Die AFD profitiert halt wie jede Partei von ihrer ewigen Rolle in der Opposition. Sie wird erst wieder mit den Zahlen runterkommen, wenn sie an irgendeiner Regierung sind und alle merken wie scheiße sie sind und dass eben alles hohle Phrasen sind.
Leider sind ihre Zahlen jetzt so hoch dass man das nicht machen kann. So als 8 Prozent Junior Partner hätte man das Risiko noch eingehen können.
Darauf würde ich mich auf keinen Fall verlassen. Mit jedem Wacfhstumsschritt besetzt die AFD mehr Positionen in den staatlichen Institutionen, in Verbänden und im Beamtenapparat (Polizei, Gerichte etc.), wie sybenwurz schreibt.
Schaut einfach mal das europäische Umfeld an: die Schweiz mit der SVP, Italien mit Melloni, Ungarn mit Orban, Polen, Frankreich Le Pen, Kroationen usf. Die Nationalkonservativen haben in Deutschland ein Potential von 30 % und mehr Wählerstimmen, darauf habe ich seit Gründung der AFD, als sie noch unter 5 % hatten, hier beharrlich in diesem Forum hingewiesen, wo andere aufgrund der internen AFD-Konflikte die Auflösung prognostizierten.
Die ursächlichen Probleme für Deutschland sind bekannt: undemokratische Lobby- / Wirtschafts-EU, Inflation, Rezession, Reallohnverluste, steigende Mieten, wachsende staatliche Verschuldung, wachsende soziale Ungleichheit, Kriegsallianz statt Friedensallianz, transatlantische Unterordnung, regierungsamtliche Konformität der Leitmedien, Bevölkerungswachstum nur über Flüchtlinge. Wegen all diesen bekannten Problemen gewinnt die AFD ihre Protestwähler, solange bis ihr Potential > 30 % ausgeschöpft sein wird, oder die Probleme anders gelöst werden. Und wer dafür der Ampel Beifall klatscht, wird halt keine Wahlen gewinnen, die AFD und die CDU (siehe Berlin) profitieren.
Letzteres reicht längst nicht mehr. Unsere Regierung wird liefern müssen: Ukraine-Krieg, Inflation, Flüchtlinge, mögliche Deindustriealisierung, Klimawandel.
BK Scholz scheint völlig untergetaucht. In solchen Zeiten braucht es eigentlich Macher und Lenker mit Visionen und keine netten Verwalter. Die Grünen haben im Kern die richtige Richtung, vergessen aber die soziale Komponente.
Die AfD darf eigentlich nur keinen großen Fehler machen und kann alle Unzufriedenen einsammeln. Andere europäische Länder sind da bekanntlich bereits "voraus".
Seh ich wie Keko.
Wir sind 16 Jahre Stillstand bzw. "Augen zu und durch" gewohnt. Scholz macht keine sonderlichen Anstalten dies ändern zu wollen.
Man könnte einfach mal anfangen progressive Politik zu machen und diese auch klar und deutlich verbal zu verteidigen bzw. ihre Notwendigkeit zu erklären und auch klar schuldige zu benennen.
Schuldig an dieser ganzen Situation ist 16 Jahre Merkel mit der Aussage "Wir schaffen das" (ganz ohne den Migrationsbezug) aber ohne auch nur annähernd in irgendeinem Bereich irgendwelche Voraussetzungen zu schaffen, dass wir auch nur irgendwas schaffen können. Man hat er vor langer Zeit "verkackt" Weichen zu stellen, so dass ein Wandel nach und nach und ohne Schmerzen stattfinden kann. Tja und nun muss man eben alles das, was man in den letzten 16 Jahren versäumt hat, in deutlich kürzerer Zeit schaffen. Das tut natürlich weh und dabei verliert man einfach zu viele Menschen.
Auch die gesamte Förderung von jenem und welchem ist doch nur die grobe Gießkanne. Wir bauen zB gerade und können von Schwiegereltern ne 5 Jahre alte Gastherme für lau bekommen, weil die ein Nahwärmesystem auf nem Bauernhof geschaffen haben. Natürlich ist die Perspektive Wärmepumpe mit Photovoltaik. Nur müsste ich jetzt zur Unzeit eine im Prinzip nicht lieferbare WP für teuer Geld kaufen und bekomm nix an Förderung. Baue ich nun erst die alte Gastherme ein, lasse die noch ein paar Jahre laufen und baue dann auf WP um, bekomme ich ne Förderung und brauche nicht zur Unzeit ne Heiden Kohle die anderweitig auch gebraucht wird ausgeben.
Der AFD entzieht man (von den Nazis abgesehen) den Nährboden einfach mit klarer Linie und guter, verständlicher Politik. Das fängt bei einer klaren Position im Ukraine Krieg an, geht über den Ausgleich sozialer Ungerechtigkeit, macht nen Abbieger über unser Bildungssystem und findet sich zuletzt eben auch beim Thema Klima wieder.
Wir haben einfach das Problem, dass die Politiker gewählt werden wollen und nach dem ihr Programm ausrichten. Besser wäre es eine Idee zu vertreten und sich für diese auch wählen zu lassen.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Auf welcher Annahme fußt, dass die Partei sich selbst entzaubern werde?
