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Alt 16.06.2017, 09:36   #153
NBer
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Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
.....Das Interesse des Verbandes ist es, Spitzenplätze bei Olympischen Spielen zu erzielen, um dadurch die eigenen Strukturen zu erhalten. Das Interesse der Athleten ist es, Zugang zu Trainingsstätten und Trainern zu erhalten, Einkünfte zu erzielen und bei hochklassigen Rennen zu starten. Der Verband hat dieses Interesse der Athleten zu vertreten.......
sehe ich alles ganz genau so. und ab satz 2 wurde das die letzten jahre in ausführlicher breite fast unabhängig von gezeigten resultaten und leistungen auch gemacht. mit dem bekannten ergebnis und der bekannten leistungsentwicklung in der letzten olympiade. wie ich schon sagte, man konnte kaum aus dem system rausfliegen, wenn man einmal drin war.
nur satz 1 konnte von den athleten nicht erbracht werden. deswegen sehe ich eher die momentan in einer bringschuld. nicht bei olympia, aber mit olympiawürdigen leistungen, sprich weltklasse.
es sagt ja auch niemand, dass die momentanen anforderungen so hoch bleiben müssen. und es erfolgen ja auch anpassungen.
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Alt 16.06.2017, 09:52   #154
Hafu
 
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Zitat:
Zitat von NBer Beitrag anzeigen
...ansonsten heisst es jetzt für die athleten arsch zusammenkneifen und zusehen, dass man (das nächste) mal die nominierungszeiten schafft. klar sind die hoch, aber doch nicht unrealistisch. wer die gerade so schafft gewinnt damit in der WTS keinen blumentopf. DAS muss doch der erste anspruch der athleten sein...sich zu verbessern. ...
Bei der Weltcupnorm fürs Laufen gebe ich dir recht: wer 5000m nicht stabil unter 15:30 laufen kann, wird im Weltcup und erst recht in der World Triathlon Series keinen Spaß und (höchstwahrscheinlich) keine Erfolgserlebnisse haben.

Die 9:10 über 800m auf einer 50m-Bahn mit 0815-Badehose, ist allerdings ein ziemlich dickes Brett und es gibt viel Beispiele von Weltklasse-Triathleten, die nachweislich langsamer schwimmen und trotzdem beeindruckende Erfolge einfahren.

Prominentestes Beispiel ist der amtierende Weltmeister Mario Mola: der ist noch nie eine 9:10 unter den o.g. Voraussetzungen geschwommen (oder auch nur näherungsweise in dieser Region) und seltsamerweise hat er trotzdem die letzte Weltmeisterschaft, dank seine überragenden Rad- und Laufstärke gewonnen.

Was wäre mit Mola passiert, wenn er sich den Rahmenbedingungen des deutschen Triathlonsystems hätte unterwerfen müssen?

Weitere Beispiele sind Richard Murray, Sieger der Triathlon Super League. Auch dessen Schwimmleistung ist weit von einer 9:10 entfernt, ebenso wie auch euer talentiertester Athlet (Per) nie 'ne 9:10 schwimmen wird (dafür ist er ein überproportional guter Freiwasserschwimmer im Vergleich zu seinen Beckenzeiten, was aber im Test auch untergeht).

Viel schlimmer aus meiner Sicht sind aber die Lenkungseffekte, die derartige Normzeiten entfalten: die Athleten und ihre Trainer setzen sich logischerweise über Monate hinweg das Ziel die geforderten Normzeiten zu unterbieten und richten ihr ganzes Training daran aus, weil dieser Test zu einem ganz frühen Zeitpunkt im Jahr über den Verlauf der ganzen Saison entscheidet.

Der Test verführt in unverschämter Weise dazu, das Radtraining im Winter zu vernachlässigen, so dass einerseits Radtalentierte Athleten so ihre eigentliche Stärke nicht ausbauen können (denn was nützt es ein starker Radfahrer zu sein, andererseits wegen verfehlter Testnormen aber nicht an den gewünschten Wettkämpfen teilnehmen zu dürfen). Athleten, die weniger Radtalent haben, werden durch das gewählte Testverfahren bevorzugt selektiert und gefördert: ich würde sagen man sieht das an den Radleistungen nahezu aller Elite- DTU-Athleten (Ausnahme Haug, die aber auch nie 'ne Schwimmnorm geschafft hat) innerhalb der letzten paar Jahre.
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Alt 16.06.2017, 10:13   #155
NBer
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Zitat:
Zitat von Hafu Beitrag anzeigen
.....Die 9:10 über 800m auf einer 50m-Bahn mit 0815-Badehose, ist allerdings ein ziemlich dickes Brett und es gibt viel Beispiele von Weltklasse-Triathleten, die nachweislich langsamer schwimmen und trotzdem beeindruckende Erfolge einfahren.

