Nicht auszuschließen das ganze...aber hier rund um den Flughafen Frankfurt (mit Nachtflugverbot) eher unwahrscheinlich.
Mit dem 'unwahrscheinlich' wär ich mir nicht so sicher.
Ohne Frage gibt es eine Menge Leute, deren Lebensqualität nun erheblich beeinträchtigt ist.
Gerüchteweise soll es bei Fraport aber auch Angestellte geben und darüberhinaus noch ein oder zwei Nebenbetriebe, deren Angestellte ebenfalls wissen, daß sie Ihr Einkommen dem Flughafen verdanken.
Wählen dürfen beide Gruppen - und ich wage mal die Behauptung, daß die zweite Gruppe zahlenmäßig größer ist.
Und die Frage ist, "ob ein Politiker, der eigentlich der Wirtschaft die Nachtflüge gönnen möchte" glaubt wiedergewählt zu werden, wenn er sich zum Statthalter Brüssels macht.
Welche andere Chance soll er denn haben? Eine EU-Verordnung gilt direkt - ohne Umsetzungsakt - in allen EU-Staaten. Da kann der Politiker nichts mehr machen; es wäre dann Aufgabe der Verwaltung, diese Verordnung anzuwenden.
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Viele Grüße von der Deutschen Weinstraße,
Roland
Interessant - so rum hab ich das noch nie gesehen. Aber glauben tue ich es trotzdem nicht so ohne Weiteres. Die Leute fliegen doch nicht nur, weil die Flüge angeboten werden. Oder wo ist mein Denkfehler?
Angebot schafft auch Nachfrage. Das haben die Billigflieger (EasyJet, RyanAir und Co.) sehr schön bewiesen. Die drücken ein Angebot zu möglichst günstigen Preisen in den Markt, bekommen so ihren Marktanteil und machen über radikale Kostenoptimierung dann ihren Gewinn. Da fliegen dann die Leute eben mal über's Wochenende für ein paar Euro noch England, Spanien oder sonstwo, die sonst vielleicht an die Ostsee gefahren wären.
Die Golf-Carrier (Etihad, Qatar Air, Emirates etc.) gehen ähnlich vor, spezialisieren sich aber ausschließlich auf das Langstreckengeschäft über deren Drehscheiben am Golf. Diese Carrier stehen alle bereit, um zusätzlich verfügbare Slots in BER zu bedienen. Günstige Tarife schaffen hier neue Kunden und neue Bedürfnisse. Ob das alles notwendig im engeren Sinn ist, darf sicher bezweifelt werden, aber darum geht es in unserem Wirtschaftsystem ja auch nicht unbedingt.
Welche andere Chance soll er denn haben? Eine EU-Verordnung gilt direkt - ohne Umsetzungsakt - in allen EU-Staaten. Da kann der Politiker nichts mehr machen; es wäre dann Aufgabe der Verwaltung, diese Verordnung anzuwenden.
Ihm wird schon was einfallen.
Spätestens wenn Demonstranten in seinem Wohnzimmer stehen.
Und dann kann er den Leuten aus seinem Wahlkreis erklären warum er nichts gegen "Brüssel" machen kann aber trotzdem wiedergewählt werden möchte und warum es noch Wahlkreise von Lantags- und Bundestagsabgeordneten gibt wenn die EU ohnehin über die Köpfe aller hinweg entscheidet.
Der innere Frieden und die Stabilität eines Landes sind ein sehr hohes Gut. Die Deutschen sind -verglichen mit z. B. den Franzosen- geradezu phlegmagtisch. Aber die ruhige Kruste unter der es hie und da schon tüchtig brodelt könnte auch 'mal wieder dünner werden. Politiker haben ein Gespür dafür wie weit sie gehen können. Oder warum glaubst Du gibt es in Frankfurt ein Nachtflugverbot (trotz wirtschaftfreundlicher Landesregierung)?
Und...der Chef einer Verwaltung ist in der Regel auch ein Politiker.
Günstige Tarife schaffen hier neue Kunden und neue Bedürfnisse.
Das ist ja, was mich wundert - diese "günstigen" Tarife sehe ich nicht. Aber ich bin auch nicht so tief in der Materie.
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
warum es noch Wahlkreise von Lantags- und Bundestagsabgeordneten gibt wenn die EU ohnehin über die Köpfe aller hinweg entscheidet
Eine berechtigte Frage, die aber an den Tatsachen erstmal nix ändert.
Schaun wir mal, noch ist das ja alles nicht entschieden.
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Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."