So, nun muss ich auch noch meinen Senf loswerden, nachdem ich lange genug gewartet habe, was denn so kommt.
Ähnlich wie im Schwimmen bin ich auch bei anderen Dingen offen dafür, verschiedene Herangehensweisen am eigenen Leib auszuprobieren. Beim Laufen waren ein marodes Knie mit fehlendem Kreuzband und einigen anderen Problemen, die mich nicht "normal" laufen ließen, der Anlass. So war ich dann z.B. auch bei Nicholas Romanov (Pose) und Wolfgang Schweim (Art of Running, seinerzeit noch mit Katja Schumacher) in Laufseminaren und habe natürlich die einschlägigen Bücher gelesen, so auch "Chi Running", welches mir nicht sonderlich gefallen hat.
Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass ich ein schwerer und sehr langsamer Läufer bin: 10 km noch nie unter 50 Minuten, Marathon noch nie unter 4 Stunden.
Nach dem Background und den Warnhinweisen nun zum Kern. Es ist sicher nicht jedermanns Sache aber für Experimentierfreudige könnte das Buch von Jack Heggie interessant sein:
Running with the Whole Body: A 30-Day Program to Running Faster with Less Effort
Ich hatte an anderer Stelle
schon einmal darüber geschrieben. Im Wesentlichen geht es darum, basierend auf der Feldenkrais-Methode, durch die Ausführung verschiedener Bewegungen das eigene Körpergefühl zu verbessern. Es ist unglaublich, wie viele Bewegungen man automatisch ausführt, ohne sich darüber im klaren zu sein, wie genau die Bewegung entsteht. Zumindest war das bei mir so.
Mit dem durch Übung erworbenen Bewegungsbewusstsein und der erweiterten Bewegungskontrolle versetzt man sich in die Lage, Bewegungen besser (z.B. runder, effizienter oder schonender) durchzuführen oder Bewegungseinschränkungen zu kompensieren. Das zumindest ist mein Verständnis der Sache; bitte nicht steinigen, wenn ich nicht zutreffend wiedergegeben habe.
Es gibt dazu auch vom - leider verstorbenen - Autor gesprochene MP3s, insgesamt ca. 6 Stunden, in denen er durch einzelne Übungen führt. Diese habe ich mir unabhängig vom Buch gekauft und diese waren für mich sehr hilfreich, weil ich es immer etwas unbequem finde, Übungen anhand eines Buches durchzuführen.
Bei mir ist ehrlich gesagt Hopfen und Malz verloren, was das Laufen angeht, aber ich hatte, nachdem ich mich einige Wochen damit beschäftigt hatte, das Gefühl, die Bewegung deutlich besser spüren und kontrollieren zu können. Im Rahmen meines Potentials hat mir
Running With the Whole Body sehr geholfen. Schneller bin ich dadurch vermutlich nicht gelaufen aber auf jeden Fall schonender und bewusster und auch mit mehr Freude.
Das war übrigens, nachdem ich mit den Pose- und Art-of-Running-Programmen durch war. Für mich persönlich hat übrigens Pose etwas besser funktioniert, auch wenn es
keine Rose ohne Dornen gibt.