Gestern war der Tag der Wahrheit:
Mein erster Triathlon! (Sprintdistanz).
Schon Tage vor meinem großen Tag war ich super nervös, weil mir eben die Erfahrung fehlt, weil ich nicht 100%ig wusste, ob ich das auch wirklich schaffe, aber auch nervös, weil mich das schlechte Gewissen plagte. Leider ließ meine Trainingsdisziplin in letzter Zeit sehr zu wünschen übrig, immer mal wieder mehr oder weniger große Pausen. Aber was sollte ich machen? Ich war angemeldet, unsere netten Nachbarn waren als Helfer für den Tria eingeteilt, und Arbeitskollegen wussten auch bescheid. Von dem einen oder anderen musste ich mir auch blöde Sprüche gefallen lassen wie: "Und wann machst du einen richtigen Triathlon?" Also gab es kein Zurück
Die Nacht vorher konnte ich eigentlich ganz gut schlafen. Den Morgen vor dem Wettkampf war ich mit Sicherheit 1000mal auf dem Klo.
Oder so ähnlich! Gepackt hatte ich schon am Abend vorher. Danke noch mal für die Checkliste! Hat mir sehr geholfen! Das Einchecken und der Erwerb einer Tageslizenz waren schnell erledigt und dann fand ich mich auch schon beim Vorbereiten meines Platzes wieder. Mein Gott, eben war man noch Zuschauer und hat die Triathleten bewundert, und nun steh' ich selbst hier. Zur Einstimmung habe ich mir dann noch das Schwimmen der Volkstriathleten angesehen. Und da habe ich dann auch zum ersten Mal die Bojen gesehen, die die 750m Strecke markieren. Sieht verdammt weit aus, wenn es nicht in 50m Bahnen verteilt ist...
Nach kurzem Einschwimmen (hatte keinen Neo und wollte nicht zu lange im Wasser sein vorher) lief auch schon der Countdown. 3-2-1-und
los! Hatte mich vorsorglich am Rand postiert, man muss ja nicht jedes Gerangel mitmachen. Ging auch alles super. Die Dunkelheit unter Wasser war plötzlich auch kein Problem mehr (im Training war ich ja kurz vorm Panikanfall) und so konnte ich auch die Augen öffnen und fand bald meinen Rhythmus. Ich war bei weitem nicht die Schnellste, aber als Letzte kam ich auch nicht aus dem Wasser!
Der Weg zur Wechselzone war relativ weit (ca.300m), aber da der "Fanclub" gut postiert war, ging das recht gut. Dann Füße trocknen und rein in Strumpf und Schuh. Helm auf, Rad geschnappt und schnell noch den Chip aktiviert. Dann ging's auf die Radstrecke. Einfach nur geil!
(da ging's mir noch gut...) Eine Abgesperrte Strecke und super schöne Gegend! Auf drei Runden ging es durch den Stockholmer Djurgården. Während der große Rest Richtung Wechselzone abbog, ging es für auf die letzte Radrunde. Aber noch ging es mir gut, auch wenn ich fast am Anschlag fuhr. Dann kam das, was ich gerne aus meinem Gedächtnis streichen würde: das Laufen
Da ich auf meine Radschuhe verzichtet habe konnte ich gleich loslaufen. Hier konnte man ehrlicherweise kaum von los
laufen sprechen. Es hat einfach nur wehgetan!!! Die Beine waren schwer wie Blei und ich hatte kaum mehr Puste. Schon der erste Km war Hölle, aber es sollte noch schlimmer werden. Irgendwann musste ich zwischendurch sogar gehen. Ich hab mich nur noch schei... gefühlt! Ich war ein-, zweimal sehr kurz davor aufzugeben
Einzig mein persönlicher Fanclub und der dumme Spruch eines Arbeitskollegen ein paar Tage vorher ließen mich irgendwie durchhalten. Wie weiß ich auch nicht mehr!
Aber ich lief durchs Ziel 
Ich war fix und fertig!
Nach ein paar großen Schlucken aus der Wasserflasche und den stolzen Blicken meines Mannes ging es mir aber schon wieder ganz gut! Ich hab's tatsächlich geschafft!!! Die Zeit ist miserabel, aber das stört mich grad nicht die Bohne
Für den nächsten Triathlon muss ich mich allerdings viel besser vorbereiten! So schlecht, wie gestern soll es mir beim Laufen nie wieder gehen...
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LG Sonja 
