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Alt 15.05.2015, 18:38   #217
dickermichel
Szenekenner
 
Registriert seit: 24.08.2007
Beiträge: 2.034
15.05.: Training

Mein Morningswim dauerte heute nur 19min:
12minEin
+ 10x14secVoll alle 25sec
+ 3min

Dazu eine Erläuterung:
Normalerweise öffnet der Pool erst um 10.00 Uhr, aber zur gleichen Zeit werden die Türen zum Frühstücksraum geschlossen. so dass hier gleich zu Beginn Lösungsbedarf bestand.
Die war mit den zwei sehr netten Pool-Verantwortlichen schnell gefunden = ich durfte schon kurz vor 9.00 Uhr rein bzw. dann, wenn sie die Poolreinigung beendet haben.
Das passt mir perfekt rein, denn da das Schwimmen bei mir eh nicht länger als 20 bis maximal 30 Minuten dauert, habe ich danach genügend Zeit zum Futtern.

Heute jedoch wurde es knapp, denn aufgrund des Hammersturms hat es alles, was an so einer Palme nicht niet- und nagelfest ist, in den Pool geweht = der arme Poolputzer hatte alle Hände voll zu tun und ich wartete mir einen immer größer werdenden Kohldampf, stellte mir schon mein Frühstück zusammen, in der Hoffnung, dass es niemand aufräumen würde und war dankbar, dass die heutige Einheit unter 20min kurz war.

2h später ging es dann aufs Radel und es war so eine Einheit, von der die Crossfit-Leute sagen „Fear your exercise“ (oder so).
Es fegte (und fegt nach wie vor) ein Sturm über die Insel, dass jede Radzeit unter sechs Stunden eine Spitzenzeit wäre.
Nun wollte ich ja zu den Feuerbergen, um die dreimal hochzudödeln, und ich war schon fertig, bis ich dort ankam, nicht an den Beinen, nein, an den Armen, vom Festhalten am Rad - und das will was heißen mit meinen 80kg (max. 10 % mehr nach Frühstück)!
Zumal man ja normalerweise sagen kann, der Wind kommt aus Süd, West, Nord, Ost bzw. allen möglichen Spielarten davon, aber ich hatte heute Gegenmichel (Erklärung aus dem Pschyrembel:
„Gegenmichel, Das: Ortsunabhängiger, personengebundener Wind, der mit starker Kraft zu massiven Geschwindigkeitsreduzierungen, Spurversetzungen, ungewollten Bremsmanövern oder Fahren von Schlangenlinien führt.
Die Forschung zum Gegenmichel steckt noch in den Anfängen, zahlreiche Wissenschaftler vermuten dahinter eine seltene Form der Hysterie oder krankhaften Übertreibung.“
)

Ich war froh, als ich endlich die Feuerberge hochfahren dufte, denn da herrschten einfache Bedingungen:
Fetter Gegenwind.
Wie viel lässiger man diese Strecke erleben kann, spürte ich auf den Rückfahrten, bei denen ich ohne zu treten mit Tempo 50 und mehr nach unten zum Kreisel gebeamt wurde.

Wisst Ihr übrigens, woran man die unterschiedlichen Nationalitäten erkennt?
An den Abständen der Autos zu Dir als Radler:
> 2m = Spanier
> 1m = Tourist
< 50cm = Deutscher
Das liegt wahrscheinlich daran, dass ein Deutscher lieber einen Radler totfährt, als eine durchgezogene weiße Linie in der Fahrbahnmitte zu überfahren.

Zurück zum Sport:
R
2.37 (inkl. 3x Feuerberge hoch in je 16min)
+ L
10minEin
+ 20x 30secZügig-Schnell alle 90sec
3minAus

Ich ging um exakt 15.00 Uhr zum Laufen, um schon mal das Feeling der zweiten Marathonhälfte zu simulieren …;-)
Ui, war ich froh, dass ich heute nur eine knappe dreiviertel Stunde Laufdienst hatte.