Prominentestes Beispiel.......
ich wusste, das diese beispiele kommen. das sind aber komplette athleten mit einer überragenden laufperformance, die im dtu system genau EINEN mittelklassigen wettkampf bräuchten, um sich für hochklassige wettkämpfe zu empfehlen. das kann zz kein deutscher von sich behaupten. deswegen hinkt der vergleich. die norm ist nicht der einzige weg sich für hochklassige wettkämpfe zu emfehlen, nur der erste anhaltspunkt in der saison. wer zb einen europacup mit bester laufzeit des tages gewinnt (was bedeutet, dass er mindestens so gut schwimmen muss, dass er die erste oder zweite radgruppe erwischt), bekommt sicherlich auch eine weltcup chance. denke ich mir zumindest so......

Geändert von NBer (16.06.2017 um 10:31 Uhr).
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Alt 16.06.2017, 10:19   #156
Kurzer85
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Interview in der TRITIME

Hallo zusammen,

ich verfolge sehr gerne die Diskussion hier, vielen Dank an alle die ihre so breites Wissen einbringen.

Mich würde mal interessieren, wie das Interview der DTU in der aktuellen TRITIME gesehen wird.
Meinem Verständnis nach wird sich in dem Interview teils auch widersprochen. Thema Rad: in den ersten Fragen wird davon berichtet das sich das Radfahren über die Jahre geändert hat und die DTU es versäumt hat sich darauf einzustellen. Dennoch wird der Leistungstest ohne Rad dann dort verteidigt.

Weiter klingt das für mich auch sehr nach reiner Rechtfertigung und Abwerhaltung.

Grüße!
Kurzer85 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.06.2017, 10:31   #157
gaehnforscher
 
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"Fun" fact aus dem Schwimmsport:

Bei der DM gabs bei Damen nen neuen deutschen Rekordüber 200m Brust. Leider war die die Norm für die WM Quali vom DSV nochmal über 2s schneller angesetzt. Deutsche Meisterin + neuer deutscher Rekord reicht also (bei weitem) nicht um bei einer WM das Land vertreten zu dürfen.

Man hat den Eindruck, dass das Anspruchsverhalten und Selbstverständnis einiger Sportverbände teilweise aus einer zum Glück weit zurückliegenden Zeit stammt...
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Alt 16.06.2017, 10:36   #158
NBer
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Zitat:
Zitat von gaehnforscher Beitrag anzeigen
"Fun" fact aus dem Schwimmsport:

Bei der DM gabs bei Damen nen neuen deutschen Rekordüber 200m Brust. Leider war die die Norm für die WM Quali vom DSV nochmal über 2s schneller angesetzt. Deutsche Meisterin + neuer deutscher Rekord reicht also (bei weitem) nicht um bei einer WM das Land vertreten zu dürfen.

Man hat den Eindruck, dass das Anspruchsverhalten und Selbstverständnis einiger Sportverbände teilweise aus einer zum Glück weit zurückliegenden Zeit stammt...
witzigerweise auch gerade aktuelle artikel mit schwimmbundestrainer lambertz online: http://www.zeit.de/news/2017-06/15/s...nerei-15145404
klingt alles ein bischen wie in der dtu. man weiss halt auch nicht genau, welchem DOSB druck die fachverbände ausgesetzt sind.
NBer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.06.2017, 10:50   #159
Hafu
 
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Zitat:
Zitat von NBer Beitrag anzeigen
ich wusste, das diese beispiele kommen. das sind aber komplette athleten mit einer überragenden laufperformance, die im dtu system genau EINEN mittelklassigen wettkampf bräuchten, um sich für hochklassige wettkämpfe zu empfehlen. das kann zz kein deutscher von sich behaupten. deswegen hinkt der vergleich. die norm ist nicht der einzige weg sich für hochklassige wettkämpfe zu emfehlen, nur der erste anhaltspunkt in der saison. wer zb einen europacup mit bester laufzeit des tages gewinnt (was bedeutet, dass er mindestens so gut schwimmen muss, dass er die erste oder zweite radgruppe erwischt), bekommt sicherlich auch eine weltcup chance. denke ich mir zumindest so......
Die genannten Athleten sind jetzt komplette Athleten. Sie waren es in der Vergangenheit noch nicht. Schau dir mal die inkonsistenten Ergebnisse von Mola in den Jahren 2009-2011 an, da wimmelt es nur so von 30., 40. und 50. Plätzen bei internationalen Wettkämpfen.

