Ich bin ja auch ein Anhänger von KT, finde aber dennoch sehr interessant, dass er gerade sagt, dass die Zeit auf dem Rad besser investiert ist, OBWOHL er ja so viel trainiert. Während in Diskussionen sonst häufig das Argument ist "Amateursportler sollten lieber die Sportarten trainieren, da sie weniger trainieren als die Profis".
Mit der Idee: Viel Volumen, dann intensiver, dann WK-Tempo macht man es sich in der Betrachtung zu einfach, finde ich.
Was er macht ist sehr extrem. Zudem schleift er das WK-Tempo nicht 1x/Woche ein, wie in Trainigsplänen häufig üblich, sondern er macht an 4-5 Tagen / Woche insg. 6x4'. Wenn man dann seine WK-Zeit (Tempo) sieht ist das ein ausgewachsenes HIT Training, sehr ähnlich zu dem was wissenschaftlich vertreten wird. Es ist also ein HIT-/Blocktraining über mehrere Wochen hinweg. Im Overreach (Tapering) sogar noch extremer.
Das ist schon ein komplett anderer Ansatz. Auch interessant fand ich: Schaffe ich meine Intervalle nicht wird sofort abgebrochen und 2 Tage Pause eingelegt. Ein extremer Ansatz mit hohem Fokus auf Regeneration.
Erstens kaum Krafttraining und nicht kein Krafttraining.
Er machte überhaupt kein Krafttraining mehr seit November 2020, auch kein Stabi oder one-legged Squats.
PS: ich mache selbst Krafttraining, habe da aber auch definitive Defizite und sehe den Nutzen auch eher im Ausgleichstraining als im Performance-Gewinn
Man muss halt, wenn man versucht, Elemente von van der Poels Trainingsphilosophie auf Triathlon zu übertragen, auch berücksichtigen, wie sehr sich Triathlon (gerade auch auf Profi-Niveau) von seiner Leistungsstruktur her vom Eisschnellauf über 5000m und 10000m unterscheidet.
Im Eisschnellauf gibt es kein potentiell rennentscheidendes Anschwimmen, kein Windschatten beim Radfahren (und Laufen) bzw, auch kein Wasserschatten und keine Schlussphase, die Endspurtfähigkeiten erfordern könnten, sondern man kann im Wettkampf im physiologischen Optimalbereich beginnen, weil der Gegner nur die Uhr ist und es gibt auch keine Berge.
Dementsprechend kann man guten Gewissens den im Triathlon durchaus wichtigen Vo2-Max-Bereich im Training komplett unberücksichtigt lassen und sich stattdessen, wie es van der Poel praktiziert komplett auf die Maximierung der aeroben Kapazität und Optimierung der Schwellenleistung stürzen.
Dementsprechend kann man guten Gewissens den im Triathlon durchaus wichtigen Vo2-Max-Bereich im Training komplett unberücksichtigt lassen und sich stattdessen, wie es van der Poel praktiziert komplett auf die Maximierung der aeroben Kapazität und Optimierung der Schwellenleistung stürzen.
Mich persönlich interessiert (als Aktiver) ja mehr das Zeitfahren - da sehe ich schon einige parallelen.
Wobei ich das auch nicht so sehen würde. Er trainiert in der direkten Vorbereitung ja seine 10k WK-Geschwindigkeit. Diese muss er 12 Minuten durchhalten. Das ist schon ein Intensitätsbereich in dem auch VO2-max Trainingseinheiten liegen. Oder habe ich da einen Denkfehler?
Ich interpretiere die direkte Vorbereitung als eine Phase des täglichen VO2-max Trainings.
Ich habe mir nur seine Biografie angeschaut. Da fiel mir auf, dass er vor allem im Juniorenalter auf den Sprintdistanzen gewonnen hat, offenbar über die Fähigkeiten für eine herausragende Schnelligkeit (anaerob) verfügt, die er dann mit dem Ausdauertraining als Erwachsener verband bzw. sich später auf längere Strecken ( 5000 / 10 000 ) spezialisierte.
Ich würde ein 5000 / 10000 m Eisschnellaufrennen von den Herz-Kreislaufanforderungen her mit einem 800 / 1500 Schwimmen weniger mit OD / MD / LD vergleichen.
...man kann im Wettkampf im physiologischen Optimalbereich beginnen, weil der Gegner nur die Uhr ist...
Dementsprechend kann man guten Gewissens den im Triathlon durchaus wichtigen Vo2-Max-Bereich im Training komplett unberücksichtigt lassen und sich stattdessen, wie es van der Poel praktiziert komplett auf die Maximierung der aeroben Kapazität und Optimierung der Schwellenleistung stürzen.
Mit Gleichmäßigkeit zum Wettkampferfolg trifft ja auf geschätzt 99 % der Forumsmitglieder zu. Die müssen nämlich nicht schnell anschwimmen oder endspurten. Ergo, was für van der Poel gut, ist für den Durschnittstriathleten gut.
Falls das wirklich sein Training ist, ist er irgendwie auch eine arme Sau, finde ich. Ich kann mich nicht erinnern, jemals einen derart öden Trainingsplan gesehen zu haben.