Schönen Abend allerseits: Michel
dickermichel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.05.2015, 19:01   #218
Eber
Szenekenner
 
Benutzerbild von Eber
 
Registriert seit: 18.09.2012
Ort: Karlsruhe
Beiträge: 2.327
In meiner Umgebung gibts die K3546, d.h einen netten ziemlich geraden gleichmäßigen 200 hm Anstieg zum Hochpressen, der allerdings, besonders zu Berufsverkehrszeiten, sau gefährlich ist.
Im Frühling, besonders Freitags, an sonnigen Nachmittagen, gar lebensgefährlich.
Die Strasse ist nicht sehr breit und die Pendler fahren wie die "Gestörten" hoch bzw. runter. Fährst du schön brav rechts, dann überholen sie dich im Gegenverkehr mit < 50 cm. Ich hab schon probiert, wenn Gegenverkehr droht mittiger zu fahren, dass von hinten keiner Überholen kann.
Dann gibts aber böses Blut.
Ich fahre die Strecke nur noch an Sonntagen.
__________________

hmh ??

Geändert von Eber (15.05.2015 um 19:21 Uhr).
Eber ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.05.2015, 08:28   #219
dickermichel
Szenekenner
 
Registriert seit: 24.08.2007
Beiträge: 2.034
2013: Sieben auf einen Streich! (Teil 1)

Das war also der neue Plan:
20. Juli: MD Immenstadt
28. Juli: MD Ulm
4. August: MD Erlangen
(18. August: MD Malterdingen musste ich wg. Vorfall am Wochenende davor ausfallen lassen, siehe unten)
25. August: Transvorarlberg (1,2km - 100km - 12km)
8. September: MD Lago di Mergozzo
15. September: Attersee (1km - 100km - 10km)
29. September: MD Elbaman

Genau, sieben Mitteldistanzen (zwei davon quasi MD-ähnlich) in gut zwei Monaten - wenn schon, denn schon.

Los ging es also in Immenstadt, wo ich übrigens auch schon 2006 die Nacht vor dem WK krank wurde …hahihaho), die ausnahmsweise schönes Wetter hatten, ja, es war generell in diesen ersten Wochen wunderbar warm.
Unser FelixW (Gruß in die Schweiz!) war auch dabei, ich überholte ihn auf dem Rad, dafür er mich beim Laufen mit einem ordentlichen Halbmarathon von 1.30.
Ich hingegen war erwartungsgemäß schlecht geschwommen, da wenig Training in den Armen, ganz gut geradelt (wichtig für das Jahr 2014: drei Minuten schneller als ein gewisser Dominik Rechsteiner - wenn ich es recht in Erinnerung habe ein Top-Triathlet aus den 90er/ frühen 2000er-Jahren) und mit einer 1.39 sehr zufriedenstellend als 45ter ins Ziel gekommen.
Triathlon war halt doch mein Sport - ich freute mich schon auf meine Geburtsstadt Ulm die Woche drauf.

Der WK in Ulm ist irgendwie interessant:
Grundsätzlich sehr gut organisiert, aber extrem umständlich:
Schwimmen in der Donau erfordert einen Bustransfer im Neo, 37 Wechselzonen an weit entfernten Orten, eine mehrere Hallen umfassende Radwechselzone (wird nachher noch wichtig), aber alles in allem trotzdem schön.
Schwimmen in Flüssen ist überhaupt nicht mein Ding, ich habe aufgrund der Strömung immer das Gefühl, ich brauche ja nix zu tun und muss mich immer wieder daran erinnern, die Arme zu bewegen.
Nach 40min war das Ding durch und ich das erste Mal in der Wechselzone völlig planlos.
Dass ich generell ein schlechter Wechsler bin, habe ich ja schon durchgängig bewiesen, aber dass man mir mein Rad versteckt - das war neu.
Ich hatte mir anscheinend meinen Platz nur von der einen Seite kommend, aber nicht von der Schwimmseite gemerkt und lief wie ein gackerndes (und meckerndes) Huhn in den Hallen herum, um mein Rad zu finden, natürlich die Helfer verdächtigend, sie hätten sich meinen kostbaren Titan-Ferrari unter den Nagel gerissen.
Die Wechselzeit von über fünf Minuten ist bemerkenswert, Schnitt war zwei Minuten, auf den hinteren Rängen auch drei Minuten.
Irgendwann sass ich also doch auf meinem Hobel, stob über eine gut angelegte Radstrecke davon, kam als 17ter auf die Laufstrecke - und absolutes Novum - kam auch als 17ter im Ziel an, konnte also beim Laufen meinen Platz halten, was mir noch nie gelungen war.
Übrigens war bei dem Rennen auch unser Flachy dabei, der in allen Disziplinen klar schneller als ich war und ganz starker Achter wurde - Respekt, junger Hüpfer …

