Meine sanfte Spöttelei bezieht sich zum einen darauf, dass bei solchen Ratschlägen immer die Größenangaben zur Portion fehlen (das mit der Faust habe ich noch nirgends gelesen, vielen Dank), zum anderen auf die Menge, die zusammenkäme, wenn man alle Ratschläge befolgte - es werden ja nicht nur 5 Portionen Gemüse plus 3 Portionen Obst empfohlen, sondern dazu kommen die Empfehlungen für Eiweiß, Kohlenhydrate, Mineralstoffe, Vitamine usw.
Ich kann pro Trainingstag (derzeit ca. 10 km Joggen, letztes Jahr 30 km Radfahren, beides ca. eine Stunde) ca. 2100 Kalorien essen. Esse ich mehr, nehme ich auf lange Sicht zu (bin 60 Jahre, 170 groß und 72 kg schwer). Ich soll als Freizeitsportler ca. 86 g Eiweiß essen, plus 5 Portionen Gemüse, plus 3 Portionen Obst, plus der Empfehlungen für Kohlenhydrate, Fett, diverse Mineralien, Vitamine usw. Ich könnte vielleicht 2200 pro Tag essen, aber manchmal gehen wir essen, dann sind's im Restaurant immer ein paar Kalorien mehr, durch die Zubereitung, also muss ich an normalen Tagen ein bisschen sparen, um auf lange Sicht mein Gewicht zu halten.
Mit dem Kalorienbudget kann ich unmöglich allen Empfehlungen Folge leisten.
Zur Zeit esse ich oft morgens zwei Mangos oder Äpfel (ca. 250 Kalorien), später vier gekochte Eier (360 Kalorien), dann ein Müsli mit Joghurt, Haferflocken und etwas Orangensaft drin (500 Kalorien), abends manchmal Hähnchen mit etwas Gemüse, selten mal Fisch, oft ein zweites Müsli. Dabei komme ich auf 500 bis 600 Kalorien. Manchmal möchte ich Nudeln essen, da ist dann nicht viel Gemüse drin. Ich trinke ungefähr ein Glas Milch und ein Glas Fruchtsaft pro Tag (letzterer gemischt mit Wasser über den Tag verteilt), das sind nochmal 240 Kalorien. Wenn ich keinen Fisch oder Hähnchen esse, nehme ich derzeit eine Dosis Eiweißpulver nach dem Training. Ich komme locker auf knapp 2100 Kalorien. Wenn ich innerhalb meines Kalorienbudgets bleiben möchte, kriege ich diese Empfehlungen unmöglich in meinem Speiseplan unter, und meine Frau und Kinder erst recht nicht, die verbrauchen ja noch weniger, als ich.
Wurst und Käse esse ich selten, teils, weil ich kaum Appetit drauf habe, teils weil es das hier nicht so reichlich und lecker gibt. Es wäre auch kein Raum dafür in meinem Kalorienbudget. Gutes Vollkornbrot ist hier auch nicht leicht zu bekommen, und es enthält nicht selten viel Konservierungsstoff, wenn man zuviel isst, gibt's heftige Bauchschmerzen.
Salz kommt deshalb, wenn ich das richtig sehe, in meiner Ernährung an vielen Tagen kaum vor, man hat ja früher davon abgeraten, deshalb war das sogar gewollt. Wenn ich 4 Gramm Salz zusätzlich esse (eine Löffelspitze morgens mit den Eiern, eine nachmittags vor dem Training), merke ich wirklich den Unterschied, besonders in der zweiten Hälfte des Trainings. Ich vermute, weil die Flüssigkeit besser im Körper bleibt (ich laufe abends immer so bei 30 Grad, geradelt bin ich letztes Jahr tagsüber bei 40° ohne Probleme, aber beim Laufen fehlt der Wind, da warte ich auf den Spätnachmittag oder Abend). Ehrlich gesagt schmeckt mir das Salz nicht besonders, aber es bewirkt einen deutlichen Unterschied beim Laufen. Beim Radeln hatte ich das Problem nicht, aber da konnte ich auch während des Trainings trinken.
... Ich vermute, weil die Flüssigkeit besser im Körper bleibt (ich laufe abends immer so bei 30 Grad, geradelt bin ich letztes Jahr tagsüber bei 40° ohne Probleme, aber beim Laufen fehlt der Wind, da warte ich auf den Spätnachmittag oder Abend). Ehrlich gesagt schmeckt mir das Salz nicht besonders, aber es bewirkt einen deutlichen Unterschied beim Laufen. Beim Radeln hatte ich das Problem nicht, aber da konnte ich auch während des Trainings trinken.
Ahh, jetzt verstehe ich deinen Salztrick, du lebst auf einer warmen Südseeinsel wo man viel schwitzt- da wär ich momentan auch gerne
Gruß, Eber
Ja, ich lebe in einem ziemlich heißen Land. Das macht mir nix aus, ich bin dran gewöhnt, aber mir ist nach dem Umstieg vom Radeln aufs Laufen aufgefallen, dass ich so nach 45 Minuten manchmal regelrecht platt bin. Ich hab's zuerst aufs Alter geschoben, aber in den letzten drei Monaten habe ich einiges über Ernährung neu gelernt und gemerkt, dass sich bestimmte Ernährungsgewohnheiten sehr deutlich auf mein Wohlbefinden und meine Kondition beim Laufen auswirken, viel mehr, als früher. Das, wiederum, schiebe ich aufs Alter
Nach drei Monaten Erfahrung kann ich jetzt meine eigene Frage aus dem Eingangsposting beantworten.
An dem Pulver alleine liegt's nicht. Ich esse jetzt deutlich mehr Eiweiß mit der normalen Nahrung, also Eier, Fisch, Hähnchen usw. und dafür weniger Pulver, und das hat denselben Effekt hinsichtlich Regenerierung. Besser schlafen klappt inzwischen auch mit Pulver nicht mehr, ich weiß nicht, was damals zu diesem Effekt geführt hat.
Also mehr Eiweiß hilft, wenn man, wie ich, bisher zu wenig davon gegessen hat und das Pulver ist von der Wertigkeit her sicher gut (und außerdem ja auch natürliches Eiweiß). Deshalb ist es eine sinnvolle Nahrungsergänzung, wenn man die erforderliche Eiweißmenge nicht mit der normalen Nahrung alleine aufnehmen kann.
Ansonsten wirkt es aber nicht spürbar besser als normales Eiweiß. Der einzige Vorteil scheint mir, dass hochwertiges Eiweiß in der Nahrung aufgrund der Lebensmittel, in denen es in hoher Menge enthalten ist, ja immer gekocht ist. Das Eiweißpulver hingegen ist wohl nicht gekocht, das im Pulver enthaltene Eiweiß also eventuell etwas weniger denaturiert?
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