Gerecht ist, wenn ihm am Ende das Geld bleibt, das er ohne Doping erwirtschaftet hätte. Seht es mal aus der Sicht eines sauberen und deshalb erfolglosen Fahrers.
Gerecht ist, wenn ihm am Ende das Geld bleibt, das er ohne Doping erwirtschaftet hätte. Seht es mal aus der Sicht eines sauberen und deshalb erfolglosen Fahrers.
Gerecht wäre es, wenn er WENIGER am Ende hat, als was er ohne Doping erwirtschaftet hätte.
Ein Betrüger/Räuber muss auch nicht nur seine Beute zurückzahlen sondern mehr - das nennt man Strafe.
Ansonsten könnte man ja nach Herzenslaune betrügen, tiefer als ohne Betrug würde man wirtschaftlich nicht fallen.
Für diese Strafe ist allerdings nicht der Mittäter/Beihelfer/Anstifter zuständig.
Damit läge aber die (finanzielle) Risikoprämie für den Versuch, zu besch***en, bei Null. Damit gäbe es keinen (finanziellen) Anreiz, nicht zu dopen.
__________________
Die meisten Radwegbeschilderungen wurden von Aliens erschaffen.
Sie wollen erforschen, wie Menschen in absurden Situationen reagieren.
Es geht hier überhaupt nit darum, was wir meinen, was gerecht sei, ob für LA, die Sponsoren oder generell, sondern nur um die Veträge.
Und die werden eine eindeutige Sprache sprechen - hat LA ja selbst in dem Kreuzverhör dargelegt, dass im Fall von Dopings jeder Sponsor abspringen = den Vertrag canceln würde.
Das ist nun mal das Risiko, dass der Doper eingeht:
Im Falle des Erwischtwerdens muss er ALLE Sponsorgelder zurückzahlen - egal, ob die Sponsoren all die Jahre davon profitiert haben.
So MUSS das jeder Sponsor mit dem unterstützten Athleten vertraglich regeln, sonst wäre es ja eine Einladung zum Doping.
An einer Spekulation, wie viel die Sponsoren von ihm profitiert haben bzw. den umgekehrten Fall, wie viel weniger sie profitiert hätten, wäre er nicht gedopt und daher nicht so erfolgreich gewesen, wird sich meines Erachtens kein Gericht beteiligen.
Ich denke, es gelten die vereinbarten Vertragsregeln, und die sehen für LA wahrscheinlich die komplette Rückzahlung vor - evtl. zzgl. zusätzlicher Schadensersatzforderungen, die die Sponsoren aufgrund Schadens durch die Verbindung mit einem Doper unter Umständen geltend machen könnten. Zumindest würde ich das als Ex-Sponsor als Ausgangssumme probieren.
Die einzige Chance LA's besteht mE darin nachzuweisen, dass die Sponsoren in das Doping eingeweiht waren - die gleiche Strategie, wie sie Schumacher gegenüber Gerolsteiner erfolgreich gefahren hat.
Des Übrigen geht unser Rechtssystem in wirtschaftlichen Fällen immer nach der Regel vor:
Rückzahlung der Ausgangssumme (ob Diebstahl, Zuwendung o.ä.)
PLUS erhebliche bis massive Zusatzsumme, zum einen als Strafe für den Delinquenten, zum anderen als Abschreckung für andere.
Warum sollte es also bei LA anders sein?
Des Übrigen geht unser Rechtssystem in wirtschaftlichen Fällen immer nach der Regel vor:
Rückzahlung der Ausgangssumme (ob Diebstahl, Zuwendung o.ä.)
PLUS erhebliche bis massive Zusatzsumme, zum einen als Strafe für den Delinquenten, zum anderen als Abschreckung für andere.
Warum sollte es also bei LA anders sein?
Weil LA nicht nach unserem (deutschen) sondern nach US Rechtssystem abgeurteilt wird - und da gibt es teils erhebliche Unterschiede !
Das US-Strafrecht beispielsweise kennt das Prinzip der Vergeltung, wohingegen das deutsche eher auf Resozialisierung ausgerichtet ist. Deswegen haben die Amis auch kein Problem damit, einen Mörder "als Rache" für seine Taten abzumurksen.
Hinsichtlich Schadensersatz gilt im US-Recht das Prinzip der verschuldensunabhängigen Haftung. Dies hat zur Folge, daß der Geschädigte seinen Schaden nicht zwangsläufig nachweisen muß, sondern der Schädiger allein aufgrund einer Vertragsverletzung zahlen muß. Deswegen sichern sich die Amis immer mit diesen unendlich langen Disclaimern gegen alle möglichen Ansprüche ab.
Es geht diesmal nicht um eine Klage seiner normalen Sponsoren, sondern darum, dass diesmal der Staat sich als Geschädigter sieht. Dadurch ist ein Prozess nach den Whistleblower-Regeln möglich, und dadurch erst kommt es zu der Summe von 100 Mio USD.