Ok, sorry, die Zeit vergeht ...
Also auf zum Schwimmen! Kaum zu glauben - ich stehe rechtzeitig am Schwimmstart, der um 4:30(!) Uhr erfolgen soll. Gut, nur noch die Brille aufsetzen, dann kann ich mich in die doch recht stark strömende Mur stürzen. Brille? Welche Brille? Habischnisch! Das ist nicht gut!
Aber zum Glück hab ich meinen wunderbaren Supporter, den ich zurück zur Wechselzone sprinten lasse, um sie zu holen. Er kommt auch noch rechtzeitig zurück und nach kurzem Gespräch im Wasser mit einem Kollegen, der extra für dieses Rennen aus China angereist ist (ich fand meine Autofahrt schon zu lang), wurde es wirklich ernst - ernster als ich dachte! Nach 200 m gegen die Strömung mussten wir um die 1. Boje. Bei der Besprechung am Vortag hieß es, die Strömung sei zwar etwas stärker, aber das sei für jeden machbar. Dazu hieß es, man solle die Boje "steil anschwimmen". Hm, ganz klar war mir nicht, wie ich das verstehen sollte, aber kurz vor der Boje wurde mir klar, dass ich da besser noch mal nachgefragt hätte. Das war nämlich ganz und gar nicht selbstverständlich schaffbar. Ich musste sprinten, um mich der Boje im Schneckentempo zu nähern, das Problem war nur, dass ich nicht sprinten kann. Konnte ich noch nie - in keiner Disziplin. Das ist nicht gut!
Mit letzter Kraft hab ich das Ding dann erreicht und mich irgendwie herum gehangelt. Damit hatte ich mir etwas Pause verdient und die ca. 2000m flussabwärts hab ich nicht viel gearbeitet. Das hätte ich fast genießen können, wäre da nicht der Gedanke an die folgenden ca. 1400 m gegen die Strömung. Wie soll das denn gehen, wenn mich 200 m schon fast umgebracht haben?
Hier war entscheidend, möglichst nah am Ufer zu bleiben, wo die Strömung doch merklich abgeschwächt war. Die Warnung aus der Besprechung, wegen Verletzungsgefahr eben nicht zu nah am Ufer zu schwimmen, musste ich ignorieren. So hatte ich zwar recht häufig unangenehmen Kontakt mit Steinen und Ästen, aber verletzt hab ich mich zum Glück nicht. Schon 1 m weiter links war die Strömung so viel stärker, dass ich dort fast niemanden aus der doch etwas langsamen Gruppe überholen konnte, in die ich geraten war.
Die Ufernähe hatte übrigens einen weiteren Vorteil, nämlich dass recht deutlich erkennbar war, dass es überhaupt voran ging - wenn auch langsam. Beim Durchschwimmen des Grundlsees im Socialman (5 km stur geradeaus) hatte mich das ziemlich fertig gemacht, dass das Vorankommen kaum wahrnehmbar war. Da wurde mir irgendwann auch scheißkalt, was jetzt in der Mur zum Glück nicht der Fall war - Neoprenkappe und -Socken funktionierten offenbar.
Irgendwann war dann endlich der strömungsfreie Altarm erreicht, der zum Ausstieg führte. Dass der teilweise so flach war, dass man kaum noch schwimmen konnte, war mir da auch egal.
Meine Problemdisziplin war erledigt, also konnte es nur noch besser werden.
Ok, der Wechsel war jetzt auch noch kein Highlight - so langsam hab ich vermutlich noch nie gewechselt. Nach einer gefühlten halben Stunde war ich endlich aus dem wohl etwas zu engen Neopren raus. Gäbe es ein zweites Mal, wüsste ich dann hoffentlich auch noch, dass es schlau wäre, die Neoprensocken vor dem Anzug auszuziehen.
Angesichts der zeitlichen Länge der Einzeldisziplinen und der frühmorgendlichen Kälte, die sich jetzt doch überraschend deutlich durch Zittern bemerkbar machte, erschien mir entgegen meinen sonstigen Gewohnheiten spezielle Kleidung für jede Disziplin sinnvoll - also ordentlich abgetrocknet und ab in die Trägerradhose. Hm, gehört das so, dass beide Träger auf der linken Seite sind? Ich glaube, das ist nicht gut!
Also wieder raus - 2. Versuch. Ok, Träger sind richtig, aber warum hab ich immer noch die nasse Badehose an?
Beim 3. Versuch war auch dieses Problem gelöst und der Wechsel ging ohne weitere Komplikationen zu Ende.
Endlich Radfahren - deswegen bin ich hier!
(Jetzt muss ich aber schon wieder schlafen, N8!)