Naja, das Problem ist doch im Endeffekt, dass nun seit einigen Jahren immer mehr (und immer erfolgreichere) kommerzielle Anbieter von Events auf der Bildfläche erscheinen, die einerseits viel für den Triathlonsport in Deutschland tun (Bekanntheit), andererseits das bestehende System zu Veränderungen zwingen, für die dieses noch nicht bereit sind.
Wir müssen uns wohl leider davon verabschieden, dass es - außer auf kleinen Wald/Wiesen-Triathlons, die auf echte Verbandsarbeit angewiesen sind - weiterhin gemeinnützige Veranstaltungen gibt.
Die gleiche Entwicklung gibt es/gab es doch auch in der reinen Läuferszene.
Die Sportler stimmen mit den Füßen ab, was sie wollen:
- Frankfurt, Hamburg, Wiesebaden, München stehen hier für den Trend.
Diese großen Veranstalter brauchen die DTU nicht wirklich, sie stört im Geschäftserfolg doch mehr, als dass sie nutzt. Was hat ein Veranstalter von der DTU?
Lobbyarbeit? Außer in HH, die ohne die tatkräftige Unterstützung der DTU wohl nicht die WM bekommen hätten, sind mE die Veranstalter froh, wenn sie direkt mit den Entscheidern, Werbepartnern arbeiten können...
Versicherungen? Tja, in dem Bereich kenne ich mich nicht aus.
Kampfrichter? Es ist dem Veranstalter doch lieber, wenn er nach seinen eigenen Regeln arbeiten kann, die nach seinem eigenen Ermessen umgesetzt werden - könnte ja schließlich Kunden vergraulen.
Meine Meinung ist: die DTU in der jetzigen Form ist dringend reformbedürftig. Mit den angedrohten Konsequenzen klammert sie sich an den Status Quo, gibt sich aber eher der Lächerlichkeit preis, wer soll die Drohung denn in die Tat umsetzen? Mal sehen, ob der neue Vorstand neue Rezepte und neue Aufgaben findet oder nur noch den Verband abwickelt.
Naja, das Problem ist doch im Endeffekt, dass nun seit einigen Jahren immer mehr (und immer erfolgreichere) kommerzielle Anbieter von Events auf der Bildfläche erscheinen, die einerseits viel für den Triathlonsport in Deutschland tun (Bekanntheit), andererseits das bestehende System zu Veränderungen zwingen, für die dieses noch nicht bereit sind.
Mal konkret: In welcher Weise sollte sich die DTU Deiner Meinung nach verändern, damit große Veranstalter die Abgaben für die Tageslizenzen an die DTU weiterleiten? Besteht hinsichtlich dieser Veränderungen ein Konsens unter den Veranstaltern, oder will der eine Hüh und der andere Hott?
Tja, das ist die große Frage: Welches Ziel muss sich die DTU auf die Fahnen schreiben um gebraucht zu werden?
Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ob die Veranstalter sich einig sind, trägt gar nichts zur Sache bei, die wollen nicht zahlen oder zumindest den Daumen drauf haben.
Die DTU muss vor sich selbst zunächst wirklich begründen können, wofür sie das Geld braucht. Mich überzeugt sie derzeit gar nicht:
- sie schafft es nicht, ihre eigenen Regeln halbwegs adäquat durchzusetzen
- die Langstrecke wird mE immer noch vernachlässigt
- die Triathlon-Ligen sind ein Witz, wer kennt die DTL? Die Liga-Wettkämpfe (2.Buli) auf denen ich war, waren die schlechtesten Veranstaltungen a denen ich bisher teilgenommen habe.
- es hat für mich den Anschein, als wäre es nur eine große Mauschelgruppe, damit jeder mal mit nem Namensschild rumrennen kann
Ich habe für mich persönlich Konsequenzen gezogen:
- keine Starts mehr auf Wettkämpfen, auf denen die Regeln nicht halbwegs durchgesetzt werden
- keine Starts mehr in Liga-Rennen
Die Veranstalter haben ne Machtposition gegenüber der DTU. Kurt baut diese weiter aus, indem er beispielsweise KaRis ausbildet.
Der einzige Machthebel der DTU ist die Sperre der Athleten. Damit würde sie sich aber ins Knie schießen, weil sie damit den Streit auf dem Rücken der (verständnislosen) Athleten austragen würde.
Wohin diese gezielten Provokationen (Müller-Ott und der "Verein" sowie jetzt Upsolut) führen, kann man nur spekulieren. Wollen die ein deutsches Pendant zur WTC - dem veranstaltergeführten und profitorientiertem Verein? Denkbar ist das.
Zu dem, was die DTU leistet noch ein Edit:
Die sorgen für
- Nachwuchsförderung
- Elitenförderung
- Meisterschaften
- Anti-Doping
- Übersicht über Wettkämpfe (ein Sammelbecken, sonst gäbe es x Einzelrennen
- Ausbildung und Zuteilung von Kampfrichtern
Gerade letzteres ist Grundvoraussetzung für kleine Rennen. Kurt kann sich die Ausbildung leisten. Fast alle anderen Rennen müssen auf diesen Grundstock zurückgreifen.
Klar sind da oben kritische Punkte dabei. Wen interessiert Unger in Peking? So toll ist der Dopingkampf auch nicht, usw. Aber ein solcher Verband bietet einen soliden Unterbau, ohne den die großen Rennen nicht das wären, was sie sind.