Das mit Kienle hatte ich auch noch so im Kopf. Dachte aber er sei auch mal in einem Criterium am Start gewesen.
Wenn ich richtig nachgeschaut habe, dann ist das Zeitfahren über 34km und gut 700ft Anstieg schwer, also gut 200hm. Allerdings kein technischer Kurs, sondern wohl nur eine wirkliche Kurve. Könnte also, bis auf die Kürze, Sanders entgegenkommen.
Oh, danke für den Link.
Sind immerhin zwei 90°-Kurven und die erste nach 400m am Ende einer kurzen Abfahrt, die zweite nach einem Flachstück, also auch mit deutlich über 45 zu fahren. Da kann man mit zu viel oder falschem Bremsen schon auch Zeit liegen lassen.
[quote=Hafu;1439647]Kienle, der ja in etwa so schnell auf dem Rad ist wie Sanders (nur langsamer läuft), hatte sich vor zwei Jahren mal am Nürburgring über 22km mit ein paar guten Amateurzeitfahrern gemessen und dabei deutlich den kürzeren gezogen, wenn ich es richtig in Erinnerung habe.
/QUOTE]
Auf einem "normalen" Kurs wäre IMHO hätte er wesentlich weniger den Kürzeren gezogen.
Warum?
Die grüne Hölle benötigt selbst auf dem RR sehr viel Training,
auf dem TT wagen sich selbst viele Nordschleifenexperten grundsätzlich gar nicht erst drauf. Selbst dann, ist an gute Zeiten erst mal gar nicht zu denken. Dazu muß man schon sehr lange trainieren. Da Sebi dieses Rennen nur "mitgenommen" haben dürfte, fand ein spezielles wochenlanges Training (Wann auch. Ist ja höchst selten für Radfahrer geöffnet bzw. meist geschlossen) aller Voraussicht nach nicht statt. Für die anderen TOP Fahrer hatte der Ring sicherlich einen anderen Stellenwert und es erfolgte mit hoher Wahrscheinlichkeit ein spezielles Training.
Zudem ist ein Triathlet nicht gerade ein Spezialist für die Hohe Acht mit 17 % Steigung....
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Ich denke falls er tatsächlich startet, wird Herr Sanders eher im hinteren Drittel landen.
Kenne mich nicht besonders aus im kanadischen Radsport, aber in anderen Sportarten kann man zwar oft einigermaßen mithalten, mehr aber auch nicht. Außnahmen gibts aber auch da.
Die wirklich starken kanadischen Radprofis werden um die Zeit wohl irgendwo bei einer Tour in Europa mitfahren.
Ich will mich nicht aus dem Fenster lehnen aber ich denke er ist chancenlos für das vordere Drittel!
Ich glaub das geht wieder richtig in die Hose. Er trainiert dann doch spezifischer drauf, das Ergebnis ist demotivierend für ihn und wirft ihn nur aus der Bahn.
Er soll sich nen vernünftigen Trainer suchen, der ihm derartige Flausen aus dem Kopf treibt....
Nur mein persönliches Bauchgefühl....
Ich wäre gar nicht mal so pessimistisch. Kanada ist jetzt außer Michael Woods nicht für seine Radprofis bekannt, die meisten sind eher auf Conti Level unterwegs. Der Seriensieger im TT hat die 40 auch schon hinter sich gelassen.
Und auch in Deutschland ist es nicht so, dass bei so einer nationalen meisterschaften alle pros auflaufen - sondern nur die erste 3 bis 4 die sich wirklich Chancen auf den Sieg ausrechnen, der Rest bereitet sich lieber auf Saisonhighlights vor.
Dahinter wird das Feld dann aufgefüllt mit Nachwuchsleuten und Jungs auf der Schwelle Amateur / pro.
Wenn also Lionel einen Kurs bekommt mit Kopf runter und treten, bin ich sehr gespannt. Für den Titel wird’s sicher nicht reichen aber das heißt ja nicht dass er nicht gut performen kann.
Wäre ich sein Trainer, würde ich ihm das Zeitfahren ausreden. Außer, er macht es aus Gaudi und Spaß an der Freud. Er sollte lieber Kilometer fressen.
Leistung an der anaeroben Schwelle hat Sanders für einen Langstreckentriathleten meiner Meinung nach genug. Das sieht man daran, dass er wie kaum ein anderer Hawaii-Kracher reihenweise 70.3-Rennen gewonnen hat. (Bild aus unserer TV-Sendung zeigt Top-3-Platzierungen).
Potential hat er meiner unmaßgeblichen Meinung nach in den Bereichen
• Schwimmen
• Ökonomie Rad
• Pacing Rad
• Timing des Formaufbaus
• Wettkampfverpflegung