls jemand genau den dort gebeamten Videoausschnitt mit Interview etc. mit der Originalquelle kennt, bitte gerne Hinweis per PN. Es ist schon mal der Herr Buchner aka Haindling ziemlich ungemütlich und sehr formaljuristisch geworden, als die Pegidisten ungefragt sein "Bayern, des samma mir" auf ihrer Demo abgespielt hatten....
Geändert von MatthiasM (12.10.2016 um 19:54 Uhr).
Grund: PS.: ergänzt
Der Redner, Heinz Meyer, Vorstand von Pegida München e.V., freut sich richtig, daß diesmal keine Afrikaner bei den Siegern sind.. Zitat: "Es muß nicht immer einer sein, ein Afrikaner, der schnell läuft. Natürlich laufen die Afrikaner momentan schneller, weil sie auch geübt sind beim Davonlaufen bei Straftaten, da haben sie etwas voraus, deswegen sind sie so schnell auf Kurzstrecken".
tuben hat mir einen Buchtipp gegeben (Roth: Persönlichkeit, Entscheidung und Verhalten), in dem ich was gefunden habe, das ich hier gerne zur "Glauben /Wissen" Debatte einwerfe:
"Entscheiden im Sinne des rational choice-model ist eine Illusion. Der menschliche Verstand kann komplizierte Entscheidungssituationen allein gar nicht bewältigen. Es gibt rein rationale Abwägungen aber keine rein rationalen Entscheidungen. Alles was wir entscheiden, wird im Lichte des emotionalen Erfahrungsgedächtnisses entschieden.
Das rational-choice-modell weicht dramatisch von der Art ab, wie Menschen wirklich Entscheidungen treffen. Menschen weichen auf Heuristiken aus, die überraschend wirksam sind. Sie nehmen dabei Ungenauigkeiten und Risiken in Kauf und begnügen sich mit suboptimalen Lösungen."
Glaubensfragen sind nach dieser Ansicht wahrscheinlich Heuristiken und werden im emotionalen Erfahrungsgedächtnis entschieden.
Glaubensfragen sind nach dieser Ansicht wahrscheinlich Heuristiken und werden im emotionalen Erfahrungsgedächtnis entschieden.
Heuristik: "Heuristik bezeichnet die Kunst, mit begrenztem Wissen (unvollständigen Informationen) und wenig Zeit dennoch zu wahrscheinlichen Aussagen oder praktikablen Lösungen zu kommen." (Wikipedia)
Heuristik ist also die Auswertung von Erfahrungen, sodass wir fehlende Informationen anhand bereits gemachter Erfahrungen rekonstruieren und deren Wahrscheinlichkeit abschätzen.
Wie passt das zusammen mit der Behauptung, Mohammed sei mit einem geflügelten Pferd in den Himmel geritten und hätte den Mond gespalten? Welche Erfahrung liegt hier zugrunde? Wie fällt die Abschätzung der Wahrscheinlichkeit aus?
Kam dieses "Wissen" wirklich durch Heuristik zustande?
Wie passt es zusammen mit der Behauptung, eine Frau sei vom Heiligen Geist geschwängert worden und auch nach der Geburt eine Jungfrau gewesen? Gibt es hier Erfahrungen?
Wenn wir von Erfahrungswerten sprechen, dann sind es keine Erfahrungen, die tatsächlich gemacht worden wären, sondern Erinnerungen an andere Märchen, die früher erzählt wurden. Es gab in der Antike bereits so viele Götter und Jungfrauen, dass es leicht fiel, an ein paar weitere zu glauben. (Vor allem, wenn man mit dem Scheiterhaufen bedroht wurde und kritische Stimmen erstickt wurden.)
Dem Glauben kann man durch Heuristik keinerlei Glaubwürdigkeit oder Vernunft zuschanzen. Heuristik im Glauben sagt nichts weiter als: "Abergläubische Menschen werden abergläubische Erklärungen konstruieren, und zwar deshalb, weil sie abergläubisch sind".
Heuristik wendet sich tatsächlich gegen den Aberglauben. Noch nie wurde jemand von einem brennenden Dornbusch angesprochen, folglich wird auch niemand eine fehlende Information dahingehend rekonstruieren: "Tja, wir wissen nicht, woher die Botschaft kam... vermutlich war's wieder mal eine brennende Pflanze".
Wenn jemand behauptet, er hätte eine immens wichtige Botschaft von einer sprechenden Schlange erhalten, dann werden wir dies folglich nicht ernst nehmen, da wir aus Erfahrung wissen, dass Schlangen noch nie irgendwelche wichtigen Botschaften überbracht haben und außerdem höchstens arabisch sprechen.
"Der kleine Junge spielt den Ball mit seim Bruder,
der kleine Junge spielt den Ball mit der Mutter,
der kleine Junge spielt den Ball mit der Hauswand,
weil er keinen zweiten fand."
tuben hat mir einen Buchtipp gegeben (Roth: Persönlichkeit, Entscheidung und Verhalten), in dem ich was gefunden habe, das ich hier gerne zur "Glauben /Wissen" Debatte einwerfe:
Zitat:
Zitat von zappa
Servus Jörn,
"Der kleine Junge spielt den Ball mit seim Bruder,
der kleine Junge spielt den Ball mit der Mutter,
der kleine Junge spielt den Ball mit der Hauswand,
weil er keinen zweiten fand."
Zit. von Koflgschroa, "Wäsche".
In dem Sinne eine schöne Woche.
Wie dürfen wir das verstehen, zappa? Du hattest Deine persönliche Meinung zu den Ansichten Roths hier zur Diskussion gestellt. Jörn hat auf sachliche Weise darauf geantwortet.
Nachdem er sich mit Deiner Meinung auseinandergesetzt hat, wäre es höflich, wenn Du Dich nun mit seiner Meinung auseinandersetzen würdest.
Wie passt das zusammen mit der Behauptung, Mohammed sei mit einem geflügelten Pferd in den Himmel geritten und hätte den Mond gespalten? Welche Erfahrung liegt hier zugrunde? Wie fällt die Abschätzung der Wahrscheinlichkeit aus?
Interessantes Thema..... Mein alter Prof (RIP) würde wohl sagen: es ist wahrscheinlichkeitstheoretisch nicht unmöglich, dass Mohammed das gemacht hat.
Die Ergebnismenge Omega hat übrigens ihren Namen aus dem Christentum, dort ist Omega das Symbol für das Ende der Welt.