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Trainingslager Südbaden
Triathlon Trainingslager Südbaden
Keine Flugreise
Deutschlands wärmste Gegend
Kilometer sammeln vor den Wettkämpfen
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Training auf dem eigenen Rad
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ITU World Triathlon Hamburg, 14.-15.07.2018 - Seite 9 - triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum
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Alt 20.07.2018, 16:49   #65
Foxi
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Ort: Somewhere below the rainbow
Beiträge: 1.710
So, dann will ich auch mal berichten, wie es mir in den Tagen in Hamburg ergangen ist. Und ihr werdet sehen/lesen, dass die Größe eines Erlebnisses nicht unbedingt an die Streckenlänge eines Wettkampfes gebunden ist. Vielleicht eine Frages des Alters? Oder nur eine Sache der Erlebnisfähigkeit? Auf alle Fälle wird's jetzt etwas längeren Lesestoff geben

Zitat:
Zitat von Foxi
Nächster Start: HAMBURG!
Hamburger Wallfahrt
Bericht vom 17. Hamburg Wasser World Triathlon

So ganz intensiv wie erhofft, habe ich die Zeit zwischen den beiden Triathlons in IN und HH dann leider doch nicht mit Training füllen können. Die HWS mault immer wieder, der Stress im Job ist ganz ordentlich (was nichts anderes heißt, als dass das für reichlich Un-Ordnung sorgt ). Aber ich will da hin, zum 4. Mal als Aktiver.

Diesmal schon am Donnerstag hingefahren, damit ich etwas mehr von "meinem" Hamburg habe. Treffe mich dort mit meinem guten Kumpel Martin, der dort seinen dritten Start probiert, aber gerade mal halb so alt ist wie ich. Bisher habe ich immer die Nase vorn gehabt im persönlichen Duell - das soll auch so bleiben. Ehrensache sozusagen!
Er hat ein günstiges Hotel in Billstedt aufgetan, in dem wir nicht nur gut wohnen, sondern auch einen großen Gepäckraum für unsere Edelrösser haben und - auch nicht unwichtig - am Sonntag vor dem Wettkampf schon um halb sechs frühstücken können.

Ich reise mit der Bahn, wie meistens. Neu ist, dass ich den ICE 4 nutze, der viiiiel Platz für Gepäck und auch Fahrradeinstellplätze hat wie ein IC. Leider sind auf der Rückfahrt keine Stellplätze mehr verfügbar, so dass ich notgedrungen doch meine neue EVOC-Radreisetasche einweihen muss. Also das Rad halbwegs zerlegen und in die Tasche stopfen und gut polstern. Geht recht gut, wenn man den Bogen mal raus hat. Dann gehen auch noch etwas Werkzeug, Helm und die Radschuhe mit rein. Dank Rollen und guten Griffen gestaltet sich das alles nicht soooo schlimm. Und im ICE 4-Großraumwagen ist sauber Platz in einem der vielen Gepäckregale, sodass der Koffer mit dem Rennrad gut unten rein passt. Perfekte Lösung!

Freitag und Samstag verbringen wir an verschiedenen Orten Hamburgs, Freitag holen wir die Startunterlagen, am Samstag schauen wir begeistert beim Sprint der Jedermänner zu, ferner beim TOP-Wettkampf der 25 besten Weltathleten imd -athletinnen im Rahmen ihrer ITU Weltcup-Serie. Mann! Was da für Zeiten hingelegt werden, unfassbar! Mit 45 - 50 km/h durch die engen Kurven der Innenstadt, vorweg jeweils ein Kamera-Motorrad, das Bilder weltweit liefert, aber auch auf die Riesenbildschirme am Rathausmarkt. Spannend!

Am Freitag Vormittag hatte ich noch mit Martin von Billstedt nach Bergedorf eine Radausfahrt gemacht. Beine lockern, das Rad nach dem Zusammenbau testen, die Klickies noch etwas härter einstellen, ein paar Sprints bis zu irgendwelchen Schildern anziehen, Tempo fühlen. Das war bei kurzen Sprints bis 40 km/h vergleichsweise gemütlich gegen das, was die Elite da jetzt hinlegt. Und Laura Lindemann wird sensationell Zweite!! Sagenhaft, was sie noch beim Laufen rausgeholt und wie sie der Schlussattacke der Amerikanerin widerstanden hat!

