Ich möchte hier nochmal Bezug nehmen auf meine eigenen Aussagen. Nicht um jetzt zu relativieren - sondern um meine persönliche Sichtweise (ich hoffe, auch die wird akzeptiert) genauer zu erklären und zu vermeiden, dass das geschriebene falsch interpretiert wird. Aber vorweg - auch nach genauerer Erklärung wird das vielen nicht gefallen - ich will aber damit nicht provozieren.
Der Gebrauch des Wortes "Würde" oder "würdelos" war wahrscheinlich nicht glücklich. Da ich aber gleichzeitig auch deutlich meinen Respekt für den Menschen und dessen Tatkraft ausgedrückt habe, ist es hoffentlich glaubhaft nachvollziehbar, dass ich mich nicht auf ihn bezogen habe - vielmehr auf die Relation der Aktion zu meinem Verständnis des Sports (Triathlon).
Wie meine ich das:
Ich persönlich habe durchaus einen gewissen Qualitätsanspruch respektive eine Vorstellung der Art und Weise, wie der Sport Triathlon 'mindestens' ausgeübt werden soll.
Dabei legitimiert eine mehr oder weniger sinnvolle Skalierung auf der "Extrem-Achse" nicht gleichzeitig eine Herabsenkung eines gewissen Standard.
Dieser Qualitätsanspruch (nochmal, es ist mein persönlicher) ist, dass in einer gemäß der Sportart zu erwartenden 'sportiven' Art und Weise:
1. das "Schwimmen"
2. das "Radfahren"
3. das "Laufen"
... absolviert wird und dass dies in einer kontinuierlichen Weise erfolgt.
Und ja - ich habe auch die Vorstellung von gewissen Paces oder der Dauer von Pausen.
An der Stelle will ich gar nicht über diese Paces streiten - was aber imho in keinem Fall akzeptabel ist, ist wenn ein wesentlicher Teil des Laufens eben nicht "laufend" sondern "gehend" absolviert wird.
Jaja, schon klar - noch ist der Mann nicht beim Laufen und dass das in einem Wandertag endet oder das ganze nicht in der vorgesehenen Zeit zu absolvieren ist - ist eine Unterstellung von mir.
Egal ob 16:59h Finisher bei einer normalen LD oder beim Versuch eines 30x - wenn es nicht nicht 'sauber' zu absolvieren ist - dann ist das Format einfach nicht das richtige.
Ja warum lässt man denn den Leuten beim IM nicht einfach Zeit bis 07:00 am nächsten Morgen - wäre doch zu organisieren? Der letzte wird kurz vor Mitternacht gefeiert - der dahinter wird vom Besenwagen aufgekehrt, obwohl er sich vllt. auch noch bis 02:00 schinden würde - ist eben so ind ist imho auch gut so.
Warum nicht realistisch sein und ein passendes Format wählen? OD? MD? für den Anfang statt LD in 16:59. Oder nen 10x day by day statt 30x continuous?
Einfach nur, weil es "extrem" ist? Und weil es so außerordentlich extrem ist, ist es auch unantastbar und darf nicht kritisiert werden?
Irgendwo gibt es (für mich) eine Grenze, was sinnvoll ist. Und wenn es das nicht ist, dann ist es eben kein Triathlon sondern ein "Ich schwimme, radle und laufe wahnsinnig viel in beliebiger Zeit und nach meinen Regeln 'atlon).
Es tut mir leid - steinigt mich - aber ich kann damit nichts anfangen.
Ein wenig schlechtes Gewissen habe ich, weil wir diese Diskussion führen, während der Mann noch unterwegs ist - ich bekenne mich der Unterstellung schuldig und wieder hole mich:
Ich hoffe, dass der Mann gesund und zufrieden aus der Sache "rauskommt".