Am gestrigen Sonntag hatte ich Premiere auf der Kurzdistanz. Gestartet bin ich am
Dreiseen-Triathlon in Hüttwilen, ein Wald- und Wiesentriathlon. Vorab: der Anlass war klein, aber fein! Sehr gut organisiert, freundliche Helfer, tolle Strecken und Infrastruktur.
Meinen Neo bin ich bisher knapp 2km geschwommen und heute sollte er Wettkampf-Premiere haben. Weder das Anziehen des Trisuits darunter, noch das schnelle Abziehen in T1 hatte ich bisher geübt. Trotzdem war das Schwimmen inkl. Australian Exit der beste Teil des heutigen Tages.
Nach dem Massenstart fand ich schnell eine kleine Gruppe, mit welcher ich mitschwimmen konnte. Allerdings war ich relativ kraftlos unterwegs und war daher die zweite Runde mehrheitlich alleine unterwegs. Die Orientierung klappte trotz tiefstehender Morgensonne tiptop und nach 1.6km verliess ich den kleinen See in Richtung T1.
Nach einem schnellen Wechsel ab aufs Rad. Erwartungsgemäss folgte gleich zu Beginn der Radstrecke ein giftiger Anstieg. Puls am Anschlag und Kette ganz links gings aufwärts. Vielleicht werde ich im nächsten Leben mal noch ein Kletterer, aber in diesem Leben glaube ich nimmer dran
Musste mich von einigen Athleten überholen lassen, aber damit rechnete ich schon. Bei den Abfahrten verkleinerte ich den Rückstand wieder, aber die Strecke blieb wellig. Nach 10km dann ein Schreck: die rechte Armschale meines ~15 Jahre alten Aerolenkers verabschiedete sich - adieu! In der darauffolgenden Abfahrt fuhr ich eine Kurve zu schnell an. Nach mehrfachem Blockieren des Hinterrads entschied ich mich Frodo-Frankfurt-Style die Route geringfügig anzupassen.
Nochmals Dussel gehabt. Während der zweiten Radrunde gab es dann weniger Aufreger. Das Thermometer kletterte weiter und versprach für den abschliessenden Lauf einen harten Fight.
Relativ kontrolliert startete ich in die letzte Disziplin. Nachdem ich auf dem Rad nur mit Iso unterwegs war, freute ich mich bereits auf ein neutrales, eiskaltes Wasser. Doch wo blieb die Verpflegungsstation? Zuerst musste ich noch Anstiege beim Laufen bezwingen, das liegt mir noch weniger als auf dem Rad. Zudem rechnete ich damit auch nicht, in der Ausschreibung sah das Profil massiv flacher aus
Nach rund 5km dann endlich Wasser. Nach 3-4 Bechern zum spülen, trinken und übergiessen ging es weiter. Noch nie sah ich in einem Wettkampf so viele Athleten gehen. Ich war froh, dass ich in T2 Socken angezogen hatte, denn die gesamte Laufstrecke war auf Natur- und Schotterwegen. Landschaftlich einmalig und auch die Anwohner mit Gartenschläuchen: wirklich top! Nach 11km bog ich in den Zielkanal ein und der rote Teppich wurde ausgerollt
Mit Splits in 29:54 / 1h25 / 1h05 bin ich nicht wirklich zufrieden. Besonders die Trainingsfortschritte der letzten Tage und Wochen haben mit nach Mehr hoffen lassen. Mit 650hm auf dem Rad und 150hm auf dem Lauf ist das aber sicherlich eine harte OD für den Einstieg. Die überwiegend negativen Erfahrungen sind auf dem Weg zur LD aber sicherlich gut mitzunehmen, dann bringt mich das zukünftig weniger aus dem Konzept. Eine grosse Baustelle bleibt auch noch die passende Wettkampfernährung. Hier teste ich in drei Wochen bei der nächsten OD (letzter Triathlon der Saison) wieder etwas Neues.