Viele von euch machen es sich da aber etwas einfach.
Wiieso sollte es überraschend sein, dass ein ehemaliger Radprofi bei den Age Groupern ganz vorne ist? Der hat wahrscheinlich einem Profijahr mehr Radkilometer als die guten Age Grouper in 4 Jahren. Das Grundniveau im Profiradsport dürfte aufgrund der Leistungsdichte auch höher sein als im Triathlon.
Die Leute haben/hatten nicht nur aufgrund des Dopings richtig was drauf. Von daher halte ich fast schon für ein wenig kindisch, sofort die Dopingkeule rauszuholen, wenn eine ehemaliger Radprofi eine ganz gute Leistung abliefert.
Ich finde Doping auch verachtenswert, aber ich glaube Menschen können sich auch ändern. Die Gefahr, dass sich die Leute weiter vollpumpen besteht natürlich, aber ich sehe das als nicht so gesichert an, wie viele hier. Wenn ein ehmaliger Radprofi keinen Bock mehr auf das Dopingsystem, dass es zweifelsohne von 1990 bis 2008 (und wahrscheinlich aktuell immer noch) gab, hat und es sauber in einer neuen Sportart versucht finde ich das fast schon gut. Das sind nicht nur Doper, sondern auch Menschen, die sich ändern können. Das Vertrauen ist natürlich weg und sollten sie weiter dopen ist das verachtenswert.
Aber manche Triathleten halten sich gefühlt irgendwie für moralisch überlegen und freuen sich fast schon mit der Keule auf diese "Untermernschen" ("Etwas") draufzuhauen.
Worauf möchtest du hinaus? (ist eine ernt gemeinte Frage)
Dass es hier um Ex Profi Radfahrer geht, die jetzt Triathlon machen, was böse ist, weil die alle voll sind. Die Erfahrung und Vergangenheit zeigen aber, dass es genauso volle Triathleten/innen gibt, die das selbe taten und danach sauber wieder in der Szene integriert wurden, Sponsoren haben, Rennen gewinnen, auf Hawaii starten und so weiter und sofort.
Ebenfalls zeigt die Erfahrung, dass bislang kaum einer der ExRadler im Triathlon was werden konnte.
Man könnte also erstmal die eigenen Bescheißer ausm Triathlonzirkus angemessen behandeln und sich dann überlegen ob so ein ExRadler überhaupt ein Problem ist und ob der schlimmer ist als ein dopender Triathlet.
Finde ich auch wesentlich schlimmer! Wenn ich mir vorstelle, dass ich mir neben meiner Arbeit und Familie den A**** im Training für mein großes Ziel der WM-Quali aufreiße, an einem Rennen teilnehme und dann derjenige bin, der leer ausgeht, weil so ein vollgepumptes Etwas mir den hart erarbeiteten Platz wegnimmt, kommt mir die Galle hoch (Edit: wobei es nicht so ist, dass mir das in naher Zukunft passieren könnte :D).
Werden solche Individuen eigentlich mit ihrer Vergangenheit konfrontiert? Müssen sie sich wenigstens was anhören, wenn sie bei Wettkämpfen auftauchen? Oder ist das allen egal?
Das vollgepumpte Etwas wurde leider beim Radfahren vom lutschenden RTF Peleton in dem sich dopenden Triathleten befanden, die sich nach einem Prügelschwimmen in die erste Radgruppe brachten deklassiert. SCNR
So ein ExRadler, vielleicht mit "Vergangenheit" ist übel, andere (hausgemachte) Dinge im Triathlon haben auf das von Dir beschriebene Szenario wesentlich massivere Auswirkungen.
Ich weiß nicht was ich schlimmer finde, einen Ex-Doper als AK-Sieger oder wenn dieser nur 6. in seiner AK wird.
Generell zum Thema Doping.
1. positiver Befund - 2 Jahre Sperre über alle Sportverbände weltweit, mit anschließender Rehabilitation. Der Sportler darf dann normal wieder an allem teilnehmen aber alle TUE werden entzogen und auch nicht mehr gewährt (Wobei dies dem eh schon unglaubwürdigen TUE-System endgültig den Gar ausmachen würde).
2. positiver Befund - lebenslange Sperre über alle Sportverbände inklusive AG/Masters.
weil so ein vollgepumptes Etwas mir den hart erarbeiteten Platz wegnimmt, kommt mir die Galle hoch
Blablablaa......
Irgendwann war der mal "voll" und jetzt kannst du beweisen, das er es jetzt auch ist?
Mir geht ihr Dopingmoralisten mittlerweile ziemlich auf die Nerven. Hauptsache immer dieselbe Sau durch´s Dorf treiben......
Einer meiner besten Freunde ist ehemaliger Radprofi und hatte auch eingeworfen. Ist er deshalb grundsätzlich ein Arschloch? Wenn ich mal in der Heimat bin, fahren wir ein paar Runden, erzählen uns Geschichten und lachen uns kaputt.
-Einerseits -> Doper find ich scheiße, da ich natürlich selbst auch nicht betrogen werden wollen würde. Bestrafung muss daher schon sein, auch aus Gründen der Abschreckung.
-Andererseits -> Diese "radikale" (vielleicht das falsche Wort, entschuldigt mich dafür) Haltung Doper sofort lebenslänglich zu sperren nach einem Vergehen halte ich auch für kritisch. Ich bin im Leben so froh wenn man mir gegenüber nicht bei jedem Fehler sofort so radikal ist. Es ist von Aussen oft so leicht zu urteilen. Wenn man in diesem Dopingstrudel in manchen Sportarten mal drinnen war, ist es glaub ich nicht so einfach wieder rauszukommen. Das fällt vorallem dann auf fruchtbaren Nährboden wenn das vielleicht noch Leute sind, welche nicht in den Genuß einer Erziehung gekommen sind die ihnen standhafte Prinzipien mitgegeben hat. Ich tue mich schwer darüber so hart zu urteilen nur weil ich in dieser Beziehung auch Glück hatte was die Erziehung angeht.
Das ein Michi Weiss da vorne mitfährt bzw. davonfährt bereitet mir auch Magenprobleme. Aber auch Captain hat recht. Ich denke, dass es auch im Triathlon genügend schwarze Schafe gibt, als das die Zahl der "Dopingvergangenheits-Wechsler" wohl vernachlässigbar ist. Eine olympische Ausdauersportart ohne das dort unerkannt Doper vorne mit rumturnen? Dafür bin ich einfach zu sehr Realist, als das ich das glauben könnte.
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