Samstag Nachmittag decke ich mich auf der Messe auch noch mit allerlei mehr oder weniger wichtigen Dingen ein. Ein sehr günstiges neues Rad-Trikot (schickes Teil!), eine neue Radbrille (ein Traum!); im Paket natürlich noch günstiger. Was macht 35 plus 25? Richtig: 50 EUR!
Auch eine fehlende Spiralfeder an einer Schnellspannachse kann ich in einem Hamburger Radladen erstehen. Und ganz wichtig: kostenlose MASSAGE auf der Messe !!! Mein schmerzender Nacken wird sicherlich sonst am Sonntag die Strapazen nicht durchhalten; an Seitatmung beim Schwimmen ist nicht zu denken. Von Aerohaltung beim Rad ganz zu schweigen.
Aber es hilft. und lockert, so dass ich (mit IBU-Unterstützung) wenigstens halbwegs schlafen kann. Halbwegs muss auch reichen, als der Wecker um 5 Uhr verkündet, dass es jetzt ernst wird. Zum Glück haben wir unsere Startbeutel, Neoprenanzug etc, schon am Vorabend gepackt bzw. hingelegt, so dass es jetzt zügig geht. Nach dem Frühstück zur U-Bahn, mit der U4 zum Jungfernstieg. Nacken und Schultern haben zu funktionieren, beschließe ich.

Rad einchecken, Wechselzone am Ballindamm (über 600 m lang!!) einrichten, nochmal Luft nachtanken ... Und dann passiert's:
Je mehr ich in das Hinterrad pumpe, desto weicher wird es. Bis es leer ist.
Was ist denn hier los?????? In einer Stunde ist Start und ich drohe hier schon zu scheitern. Ich entdecke, dass die kleine Rändelschraube am Ventilkopf weg ist... wohin denn nur?? Abgebrochen? Von der Punpe??? Das restliche Ventil lässt sich ganz in die Hohlkammerfelge schieben. Ach du grünes Kaninchen!

Ein anderer Triathlet sieht meine Panik und hilft mit einem neuen Ventileinsatz aus - den hat er gerade aus einem Wechselschlauch ausgebaut (ich habe natürlich diesmal keinen Ersatzschlauch dabei) - doch wie kriege ich nun den alten, abgebrochenen raus? Endlich findet sich dann doch noch jemand mit einer Zange aus einem Auto-Werkzeugkasten, so dass ich den alten raus- und den neuen reindrehen kann. Luft aufpumpen - hält!
PUH ... soviel Stress schon vorher braucht kein Mensch. Noch 40 Minuten. Es wird eng. Platz einrichten, Trinkflaschen füllen, Brille, Helm und Schuhe bereitlegen, rein in den Neo, die grüne Badekappe und Schwimmbrille schnappen, nochmal mit der neuen Mini-Rahmenpumpe etwas Luft dazu pumpen, Beutel für Nachher im Erdinger-Zelt abgeben und zum Start schlendern. Schlendern?? Die Wege sind weit in Hamburg. Gas geben! Noch 10 Minuten.

Um 7:26 Uhr startet Martin, ich um 8:00 Uhr. Jeweils in Gruppen zu 170 Athleten geht es ab.
"Mach's gut - hau rein! Und trink mir nicht das ganze Wasser weg...!"
Die Alster hat 20,6 Grad, also ist der Neo noch erlaubt. Gut so. Mit Sprung in die Alster, einschwimmen. Gut - ich habe gleichermaßen Lust wie Respekt.

Mit einem kleinen Signalton werden wir auf die Reise geschickt. Das Wasser brodelt, ich halte mich zurück. Die Zurückhaltung muss ich bezahlen, weil etliche schnelle Brustschwimmer mir den einen oder anderen Tritt in die Rippen geben. Auch sind die allseits "beliebten" Diagonalschwimmen dabei, mich aus dem Feld zu drücken. Insgesamt komme ich halbwegs zurecht, wenn auch nicht überragend. 31 min sind ok, aber sub 30 wäre auf den 1,5 km besser gewesen... Das Radfahren beginnt gleich, in dem wir rechts abbiegen und in den Wallringtunnel eintauchen. "Wallfahrt" steht jeweils am Anfang und Ende - warum das wohl ???

33, 36 ... erstmal einrollen lassen, fühlt sich gut an. Die Strecke ist weitgehend flach, nur ein paar kleine Steigungen drücken später das Tempo auf bis zu 19 km/h. 3 Runden statt sonst 2 sind zu fahren, nur (leider) nicht die Elbchaussee runter bis nach Blankenese. Dafür 6 mal eine 180°-Kehre an den Wendestellen... macht auch nicht gerade schneller. Die erste Runde zum Einrollen, die zweite zum Bolzen und die dritte (möglichst ohne allzu großen Tempoverlust), um die Beine zu lockern. Dafür kann ich auf dem Rückweg jeweils bis 48, 49 km/h aufdrehen, werde aber z.T. dann noch rasant überholt. Hammer!

