...frühstücke, richte meine Sachen und um 5.50 Uhr laufe ich los.
Kurze Hose, ein Kiwami Equilibrium Trail Shirt mit allerlei Gels, Riegeln und 2 noch leeren 500 ml Softflascs bepackt.
Es ist kühl, die Straßen noch weitgehend leer. Wie weit werde ich kommen? In den vergangenen Wochen und Monaten kam ich kaum zum Laufen. Plantarsehne, Radschwerpunkt, zu heiß. Oft genug war der Versuch dann auch schnell beendet. Manchmal erinnerte sich der Körper aber auch an alte Zeiten. Vielleicht ist auch heute so ein Tag?
Ich quere die Neckarbrücke, bin jetzt auf dem Neckartalradweg unterwegs. Nebelschwaden auf dem Fluss. Burgen in Sicht. Die alltäglichen Probleme weit entfernt.
Es läuft gut, ca ein 6.30 min/km Schnitt. Nicht schnell, aber kontinuierlich.
Nach 14 km trinke ich mit einem faltbaren Trinkbecher auf einem Friedhof und fülle auch die erste Softflasc auf. Energiepulver hatte ich schon zuvor eingefüllt.
Weiter. Passend zum Leben sind die 15-25er eine Sturm- und Drangphase. Beschwerdefrei voller Euphorie.
In den dreißigern wird es überlegter, zurückhaltender, doch immer noch tatkräftig. Energie und Stimmung wirken. Wasser auf einem öffentlichen WC in Eberbach nachgefüllt. Noch ist nicht Schluss. Ich trabe weiter, jetzt mit einem 7er Schnitt.
Die Landschaft ist weiterhin traumhaft, die Stimmung gelassen.
Hirschhorn gequert. Marathonzwischenzeit bei 4.48 Stunden. Vor Neckarsteinach wird es holprig und hügelig. In den vierzigern heißt es auch einmal auf die Zähne beissen, durchziehen, auch wenn es nicht mehr so frisch läuft.
Doch es läuft noch.
Die Feste Dilsberg, die 4 Burgen auf der anderen Flusseite, passiert. Das Ziel naht.
Nach 50 km und 5.48 Std. erreiche ich Rainbach.
Wieder ein Zeichen gesetzt, dem Alter, der MS und manch anderem getrotzt.
Doch ich stutze. Etwas fehlt.
Was?