Fehlte nur noch Erlangen, dann sollte es eine Wochenende Pause wg. Bergwander-Kurzurlaub geben und eine Woche später war Malterdingen geplant.
Zu Erlangen ist nur ein „Vorfall“ erwähnenswert:
Kurz vor dem Schwimmen fuhr ein dicker Kahn über den Kanal, und so müssen auf meiner Schwimmstrecke noch Wellen gewesen sein, denn mir wurde nach wenigen Metern eklig übel, dass ich z. T. Brust und Rücken schwimmen musste und unterirdische 38min für die 2km benötigte!
Radeln in Erlangen ist ja generell eine schnell & easy Sache, die Laufstrecke finde ich nach wie vor klasse, vor allem wenn es warm ist.
Mit meiner 1.29.15 für die 20km war ich sehr zufrieden - und auch dass ich danach noch ein paar Kilometer ausjoggen konnte, war ein gutes Zeichen, dass nun alles wieder gut wurde.

Das Wochenende darauf ist nur aus einem Grund relevant:
Ich hatte den Inferno ja abgesagt, weil ich wg. der Verletzung nicht über Geröll laufen wollte, vergass diesen durchaus intelligenten Gedanken aber bei unseren Bergwanderungen in Splügen und knickte idealerweise OBEN am Gipfel ganz fies um. Nicht nur waren die zwei Stunden bergab eine Tortur sondergleichen, nein, auch die Schiene kam die Tage darauf wieder zu ihren Ehren und den Weg nach Malterdingen konnte ich mir sparen.

Netterweise sputete sich mein Körper mit der Heilung und ich stand am Morgen des 25. August am Bodensee:
Es war ar***kalt - erwähnte ich schon, dass Ende August/Anfang September keine gute Zeit für Wettkämpfe in dieser Gegend ist?
Sie sagten die Möglichkeit von Schneefall voraus, ich war also mit entsprechender Monitur ausgestattet, zog mir sogar extra meine Winterradhose an.
Wegen der zu erwartenden Sauerei nahm ich das robustere Cube und kurbelte in die weiten Berge hinaus, es regnete, war selbstverständlich noch kälter als unten (7° auf dem Pass), sehr großes „Bäh!“
Ich hätte danach auch aufhören können, aber 12km und das Finisher-T-Shirt waren ein Angebot, zu dem ich nicht Nein sagen konnte, also gemütlich auslaufen, danach viel essen - und dann ein echtes Problem haben.

Denn:
Anscheinend haben die Veranstalter in soziodemographischen Studien herausgefunden, dass jeder Triathlet bzw. jede Triathletin IMMER eine Begleitperson dabei hat, die IMMER autofahren kann (oder will).
Nun ist es aber so, dass mein Frau nur an ausgesuchten Örtlichkeiten bei entsprechend angenehmen Temperaturen meinem (für sie völlig) sinnfreien Treiben zuzuschauen bereit ist, und dass sie zwar einen Führerschein besitzt, die Berechtigung zur Ausübung der Fortbewegung von Kraftfahrzeugen aber nicht nutzt, kurz:
Ich hockte irgendwo 100km weg von zuhause in irgendeinem Bergdorf OHNE Begleitung, und die Dame am Infocounter war völlig baff, dass doch tatsächlich jemand auf die Idee käme, wieder heimgebracht werden zu wollen.
Stimmt, wie idiotisch.
Doch es gab eine Lösung: In den Bergen verkehren Busse, gerade an Sonntagen nicht oft, aber sie tun es.
Alles entspannt?
Nein, im Gegenteil.
Die Wechselzone war verschlossen und sollte natürlich erst wieder aufmachen, NACHDEM der Bus sich in andere Bergdörfer verzogen hätte.
Klar fuhr danach noch ein weiterer Bus: abends …

Was war das für ein Akt, bis ich jemanden fand, der a) genug Macht hatte, die Pforten der Wechselzone zu öffnen und b) bereit war, mein idiotisches Vorhaben, einfach heimfahren zu wollen, zu verstehen und zu akzeptieren.
Ich durfte dann mit Rad & Co im Stil der Querfeldeinradler kilometerweit zur Bushaltestelle rennen.
Der Bus brachte mich natürlich nicht nach Hause, aber zu einer entfernt gelegenen Bahnstation, von der glücklicherweise ein Zug über viele Stationen zurück nach Bregenz fuhr.
Abends war ich dann irgendwann wieder zuhause - für einen WK direkt vor meiner Tür nicht akzeptabel und daher mein einziges und letztes Mal beim Transvorarlberg (auch wenn die sich ansonsten sehr Mühe mit allem geben!).