Nachher wird sich rausstellen, dass ich für die 40 km 1:14 h gebraucht habe. Das ist für einen alten Mann nicht schlecht. Aber andere haben es in 1:01 h geschafft - selbst in meiner AK !!
Immerhin schaffe ich es diesmal, am Ende der Strecke die Füße aus den eingeklickten Schuhen zu kriegen, locker abzusteigen und barfuß weiterzulaufen. Spart auch Zeit. Zurück in die WZ, das Rad an seinen Platz schieben, Laufschuhe an, Mütze und Verpflegung greifen und die Laufstrecke in Angriff nehmen. Nur noch diese elenden 10 km über bzw. unter den Lombardsbrücke durch und an der Außenalster entlang bis zum Bellevue. Und wieder zurück.
Es ziiiiieht sich ... und natürlich kommt jetzt die Sonne raus und heizt; aber irgendwie geht es dann auch rum, doch mein Wunschergebnis ist irgendwo unterwegs liegen geblieben. Um 8 gestartet, ich will klar vor 11 Uhr im Ziel am Rathausmarkt sein. Als ich noch gut einen Km vor mir habe, passiere ich die berühmten Hotels an der Alster. Dort steht ein Streckensprecher , der mit seinen Sprüchen den Athleten Beine macht. Er sieht mich... sagt: "Hey, da kommt Peter, der guckt schon auf die Uhr. Also, wenn du wissen willst, was die Stunde geschlagen hat: Es ist 10:58 Uhr und 30 Sekunden. Jetzt gibt nochmal Gas!!"

Er hat keine Ahnung, dass er mir damit endgültig den Stecker gezogen hat. Denn in anderthalb Minuten kann ich nie und nimmer einen km laufen. Erst recht nicht mit sooo lahmen Beinen. Jetzt ist der Kampfgeist geschrottet. Egal, weiter, ankommen. 3:03:45 h sind es am Ende, als ich auf dem blauen Teppich direkt vor dem Hamburger Rathaus durch das große Zieltor laufe. Ich muss angesichts der Umstände zufrieden sein. Am Vortag hatte ich doch noch gesagt: "Bei dem Trainings- und Gesundheitszustand irgendwas unter 3:10 std zu erwarten, wäre eigentlich eine Frechheit..." Na ja ... was kümmert mich mein Geschwätz von gestern.

Ein oder zwei Erdinger bleifrei, dazu Hamburger Butterkuchen, Obst... langsam kehren die Lebensgeister zurück. Obwohl mein Kreislauf sich zunächst weigert, ordnungsgemäß, d.h. "rund" zu laufen.
Und als ich wenig später Martin treffe, der auf mich gewartet hat, muss ich den nächsten Schock einstecken. Der ärgert sich nämlich, dass er mit 3:00:29 h die Schallmauer noch knapper verpasst hat. Dafür bekommt er von mir aber einen echt heftigen kumpelhaften Rippenstoß, weil er mich nun doch geschlagen hat. RESPEKT! Und das trotz schlechterer Schwimm- und Radzeit! [der Typ hat mir echt 11 min beim Laufen abgenommen... *seufz* ]

Später treffen wir noch Freunde aus S-H, schauen fasziniert und laut brüllend bei der Team-Staffel zu, gehen essen und finden, dass es sich wieder mal gelohnt hat. Auch bei meinem letzten Auftritt in Hamburg in der Klasse der SEN 5. Nächstes Jahr ....

... aber das ist eben erst nächstes Jahr!

Bilder gibt's im Netz auch schon reichlich. Hier geht's lang...
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"Sport hat die Kraft, die Welt zu verändern. Er hat die Kraft, zu inspirieren. Er hat die Kraft, Menschen zu vereinen, wie es sonst nur weniges kann. Sport kann Hoffnung erwecken, wo vorher nur Verzweiflung war." (Nelson Mandela)

Geändert von Foxi (23.07.2018 um 21:00 Uhr).
Foxi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.07.2018, 20:42   #66
BunteSocke
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Registriert seit: 07.06.2012
Beiträge: 3.120
Lieber Foxi, herzlichen Glückwunsch zu einem trotz allem starken Wettkampf!!! ... und vielen Dank für den tollen Bericht!!! Ich bin weiterhin etwas betrübt, dass ich nicht einmal zum Püscheln vor Ort sein konnte, aber alles geht halt nicht
Dir nun erstmal gute Erholung und bis spätestens nächste Woche
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