Und berücksichtige dann noch die knüppelharte Abstiegsregelung, die es neurdings gibt: zwei Ergebnisse schlechter als Rang 20 hintereinander bedeuten für den Athleten automatisch den Abstieg aus der jeweiligen Wettkampfebene (etwas vereinfacht formuliert, da der performanceindex auch noch mit hineinspielt), egal wie gut er vorher beim Leistungstest war. Welcher Athlet hat (wegen Verletzung, technischen Defekt, Formschwäche usw.) nicht mal zwei schlechte Ergebnisse hintereinander? Findet man selbst bei den Brownlees desöfteren.

Für mich ist Triathlon Hobby und ich habe noch einen richtigen Beruf, ich durchstöbere trotzdem zwischendurch mal gerne in meiner Freizeit die exzellente Athletendatenbank der ITU, um so einen Einblick zu erhalten, wie sich heutige Weltklasseathleten über die Jahre fortentwickelt haben. Die Verwerfungen, die die aktuelle Abstiegsregelung provoziert, habe ich sofort vorhergesehen und wunder mich, dass innerhalb des Leistungssportausschuss diese Risiken offensichtlich nicht erkannt oder nicht richtig bewertet worden sind, denn sonst hätte man die entsprechende Regel so nicht einbauen dürfen oder mindestens anders formulieren müssen. Und außerdem hat diese Regelung auch eine gefährliche Lenkungskraft, denn sie produziert Angst: die Athleten trauen sich kaum noch, selbst wenn sie die Startberechtigung haben zu einem Wettkampf zu melden, wenn sie sich nicht sicher sind in Topform zu sein, aus Angst mit einem suboptimalen Ergebnis abzusteigen oder sich beim darauffolgenden Wettkampf in Abstiegsgefahr zu bringen.

Ich hätte mir gewünscht, dass in unserem Verband, in dem es vor hauptamtlichen Kräften nur so wimmelt und deren Haupt-Beruf es ist, sich in den Feinheiten unseres Sports auszukennen, auch mal jemand vor Aufstellung der Abstiegsregelung die Mühe gemacht hätte, einfach mal zu recherchieren, was die formulierte Abstiegsregelung bei vielen Weltklasseathleten in der Vergangenheit für Folgen gehabt hätte und ob es sinnvoll ist, einen Athleten nach zwei suboptimalen Ergebnissen absteigen lassen zu müssen.

Geändert von Hafu (16.06.2017 um 12:35 Uhr).
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Alt 16.06.2017, 11:37   #160
captainbeefheart
 
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Zitat:
Zitat von NBer Beitrag anzeigen
witzigerweise auch gerade aktuelle artikel mit schwimmbundestrainer lambertz online: http://www.zeit.de/news/2017-06/15/s...nerei-15145404
klingt alles ein bischen wie in der dtu. man weiss halt auch nicht genau, welchem DOSB druck die fachverbände ausgesetzt sind.
Danke für den Link. Mir ist klar, dass es beim Prozess um die Fördergelder des DOSB einen ordentlichen Druck gibt und hier ist sicher eine der Ursachen für die derzeitige Situation in den verschiedenen Verbänden zu suchen. Das über Jahre ausgearbeitete Konzept ist ja im Kern schon so dermaßen theoretisch-verkopft, dass nicht verwunderlich ist, dass die Konsequenzen daraus ebenso sind.

Ich komme ja beruflich aus einem anderen Segment und hier sehen wir derzeit, dass lange erfolgreiche Konzepte wie "Zentralisierung", "Fremdverantwortung", "Organisationsvorgaben" und "transaktionale Führung" abgelöst werden durch "Dezentralisierung", "Eigenverantwortung", "Selbstorganisation" und "transformationale Führung".

Ich empfinde das DOSB-, ebenso wie das nachgelagerte Verbandsagieren als ein ziemlich hilfloses "zurück zur guten alten Zeit", in der klare Ansagen ein System noch regulieren konnte. Die Realität auch im Sportsystem ist aber heute eine andere.

Wir haben heute eben internationale Trainingsgruppen ebenso, wie wir mehr oder weniger komplett eigenverantwortliche Athleten haben, die ohne maßgebliche Einbindung in die Verbandsstrukturen ihre Leistung bringen. Mit eigenem Umfeld und mit dem Heimtrainer. Hier macht sich ja auch die berechtigte Kritik von Biedermann fest, nur Prinzipien vor den konkreten Einzelfall zu stellen. Und das war ja auch der Ausgangspunkt der Diskussion hier, mit "Schwetz vs. DTU".

In seinem Podcast mit Buchholz haben sie das recht gut auf den Punkt gebracht.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass es bald ein "Zurückrudern" des Verbands gibt, weil er sieht, dass er eine "lose-lose"-Situation für Verband und Athleten geschaffen hat.
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