Das Wochenende drauf gab’s mal Pause und Anfang September kurzurlaubten wir am kleinen Lago di Mergozzo, ein seitlich vom Lago Maggiore gelegener See, in dem ein familiäres Team eine sehr sympathische MD veranstaltet.
Geschwommen wird im See mit Trinkwasserqualität, geradelt auf einer topfebenen Gerade (2x hin und zurück), gelaufen am See entlang, leicht kupiert, aber wunderschön.
Meine Frau (klar, da ist sie gerne dabei … ) und ich hatten ein kleines, feines Hotel gebucht, direkt an der Laufstrecke (wird nachher entscheidend), es war herrlich warm und eine Wonne.
Allerdings: Wo Wärme im Piemont, da ist das Gewitter nicht weit und so begrüßte uns am Sonntagmorgen kein schöner Tag: es regnete, war aber zum Glück nicht sooo kalt (Buff und Stirnband waren trotzdem zum Radeln Pflicht).
Doch bevor ich zum Rennen an sich komme, ein Geständnis:

Auch ich mache mir Gedanken über leistungssteigernde Mittel - und nicht nur das, ich setze sie auch skrupellos ein, irgendwie muss man das Alter ja kompensieren.
So z. B. den von mir selbst nach altem Rezept gebackenen Frankfurter Kranz...

Pfff, Kuchen, sagt Ihr, das ist doch kein Doping!
Naja, wenn man den gesamten Kuchen innerhalb von 36 Stunden als quasi einzige Mahlzeit vertilgt, dann sehr wohl schon, zum Glück haben die Kontrolleure noch keinen „Frankfurter-Kranz-Finder“ in ihrem Sortiment.
Oder eben Kaffee.
Ich vertrage eigentlich seit vielen Jahren keinen Kaffee (ich sag’ nur Magen/Darm …), trinke ihn daher auch nur ganz selten, weil ich ihn eigentlich sehr gerne rieche und mag. Selten heißt, einmal pro Jahr.
Wie Ihr schon vermuten werdet, fand dieses eine Mal optimalerweise am WK-Tag statt.
Ich dachte mir, wenn ich das Koffein erst beim Laufen via Gels einnehme, stehe ich noch die Nacht im Bett, trinke ich es doch lieber vor dem WK, dann bin ich schon mal das komplette Rennen aufgedreht.
„Uno (Un?) Latte Macchiato, per favore!“
Dass ich nach dem Frühstück statt einmal zwei- oder dreimal aufs Klo musste, hätte mich schon stutzig machen müssen.

...
dickermichel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.05.2015, 10:18   #220
bep01
Szenekenner
 
Registriert seit: 05.09.2014
Beiträge: 91
ich lach mich scheckig...
so lustig... weiter!
Jetzt treffen wir uns dann bald in ELBA!
wusste ja nicht, dass du davor so einen MD Marathon gemacht hast..
dachte das wäre der einzige WK nach Pause gewesen ;-)
bep01 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.05.2015, 12:40   #221
dickermichel
Szenekenner
 
Registriert seit: 24.08.2007
Beiträge: 2.034
2013: Sieben auf einen Streich! (Teil 2)

Zurück zum WK:
Es goss, wir schwommen im See und auf der Radstrecke, denn es kübelte so unglaublich, dass man teilweise nur ein paar Meter sah und durch tiefseeähnliche Pfützen fuhr.
Ich kurbelte mit 2.11 für die 90km eine der schnellsten Radzeiten (Schnellster dort und Gesamtsieger war der italienische Ex-Radprofi (ähem, räusper) Massimo Cigana), kam als 7ter oder 8ter auf die Laufstrecke und hatte: kein Problem.
Zumindest die ersten 7km, doch dann drückte es gewaltig, und ich rief meiner mich an der Laufstrecke begrüßenden Frau zu, dass ich bei meiner Rückkehr (waren ca. 1km) den Schlüssel für unser Zimmer bräuchte, denn das hatte etwas, was sie auf der Laufstrecke nicht hatten:
Eine Schüssel!
Oh, Mann, es war ein Desaster, die Details der Sprengung erspare ich Euch, aber immerhin legte ich noch eine kleine Crossfit-Einheit ein, denn selbstverständlich befand sich unser Zimmer ganz oben im dritten Stock.
Trotz allem kam ich mit einer 1.44 für den HM ins Ziel, doch leider auch mit fürchterlichen Bauchschmerzen.
Mir ging es, meiner Erinnerung nach, noch nie so übel nach einem WK, der Nachmittag und der Abend waren zum Vergessen.
Inzwischen weiß ich auch, dass der Kaffee das kleinere Problem darstellt: es war/ist die Milch, die mein System zum Durchdrehen brachte/bringt.
Denn nach einem weiteren Versuch dieses Jahr (allerdings ohne Sport an dem Tag) weiß ich, dass ein Espresso in Ordnung geht, aber eben kein Kaffee mit Milch.

