Insgesammt erinnert es aber stark an die bekannten Staatsdopinggeschichten aus der Zeit des kalten Krieges. Nur halt in neuzeitlicher und wirtschaftlicher Ausführung.
Du meinst vom Ausmaß? Doping a la LA fügt sich nahtlos in eine kapitatistische Logik ein. Es geht vor allem um Geld, viel Geld. Und um das zu bekommen, wird alles erdenkliche inhumane ohne Rücksicht auf Verluste durchgezogen. LA ist insofern in meinen Augen immer noch der modernste Sportler, den ich kenne.
Du meinst vom Ausmaß? Doping a la LA fügt sich nahtlos in eine kapitatistische Logik ein. Es geht vor allem um Geld, viel Geld. Und um das zu bekommen, wird alles erdenkliche inhumane ohne Rücksicht auf Verluste durchgezogen. LA ist insofern in meinen Augen immer noch der modernste Sportler, den ich kenne.
Ich meine von seiner Effizienz, seiner Perfektion, seiner Kaltblütigkeit, seiner Skrupellosigkeit etc.
Das "ohne Rücksicht auf Verluste" gabs beim Staatsdoping auch.
Keine Ahnung, ob er der "modernste Sportler" ist. Beim Staatsdoping war ja im großen Stil auch die Medizinforschung direkt mit eingebunden und die haben den Dreck im noch größeren Stil im Feldversuch getestet und optimiert. Ob Lance Mittel und Wege soweit gingen??? Wobei: Ausschließen würd ich das bei ihm auch nicht.
Hier gehts um Kohle, früher um den kalten Krieg...
Doping a la LA fügt sich nahtlos in eine kapitatistische Logik ein. Es geht vor allem um Geld, viel Geld.
Ich glaube nicht, dass es da nur um Geld gegangen ist. Das Ego spielt da auch eine entscheidende Rolle, wahrscheinlich sogar eine noch viel größere. Außerdem kommen bei den großen Dopinggeschichten (LA, Telekom, Contador, Festina, etc.) immer auch die Nationalfarben vor. Lance Armstrong hätte sicher nicht so agieren können, wenn er nicht so ein Nationalheiligtum gewesen wäre (teilweise wohl noch ist) und US Postal nicht auch ein paar Augen zugedrückt hätte. Alle Funktionäre zu bestechen, hätte Unmengen an Geld benötigt, das war aber auch gar nicht notwendig. Denn für's "Vaterland" drückt man schon gerne mal ein Auge zu. Und sei es, um staatliche Fördergelder abzugreifen, da der Sport mit einem einheimischen "Helden" viel mehr Aufmerksamkeit bekommt. Siehe Olympia und seine Dopinggeschichten, da ging es in den wenigsten Fällen ums große Geld.
Beim Staatsdoping war ja im großen Stil auch die Medizinforschung direkt mit eingebunden und die haben den Dreck im noch größeren Stil im Feldversuch getestet und optimiert. Ob Lance Mittel und Wege soweit gingen??? Wobei: Ausschließen würd ich das bei ihm auch nicht.
Ich war zumindest überrascht, wie "normalo" seine Dopingmethoden waren. Ein bisschen EPO, Testo, dann Bludoping, Cortison etc... Es scheint ja, als habe er fast auschließlich vom Wissen "Schumis" und ein paar anderer profitiert. Dass er sich in zahllosen Treffen mit Ferrari in Bezug auf Doping austesten konnte, ist auch schön beschrieben. Aber Feldversuche? Ich glaube es kaum bzw. bezweifle auch deren Notwendigkeit...
Ich war zumindest überrascht, wie "normalo" seine Dopingmethoden waren. Ein bisschen EPO, Testo, dann Bludoping, Cortison etc... ...Aber Feldversuche? Ich glaube es kaum bzw. bezweifle auch deren Notwendigkeit...
Es ist doch alles dabei, was es gibt? Außer Insulin glaube ich. Oder was genau fehlt dir?
Speziell beim Blutdoping gibt es auch noch große Unterschiede in der Frage, wie man das macht, wieviele Beutel man hat, wieviele man tatsächlich zurückführt, ob nur für die Top-Fahrer oder flächendeckend für die ganze Manschaft (Kostenfrage) usw.
Feldversuche gibt es natürlich auch, ich verweise einmal mehr auf das Buch von Matschiner. Man muss z.b. für ein bestimmtes Testosteron-Präparat einmalig pro Sportler eine individuelle Abbaukurve bestimmen, um einen sicheren Einnahmezeitpunkt festlegen zu können.
Es ist doch alles dabei, was es gibt? Außer Insulin glaube ich. Oder was genau fehlt dir?
Eben! Es ist die ganz normale Palette, von der wir Hans-Wurst jeden Tag hören...Ich hatte nur diese Doku mit Angel Heredia im Ohr und den ganzen Designersteroiden usw. Von so etwas ist bei Lance nicht die Rede.
Zitat:
Zitat von HeinB
Feldversuche gibt es natürlich auch, ich verweise einmal mehr auf das Buch von Matschiner. Man muss z.b. für ein bestimmtes Testosteron-Präparat einmalig pro Sportler eine individuelle Abbaukurve bestimmen, um einen sicheren Einnahmezeitpunkt festlegen zu können.
Genau. Für erfolgreiches Doping muss man vor allem herausbekommen, wie ein Athlet reagiert auf bestimmte Mittel (Matschiner hat ja z.B. im Selbsversuch festgestellt, dass bei ihm nicht viel zu holen ist mit Dope).
Ich dachte immer, dass im klassischen Feldexperiment die Probanden nicht wissen, dass sie Teil einer Untersuchung sind - das war in der DDR der Fall, hier wohl eher weniger, auch wenn einem jungen Zabriskie zuzumuten ist, dass er grad mal einen blassen Schimmer hatte, was da mit ihm passiert.
Der Radsport (!) in den USA hat auch kein Interesse an der Aufklärung. Und beim Team Telekom hab zumindest ich den Eindruck, den exponiertesten Fahrer hat es am härtesten getroffen. Gut, nicht finanziell, aber sportlich und menschlich.