Auch vor 90 Jahren dachte man, dass die Partei, demokratisch gewählt, bald selbst ins Chaos stürzen und sich damit mithin selbst entzaubern würde. Die Annahme, durch Erfahrungswerte und wissenschaftliche Studien widerlegt, dass sich der Geist des Faschismus bändigen lasse, wenn man ihn einbindet.
Welche naive und törichte Gedanken. Eine Appeasement Politik, die genau wie früher nichts verändert aber die Katastrophe befördert.
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Irgendwo, irgendwann, begegnest auch du mal dem Sensenmann. Und in dem Moment denkst gewiss nedd ‘Oh! Ich hätt im Leben viel öfter ins Büro gesollt!‘
Letzteres reicht längst nicht mehr. Unsere Regierung wird liefern müssen: Ukraine-Krieg, Inflation, Flüchtlinge, mögliche Deindustriealisierung, Klimawandel.
Na klar, und damit ist die Verantwortung wieder an "die da oben" delegiert. Du hast da einen sehr intellektuellen Blick auf die Politik, den ich gerne teile. Man sollte dabei aber nicht vergessen, dass viele Menschen, Politik vor allem von unten wahrnehmen, auf der lokalen Ebene, vor Ort. Die Denken nicht so abstrakt, die sehen den Nepumuk und wissen, dass der für die Grünen unterwegs ist. Das macht abstrakte Politik erlebbar. Damit punktet die AfD im Osten, die sind eben da, die anderen nicht.
Und daran kann nun wirklich jeder mitwirken.
Zitat:
Zitat von keko#
BK Scholz scheint völlig untergetaucht. In solchen Zeiten braucht es eigentlich Macher und Lenker mit Visionen und keine netten Verwalter.
Ja, stimmt.
Zitat:
Zitat von keko#
Die AfD darf eigentlich nur keinen großen Fehler machen und kann alle Unzufriedenen einsammeln. Andere europäische Länder sind da bekanntlich bereits "voraus".
Stimmt leider auch. Klagen hilft aber nicht, machen ist angesagt.
Na klar, und damit ist die Verantwortung wieder an "die da oben" delegiert. Du hast da einen sehr intellektuellen Blick auf die Politik, den ich gerne teile. Man sollte dabei aber nicht vergessen, dass viele Menschen, Politik vor allem von unten wahrnehmen, auf der lokalen Ebene, vor Ort. Die Denken nicht so abstrakt, die sehen den Nepumuk und wissen, dass der für die Grünen unterwegs ist. Das macht abstrakte Politik erlebbar. Damit punktet die AfD im Osten, die sind eben da, die anderen nicht.
Und daran kann nun wirklich jeder mitwirken.
Da wo ländliche Regionen von staatlichen Eingriffen aus dem Wirtschaftsministerium gegen den regionalen Mehrheitswillen betroffen sind, wie auf Rügen, Lubmin, Schwedt / Oder (Uckeremark) und andere Gegenden, könnten auch viele "Nepumuks" keine Blumentöpfe gewinnen und die Gegenden entwickeln sich bei Wahlen von mittel zu sehr blau-schwarz gefärbten Regionen. Machtkampf: Rügener protestieren weiter gegen LNG-Terminal .
Das Problem ist doch, dass man bei aller Notwendigkeit vergisst die Bevölkerung der Region mitzunehmen. Ist doch bei dem Intel Projekt ähnlich. Da wird eine Fabrik gebaut und nicht unerheblich gefördert, die Arbeitskräfte benötigt, die es aber in der Region gar nicht gibt und ihre Gewerbesteuer aufgrund irgendwelcher Steuervermeidungsmaßnahmen nicht oder nur teilweise in der Region lässt.
Man bekommt den Eindruck, dass Politik von Oben diktiert wird. Diese Stimmung wird medial durch Springer natürlich noch zudem angefeuert und schon hat man die Büchse der Pandora in der Hand. Damit schafft man es eben recht einfach der AfD zuzuspielen ohne dass die überhaupt irgendwas machen müssten.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Das Problem ist doch, dass man bei aller Notwendigkeit vergisst die Bevölkerung der Region mitzunehmen.
Mit Absicht. Die Regierung verfasst z.B. ein Beschleunigungsgesetz oder eine Ermächtigung, aufgrund dessen die regionalen sonst üblichen Anhörungs- und Bewilligungsverfahren ausser Kraft gesetzt sind und übergangen werden.
Zitat:
Zitat von noam
Man bekommt den Eindruck, dass Politik von Oben diktiert wird.
Der Eindruck stimmt in den von mir genannten Fällen objektiv.
Und dann wird es doch eben ganz simpel. Für 9/10 sind eben Grüne/Gelbe/Rote/Schwarze Einheitsbrei mit nur geringfügigen Unterschieden in die eine oder andere Richtung aber eben in letzter Konsequenz für mich und mein Leben nahezu gleichbedeutend.
Da bleibt einem als Opposition eben nur blau oder links. Die PdL ist eben zu sehr mit sich selber beschäftigt und ist medial einfach immer eher Gegner. Ergo bleibt nur die AfD für den, der Opposition will.
Leider hat man es versäumt aus welchen Gründen auch immer die AfD politisch zu entzaubern und jetzt hat man den Salat, das diese Partei aus Schmuddelkindern eben doch für viele wählbar scheinty
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard