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Zitat von autpatriot
Ist eine vollständige Streckung des Armes eigentlich Optimal?
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Es wurde schon viel dazu geschrieben, mit dem ich übereinstimme. Die Kleinigkeiten, die ich anders bewerte, übersehe ich jetzt mal.
Grundsätzlich lautet auch meine Antwort: Ja, vollständige Streckung ist optimal. Abgesehen davon, dass die Streckung für die Wasserlage gut ist, liegt der Hauptvorteil darin, dass man dadurch den effektiven Zugweg vergrößern kann. Und das klappt nur, wenn das Anstellen möglichst weit vor dem Rumpf erfolgt. Dazu ist es notwendig, sowohl den Arm komplett zu strecken, als auch diesen mit dem Schulterblatt nach vorne zu schieben. Wenn Du es richtig machst, solltest Du spüren, wie der Latissimus spannt.
Letztendlich wird bei höheren Zugfrequenzen, also wenn schneller geschwommen wird, bei den meisten der Zug kürzer. Deswegen würde ich zumindest beim Üben darauf achten, die Streckung sehr gut umzusetzen. Wenn davon im Wettkampf noch 90 % ankommt, ist schon viel gewonnen.
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Zitat von autpatriot
Versuche aktuell eher gleich nach dem eintauchen einen ordentlichen Zug zu machen als wie "ewig" den Arm in der Streckung(Gleitphase) zu halten.
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Das sind nun zwei Paar Stiefel: Vollständige Streckung bedeutet nicht, dass man den Arm in der vollständigen Streckung liegen lassen soll. Sobald der Arm vollständig gestreckt ist und auch die Schulter komplett nach vorne geschoben wurde, beginnt das Anstellen. Das ist im Idealfall eine unterbrechungsfreie Bewegung.
"Gleiten" im Sinne von "nicht bewegen" wird, soviel ich weiß, nur noch von Total Immersion propagiert. Im Prinzip ist das fast Abschlagschwimmen. Das ist eine ziemlich entspannte Art zu schwimmen und hat auch ihre Berechtigung, z.B. für Schnarchnasen wie mich oder wenn man sich ausruhen will, aber wenn man es darauf anlegt, schnell vom Fleck zu kommen, gibt es bessere Methoden.
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Zitat von autpatriot
Bei mir ist sicher die größte Baustelle, die Länge mach HINTEN also der Abdruck da verschenke ich gefühlt am meisten.
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Da hilft wohl nur Üben und die Konzentration auf die Verknüpfung der Armbewegung, die Matthias75 angedeutet hatte.
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Zitat von schnodo
Das zentrale technische Thema war das Timing der Arme. Sheila benutzt dafür zwei Begriffe:
1-2 dance
Hier geht es darum, dass der Arm, der vorne in die Streckung geht, beschleunigt wird, direkt darauf erfolgt das Finish mit dem hinteren Arm, der auch beschleunigt wird. Danach erfolgt eine Verlangsamung, nämlich der Beginn des Anstellens des vorderen Armes und die Rückholphase des hinteren Armes.
finish-feel
Beim finish-feel soll man sich darauf konzentrieren, dass mit Austritt der hinteren Hand das Anstellen der vorderen Hand beginnt.
Letztendlich sollen die beiden Punkte helfen, eine durchgängige Bewegung ohne Totzeiten einzustudieren.
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Stell Dir vor, dass Du mit dem hinteren Arm den vorderen nach dem Eintauchen in die Streckung drückst - das ist eine Bewegung. Genauso, wie der Austritt des hinteren Armes mit dem Beginn des Anstellens des vorderen Armes verknüpft ist. Wenn Du Dir diese Verknüpfung vergegenwärtigen kannst, spürst Du plötzlich wie aus der Einzelbewegung der Arme eine Gesamtbewegung der Arme und des Rumpfes wird, wo alles wie ein Uhrwerk ineinander greift und Dich voran treibt. Ca. ein- oder zweimal im Jahr kriege ich es hin, dass es sich so anfühlt. Die restliche Zeit übe ich darauf hin.
Ich muss auch hier wieder Werbung für Sheila Taorminas Buch
Swim Speed Secrets (und ihre
Swim Speed Workouts) machen. Bestes Schwimmbuch überhaupt.
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Zitat von autpatriot
Habt ihr gute You Tube Kanäle , woran ihr euch orientiert?
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Chloe Sutton bringt leider nichts Neues mehr aber ihre Videos zu wesentlichen Aspekten sind Gold wert. Eines der besten Videos zum Thema Atmung überhaupt:
Breathing in Freestyle
Glenn Mills hat auf
GoSwim immer solide Tipps und Drills, macht aber in letzter Zeit wenig.
The Race Club hat oft interessante Sachen, obwohl manchmal etwas langatmig und dick aufgetragen.
In letzter Zeit schaue ich gerne bei
SwimBox rein. Da gibt es teilweise Drill-Ideen, die man sonstwo nicht sieht:
Vertical Eggbeater Dryland Drill for Freestyle Finish
Und auch Brenton Ford von
Effortless Swimming, was schon erwähnt wurde, erzählt viel Brauchbares, allerdings oft auch sehr ausschweifend. Und es strengt etwas an, ihm zuzuhören. Wenn man sich allerdings selbst anhand von Videos analysieren möchte, kriegt man durch seine Vorlagen einige gute Hinweise.
Wenn Du Dich an denen orientierst, machst Du zumindest nichts grob falsch.
Ansonsten gibt es noch den
Sammelthread für hilfreiche Schwimmvideos, den ich mal angefangen habe. Da lohnt sich vielleicht auch ein Blick hinein.