Die Woche drauf stand Attersee auf dem Programm und auch da muss ich wieder mal ausholen:
Mein Tochter war gerade dabei ihren Führerschein zu machen und als fürsorgender, aber eben auch praktisch denkender Vater kaufte ich ihr einen älteren Benz Kombi (sie meinte zwar „So ein altes Auto?!“, aber ich fand, ein Auto mit ihrem Geburtsjahr könne unmöglich als alt bezeichnet werden).
Viel Blech, ausreichend, aber nicht zur viel Kraft und vor allem: Platz für mein Rad, wenn ich zu WKs fuhr.
Nun ja, meine Tochter was not amused…

Ich hatte hingegen zur Abwechslung einen Kombi, um zum WK nach Attersee zu fahren, wobei man da erst mal hinkommen muss.
Denn da meine Tochter sich weigerte, auch nur mal eine klitzekleine Probefahrt in dem Auto zu unternehmen (trotz Automatik!), beschloss ich, das Auto für einen symbolischen Preis meiner Schwägerin zu übergeben, die hatten nämlich gerade ein Autoproblem.
Daher fuhr ich samstags kurz bei ihnen in der Nähe von München vorbei, um ihnen das Auto zu zeigen, ihr Mann und sie waren angetan und ich wollte gerade losfahren, da meinte sie, irgendwas sähe da komisch aus, ob ich denn nicht genügend Luft im Reifen hätte?
Sie hatte recht, vorne rechts war zu wenig Luft drin, ich zur nächsten Tanke, den Reifen belüftet und gecheckt - und was fand ich da?
Ein kleines Schräubchen hatte sich als blinder Passagier heimlich reingedreht und wollte nicht mehr raus.
Das muss nichts Schlechtes sein, solange die Schraube sozusagen dicht hält, muss man halt regelmäßig Luft nachfüllen, bis Attersee würde das schon halten.
Mit ein paar Stops funktionierte das auch (übrigens interessant, dass man heute gar nicht mehr so einfach Luft nachfüllen kann, weil viele Tankstellen keine „Luftpumpen“ mehr haben, da ihnen die Dinger sofort weggeklaut werden), ich kam bei strömendem Regen in Attersee an.
Strömender Regen Mitte September bedeutet: Genau, kalt.

In Lindau und MUC war es schön und relativ mild gewesen, daher hatte ich nicht meine komplette Garderobe dabei und nun stand ich suboptimal bekleidet (für meine Verhältnisse) um halb fünf bei Dauerregen und Kälte wechselweise im Freien oder in einer Halle, die zwar trocken, dafür aber zugig war.
Anmelden konnte man sich noch nicht, die Pastaparty wurde nicht vorgezogen, warum wir (Martin als Salzburger war natürlich auch dabei) blieben, weiß ich nicht mehr genau, aber es waren 3,5h, die mich wieder mal an meine körperlichen Grenzen führen sollten.
Da ich bei Martin übernachtete, fuhren wir zurück nach Salzburg, wo mich völlig sinnlos der Gedanke überfiel, ob ich nicht lieber doch den Reifen wechseln sollte, denn wenn auf der morgigen Fahrt zum WK was passierte, wäre ich völlig umsonst hergefahren.
Zusammengefasst lässt sich sagen, es lassen sich zwischen 22.00 und 1.00 Uhr nacht sehr viel sinnvollere, schönere oder lustigere Dinge unternehmen, als zu versuchen einen Reifen zu wechseln, wenn sich herausstellt, dass das entscheidende Werkzeug fehlt, der Ersatzreifen keine Alu-, sondern Stahlfelge hat, so dass die Schrauben nicht passen und so weiter und so fort.

