Zitat:
Zitat von Bike-Felix
Ich glaube tatsächlich hier vereinfachst du das ganze zu sehr. Mit Sicherheit kann man sich die Basics aneignen, aber insgesamt steckt da garantiert mehr dahinter als etwas Wissen aneignen, bisschen schrauben und einfache "Analysen" machen.
Klar, das "Bikefitting" bei einigen mag nicht viel mehr sein und ist dementsprechend mit Sicherheit nicht 150€ + wert.
Aber allein das anatomische Wissen, die Biomechanik und die Sportmedizin allgemein bevor es überhaupt um speziell Rad fahren geht kann man sich kaum "nebenher" aneignen.
All das noch speziell aufs Rad fahren herunterzubrechen und die Arbeit mit vernünftiger Messtechnik und nicht nur nach "was passt den meisten" anzuwenden (disziplinspezifisch!) erfordert mMn eine Ausbildung oder ein Studium im entsprechenden Grundlagenbereich und zahlreiche Recherchen von Studien und Fachliteratur. Dazu noch Erfahrung in mehr als einer (Rad) Disziplin und ist demzufolge IMHO nicht mehr etwas das sich jeder so nebenher aneignen kann. Und das sind wohl nur die Grundanforderungen an einen "guten" Fitter.
Ich sehe hier für die überwiegend negative Meinung tatsächlich schlechte Erfahrungen aus dem Bekanntenkreis und dem Forum verantwortlich und daraus resultierend das "das kann ich selber sicher besser".
Oder sehe ich da etwas grundlegend falsch?
Die nächste Frage wäre wonach denn dann ein Bikefitter, sofern der Gang zu einem angedacht ist, von euch ausgewählt wird?
Empfehlungen á la "der Guru Buchstaller" oder "lagjährige Erfahrung im Radlabor"? Oder wird aktiv recherchiert und die Qualifikation hinterfragt?
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Im Prinzip ne nette und imho treffende Zusammenfassung.
Allerdings widerspricht sich das ein wenig mit irgendnem Beitrag weiter oben, wo die 'Fähigkeiten des Forums', anhand von Bildern irgendwelche Positionen beurteilen zu können, gelobt wurden.
Bedeutete ja schliesslich, dass entweder mehr als die Basics vorhanden sind oder im Umkehrschluss, dass die Bikefitter doch alle Scharlatane sind, weils für umme übers Forum auch problemlos möglich sei. (Ok;- bissl stark vereinfacht ausgedrückt...
)
Ich hab dieser Tage mal wieder in alten Blogbeiträgen gestöbert und n paar Bilderlinks repariert.
Dabei unter anderem die Pics in
diesem Beitrag
Wie im Beitrag darunter geschrieben: Rechtsklick, Grafik (in neuem Tab) anzeigen und dann zwischen den beiden Versionen mal hin- und herklicken.
Die Bilder sind beide nen Sekundenbruchteil nacheinander von der gleichen Betrachterposition aus geschossen, dennoch wirken die Winkel am Rad grundsätzlich anders.
'Grundsätzlich' im Sinne von 'wesentlich für die Sitzposition.
Ausgehend von diesem Umstand und der dadurch erwachsenden Erkenntnis, dass aus der Ferne und per Bild keine wirkliche Beurteilung möglich ist, hab ich mich schon früh aus der ganzen Ferndiagnosegeschichte verabschiedet.
Natürlich kann man mit Bildern diverse Geschichten dokumentieren, es ist dazu jedoch ein stets identischer Aufbau notwendig.
Wenn jemand zum Einstellen aufm Rad sitzt, dieses dazu im Ständer steht und die Kameraposition nicht verändert wird, kann man gut zwischen Vorher und Nacher differenzieren, benötigt dennoch und immer noch aber den direkten Bezug zu den Massen an Bike und Körper.
Also, im Sinne von 'Bild 1, Sitzhöhe so und so, Sattelneigung xy, Sattelspitze da und da, Abstand Lenker soundsoviel, Höhenunterschied Lenker-Sitz ...' bzw. 'Bild 2, Sitzhöhe so und so, Sattelneigung xy, Sattelspitze da und da, Abstand Lenker soundsoviel, Höhenunterschied Lenker-Sitz ...'
Natürlich kann man mit genügend Tüftelei/Feedback irgendwas hinbasteln, was funktioniert, ich wage aber zu behaupten, dass dies dann eher der Hartnäckigkeit, sich der Angelegenheit zu widmen entspringt als Fachwissen und der Möglichkeit einer Ferndiagnose.
Letztlich haben wirs vor n paar Jahrzehnten, als es weder Foren noch Bikefitter gab, auch schon so gemacht und uns peu a peu verändert.
Nicht immer hin zum Besseren, aber wenn man Schritt für Schritt vorgeht, gleichzeitig nicht mehr als eine Grösse verändert und bei ner Verschlechterung den Schritt zurückgeht und was anderes 'probiert', kommt man schon irgendwann ans Optimum.
Man hat halt weniger auf ne Forumsmehrheit gehört die irgendne Veränderung fordert, sondern aufn Körper und hat hie und da den eigenen Kopf eingeschaltet, und letztlich gehts ja so oder so ums eigene Wohlfühlen aufm Bike und nicht um die Zustimmung vom Stammtisch oder ner anderen Community.
Will sagen: hockt sich (heute) jemand zuhause hin, arbeitet sich in die Basics ein und tüftelt, vielleicht inkl. einer hieb- und stichfesten Fotodokumentation Vorher-Nacher inkl. aller Änderungen, an der Sitzposition, erreicht er zweifelsohne das gleiche Ergebnis, und ohne Hintergrund mit '3 Rentner, 5 Meinungen' plus Bikefitter-Bashing.
Ich halte es jedenfalls für grenzwertig, wie hier teilweise von selbsternannten Experten aufgrund von mehr oder meist weniger aussagekräftigen Bildern die Arbeit von Bikefittern, auch, aber vielleicht nicht in den Augen eines jeden, renommierten, in den Dreck gezogen wird.
Sicherlich mag es gute und weniger gute Arbeit auch hier (wie halt überall) geben, aber die generelle Verurteilung zusammen mit der grossflächigen Haltung, dass das alles Halsabschneider und Geldmacher seien, die die grosse Welle reiten um sich die Taschen vollzumachen und 'wir' (im Sinne vom Forum) es in jedem Fall besser wissen, stösst mir regelmässig auf.
Zitat:
Zitat von Alteisen
Bike-Fitting in Radläden finde ich schon einmal gefährlich - warum? Weil sie vom Verkauf von Radkomponenten leben und schon deshalb versucht sind, eine neue Position mit schön vielen Änderungen zu finden.
Mich würde mal interessieren, was ein Bike-Fitter macht, wenn jemand zu ihm kommt, der schon perfekt auf dem Rad sitzt - ich vermute mal ... man setzt ihn anders drauf anstelle ihn zu beglückwünschen und heim zu schicken.
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Hast du sonst auch diese Art von Verfolgungswahn?