Vielen Dank
Erinnerung, Widmung und sorry
Es war die Zeit der Jugend, Duelle und der Glauben an die eigene Unverwüstlichkeit.
2012 sollte die 11 in Roth weichen, meine lädierte Plantarsehne aus dem Jahr zuvor war ausgeheilt, unzählige 150er mit Endbeschleunigung verkraftete mein treues Ross, 30 km Läufe im 5.10er Schnitt(ich bin nicht 5er Thorsten) waren normal, selbst beim Kraulen näherte ich mich dank virtuellen Duellen der 1.12 Std-Marke auf 3,8Km , also alles top, oder?
Genau zwei Tage vor Roth brach meine Motivation wie ein Kartenhaus zusammen. Eigentlich nur Nebensächlichkeiten wie die Wettervorhersage oder Alltägliches aus Familie und Beruf forderten ihren Tribut.
Die Erinnerung an die höchst unangenehme Stunde mitten im heftigen Gewittersturm das Jahr zuvor lähmte mich zusätzlich.
Trotzdem startete ich, schließlich waren auch viele Freunde und Bekannte dabei.
Das Schwimmen lief top. Neuer Rekord in 1.12 Std. doch der Platz neben mir war schon leer, Wahnsinn, der Meister des Understatement hatte wieder vorzüglich gepokert.
Bis ich ihn traf, hatte ich zwischendurch Superstarschwimmer Flow passiert(sinnbildlich war mein "Flow"allerdings bald verweht
). Ungestüm radelte ich weiter, immer wieder unterbrochen von düsteren Gedanken und bangen Blick gen Himmel.
Timo Bracht meinte später, ihm hätte der Wind 10 Minuten gekostet.
Genau diese fehlten auch mir, 5.51 Std, damit über dem Soll.
Theoretisch wäre es noch machbar, Blitz und Donner blieben aus, aber der unbedingte Wille fehlte. Bei der HM Marke war immerhin noch eine neue Bestzeit drin. Eine Verpflegungsstation naht, ich beschleunige, will ja gleich ein Gel verspeisen und dann gehen. Der Plan ging voll auf
, ich esse, gehe, versuche zu laufen, so heftige Seitenstechen wie noch nie, ich bekomme keine Luft mehr, gehe, versuche zu laufen, gehe und gehe bis ins Ziel.
Die 11 ist gewichen, aber leider in die falsche Richtung
Aber das ist vielleicht die Moral von der Geschichte. Das Schicksal ist sehr launisch, so gut ich trainiert war, so bös bin ich eingebrochen. Der eigentliche Hauptdarsteller, dem ich diese Episode widmen möchte, konnte in der Vorbereitung, falls mich meine Erinnerung nicht trüben sollte, kaum laufen, zog trotzdem unbeirrt sein Ding durch, schaute zwar sehr verduzt als er mich nach Schwand(er rein, ich raus) später überraschend überholte, versuchte mich vergeblich aufzumuntern, finishte trotz aller Widrigkeiten überraschend stark unter 12 Std.
Sorry Schnodo
, aber Dean ist wirklich sehr bescheiden und trotzdem ein äußerst zäher Kämpfer, wenn er ein Ziel hat
.
Und mit einer starken Frau an seiner Seite, die wir später kurz kennenlernen durften, werden sie auch die neue Herausforderung meistern.
Bis irgendwann in Roth