Dass ich am nächsten Morgen nach einer durchschwitzten Nacht völlig gerädert und verschnupft war, versteht sich von selbst, zum Glück ging der WK erst um 11.00 Uhr los und es hatte aufgehört zu regnen.
Nach einem misslungenen Versuch, vor dem WK noch ein paar Schlafminuten im Auto zu ergattern, sprangen wir in den mindestens als ‚frisch‘ zu bezeichnenden Attersee, waren zum Glück schon nach 1.000 Metern draußen, um aufs Rad zu hüpfen.
Dort ging die ersten 30KM nix & nada, Omi wäre sicherlich schneller gewesen, doch wie es so ist bei mir:
Sitzt mein Körper auf einem Rad, kommt irgendwann der Moment, in dem er sagt: „Ja, gut, wenn wir schon radeln, dann richtig!“
Sicherlich hat die zunehmende Sonne (vielleicht stamme ich ja direkt von einer Pflanze ab?) ihren kräftigenden Anteil daran gehabt, denn die restlichen 70km war nur Überholen angesagt. Auch das Laufen war ein Spaß und ich mit einem 12ten Platz (bei einem nicht konkurrenzfähigen Teilnehmerfeld) glücklich.
Attersee war also nicht umsonst gewesen, vor allem da ich dort von einem Wettkampf in Elba erfuhr, der total schön sein sollte (den hatte ich nämlich ursprünglich nicht auf meiner „Sieben auf einen Streich“-Liste gehabt, aber aufgrund des Ausfalls von Malterdingen MUSSTE ich ihn ja der Numerik wegen machen).
Die Woche darauf gabs kein Training (weil dann doch ein wenig erschöpft von der Attersee-Tortur), dafür regen Mailaustausch mit Marco, dem Veranstalter vom Elbaman, der mir mitteilte, es sei noch ein Platz frei.
Super, schnell ein sehr günstiges, sehr kleines Häuschen sieben Minuten von der Wechselzone und dem Meer entfernt gebucht und am Dienstag vor dem WK cruisten wir entspannt nach Elba.

Wie wunderschön ist es dort Ende September!
Die komplette touristische Infrastruktur für die Massen im Juli/August ist vorhanden, aber nur mit einem Bruchteil von Touristen bevölkert, sommerliche, aber nicht mehr übermäßig heiße Temperaturen, warmes Meer - eine Top-Empfehlung.
Und erst recht der WK: familiär, sympathisch, phantastische und anspruchsvolle Radstrecke.
Es gab nur ein kleines, aber dank Marcos Flexibilität lösbares Kuddelmuddel, da ich seit Jahren nicht mehr in einem Verein bin, der Italienische Triathlonverband das aber fordert, so dass ich mich seitdem Mitglied des USA Triathlon Verbandes nennen darf (das kann man nämlich online erledigen).

Nun zum Wetter:
Nach drei Hitze-WKs zu Beginn, hatte ich zwei Regen-WKs und einen halben Regen-WK hinter mir und mir zum Abschluss noch mal was Warmes gewünscht.
Mit den Wünschen ist es bei mir wie mit den Plänen: hehehoho, sprach das Leben.

Gut, also bei schwerstem Seegang morgens in die Bucht von Marina di Campo gestürzt, atemberaubende Momente erlebt und bei strömenden Regen auf die Radstrecke, die aus zwei Gründen anspruchsvoll ist:
1. Höhenmeter
2. Abfahrt
Während Ersteres kein Problem darstellt, warnen die Veranstalter ausdrücklich vor der ca. sieben KM langen technisch anspruchsvollen Abfahrt.
Darum war ich diese auch extra am Mittwoch abgefahren, um mich darauf vorzubereiten, allerdings bei strahlendem Sonnenschein.
Jetzt bei Regen verwandelte sich der trockene, aber sandige Boden in einen bemerkenswert schmierigen Belag, der bei der Abfahrt noch mit Blättern und Ästen optimiert wurde.
Denn die Abfahrt geht in zahlreichen engen Serpentinen vor allem durch Wald.

