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Zitat von MarcoZH
IMHO ein lesenswerter Artikel auf Ausdauerfreaks.de.
Kann man sich mal gönnen und sich (und die Aussagen in diesem Faden) dann ggf selber etwas reflektieren.
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Was der Artikel nicht reflektiert, ist der vielleicht zentrale Kritikpunkt an der Renngestaltung von Patrick Lange: nämlich die vielen Zeitstrafen, die er sich wegen Windschattenfahrens eingehandelt hat. So lautet der Vorwurf, den andere Profis ihm machen. Der namenlose Autor übergeht das und reduziert die Debatte auf eine Geschmacksfrage.
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Manchen Triathlonfans geht das vielleicht einfach alles etwas zu schnell. Patrick Lange ist schon sehr lange Zeit Triathlonprofi. Wenn auch auf eine Weise, wie es für Triathlonprofis aus der zweiten oder dritten Reihe üblich ist: In finanziell prekärer Lage, mit einem Job oder Nebenjob an der Backe, der zusätzlich zum Training zu stemmen ist.
Sicher hat Patrick immer wieder gezeigt, dass er sportlich was drauf hat. Aber wohl niemand hat in ihm das Potential zum Weltklasse-Langstreckler gesehen. Selbst sein Trainer nicht. Faris war von Patricks Hawaii-Performance ebenso überrascht, so scheint es mir, wie alle anderen.
Der Sieg in Texas, Podium auf Hawaii, danach zwei Siege, zweimal Laufrekord, zweimal Streckenrekord – das geht manchen Beobachtern einfach etwas zu schnell.
Vielleicht ist es emotional der Michael-Stich-Effekt: Niemand hatte den Elmshorner Tennisprofi auf dem Radar, dann schlug er Boris Becker vernichtend beim Endspiel von Wimbledon. Liebte man ihn deshalb? Nein, ganz im Gegenteil. Er war fortan der böse Kerl, der Schuld war, dass Publikumsliebling Becker nicht gewonnen hatte.
Das braucht einfach etwas Zeit.