Inzwischen an dritter Stelle liegend entschied ich mich in einer scharfen Rechtskurve weder für richtig bremsen noch richtig einlenken und schrubbte folgerichtig Sekunden später ein wenig die Straße sauber, mit dem Effekt, dass meine ganze rechte Seite aufgeschürft war (ich dachte übrigens im Moment des Sturzes vollkommen absurd: „Oh, nein, hoffentlich geht meine schöne Skinfit-Hose nicht kaputt“). Noch dazu war meine Kette rausgesprungen (ich hasse diesen Kettenschmodder!), aber nach kurzer Inspektion schien sonst nix zu fehlen.
Nur in meinem Kopf war was weg:
Der „Zug“, also der Wille, hatte sich erst einmal zurückgezogen, so nach dem Motto „Nö, jetzt will ich auch nicht mehr, wenn Du nicht ordentlich abfahren kannst“.
Es hat sicherlich 15 bis 20 Minuten gedauert, bis ich wieder ins WK-Radeln kam, nur musste ich gemeinerweise noch mal die Abfahrt in der zweiten Runde runter, was ich dann auch wie auf rohen Eiern hinter mich brachte.

Trotzdem trudelte ich noch mit der viertbesten Radzeit in die Wechselzone ein, lief relativ locker auf die Laufstrecke, meiner Frau mitleidheischend meine schweren Wunden zeigend und trottete so dahin, immer schön meine Hose hochziehend und ein wenig unrund laufend, damit auch jeder meine Pein sah.
Inzwischen hatte es zu regnen aufgehört, aber nicht weil es zu Ende war, sondern weil man sich da oben zum finalen Abschuss sammeln wollte.
In der zweiten Runde fing es erst zu regnen, dann zu donnern, dann zu blitzen, dann zu schütten und dann alles auf einmal an.
Die Straßen verwandelten sich in Bäche, Flüsse, Meere, denn wie bei Kanalisation üblich drückt zu viel Wasser von oben irgendwann mal wieder von unten nach oben zurück.
Man wurde also von allen Seiten vollgemacht - und das während es direkt über uns apokalyptisch donnerte und blitzte.
Beim Laufen überholten mich nur zwei Leute, so dass ich mit einer mauen HM-Zeit als Siebter Gewinner meiner AK finishte, was mir eine praktische Laufjacke, ein sehr leckeres Elba-Bier und noch ein paar typisches Lebensmittel aus Elba bescherte.

Nach diesem fulminanten (in jeder Hinsicht) Abschluss war die erste, beschi**ene Hälfte 2013 vergessen, Elbaman 2014 schon gebucht (quasi Rechnung offen) und ich wieder ein glücklicher Triathlet.
Und das erste Mal hatte ich für 2014 keinen konkreten Plan …
dickermichel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.05.2015, 13:06   #222
tandem65
Szenekenner
 
Benutzerbild von tandem65
 
Registriert seit: 21.08.2010
Ort: 69493 Hirschberg
Beiträge: 9.294
Zitat:
Zitat von dickermichel Beitrag anzeigen
es war/ist die Milch, die mein System zum Durchdrehen brachte/bringt
Ahhhh, Laktose Intoleranz.
Da gibt es doch auch etwas von .... ;-)

Beste Grüße von einem Sprengmeister.
__________________
PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M


2022
08.05. 1:40:09 St. Wendel HM
31.07 Dresden MD cancelled
21.08 5:16:59 Breisgau Triathlon MD
02.10 12:57:47 Elbaman LD
tandem65 ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 16.05.2015, 13:15   #223
drullse
triathlon-szene.de Autor
 
Benutzerbild von drullse
 
Registriert seit: 04.10.2006
Beiträge: 17.058
Zitat:
Zitat von dickermichel Beitrag anzeigen
es war/ist die Milch, die mein System zum Durchdrehen brachte/bringt.
Mein Reden seit Jahren...

Aber zumindest gut, dass Du das nun weißt.
__________________
„friendlyness in sport has changed into pure business“

Kenneth Gasque

Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":

"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
drullse ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.05.2015, 13:56   #224
Rene
Szenekenner
 
Registriert seit: 20.10.2006
Ort: Hamburg
Beiträge: 1.221
Laktoseintolleranz hin- oder her, ich glaube die Milch hat am Wettkampffrühstück bei vielen eher Nachteile als Vorteile und vorallem wenn man Kaffee eher wenig selten trinkt, oder Michel
__________________
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There are no short cuts. You have to do the miles!
Rene ist offline   Mit Zitat antworten
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