diese Eigenschaften machen die Sache aber auch für die allermeisten anderen anwendbar. Wo ist da dann das Problem?
Wie kann man Doping nicht als Problem sehen?
Selbstverständlich will nicht jeder dopen.
Vielleicht kann es sich nicht jeder leisten (keine Ahnung, wie teuer das Zeug ist).
Vielleicht ist es gefährlich ...
Und wie auch bei allen anderen Mitteln und Methoden:
Selbst wenn es jeder anwenden würde, verzerrt es immer noch den Wettbewerb, weil es nicht bei jedem gleich stark wirkt.
Zum Blutpass:
Der hat bisher gegen EPO und Eigenblut auch nur sehr bedingt geholfen.
dazu müsste doch aber erst mal geklärt sein, dass es tatsächlich Doping IST. Du nennst es selber "nicht eindeutig verboten", die Argumente dafür und dagegen werden in einem von Dir verlinkten Artikel ja genannt:
Dass die ganzen Offiziellen von der WADA da jetzt dringenden Bedarf sehen, das zu diskutieren, ist sehr verständlich und auch richtig. Bei jeder anderen Antwort würden sie die Existenzberechtigung ihrer eignen Organisation verneinen.
Zitat:
Zitat von LidlRacer
Vielleicht kann es sich nicht jeder leisten (keine Ahnung, wie teuer das Zeug ist).
Wenn Du schon nicht weißt, was das kostet, kann ich es mir ja sparen, im Netz mal nach Preisen zu suchen.
Es kann sich auch nicht jeder ein tolles Carbonrad leisten.
Es hat auch längst nicht jeder so ein Sportförderprogramm wie wir hier.
Es kann sich auch nicht jeder ein Höhentrainingslager leisten
usw. usw.
Zitat:
Zitat von LidlRacer
Vielleicht ist es gefährlich ...
Nachdem sich Scharen von russischen Sportlern jahrelang als Versuchskaninchen zur Verfügung gestellt haben, kann man das meiner Meinung nach - von irgendwelchen Spätfolgen mal abgesehen - ausschließen. Die Spätfolgen, falls es sie denn überhaupt geben wird, wird man aber nur sehr schwer von anderen körperlichen Schäden unterscheiden können, die jahrelanger Spitzensport so mit sich bringt.
Zitat:
Zitat von LidlRacer
Und wie auch bei allen anderen Mitteln und Methoden:
Selbst wenn es jeder anwenden würde, verzerrt es immer noch den Wettbewerb, weil es nicht bei jedem gleich stark wirkt.
Das gelt aber auch für ALLE Trainingsmethoden, dass manche besser darauf ansprechen und andere nicht. Beim Höhentraining gibt es auch so genannte Responder, und Leute bei denen das nichts bringt. Deswegen verbietet man doch auch nicht das Höhentraing.
dazu müsste doch aber erst mal geklärt sein, dass es tatsächlich Doping IST. Du nennst es selber "nicht eindeutig verboten", die Argumente dafür und dagegen werden in einem von Dir verlinkten Artikel ja genannt:
...
Wie auch Ex-WADA-Präsident Ricard Pound (siehe Sport Inside Bericht) habe ich keinen Zweifel, dass es Doping ist.
Fraglich ist nur, ob es ausreicht, den aktuellen Antidopingcode entsprechend zu interpretieren, oder ob es noch ausdrücklich verboten werden muss.
Zitat:
Wenn Du schon nicht weißt, was das kostet, kann ich es mir ja sparen, im Netz mal nach Preisen zu suchen.
Ich habe nicht danach gesucht.
Zitat:
Es kann sich auch nicht jeder ein tolles Carbonrad leisten.
Es hat auch längst nicht jeder so ein Sportförderprogramm wie wir hier.
Es kann sich auch nicht jeder ein Höhentrainingslager leisten
usw. usw.
Alles was Du hier aufzählst sind normale und vor allem legale Bestandteile des Sports.
Doping ist das Gegenteil davon.
Zitat:
Nachdem sich Scharen von russischen Sportlern jahrelang als Versuchskaninchen zur Verfügung gestellt haben, kann man das meiner Meinung nach - von irgendwelchen Spätfolgen mal abgesehen - ausschließen.
Mag sein, dass das bei fachkundiger Anwendung sicher ist. Aber Du weißt, dass Xenon auch als Narkosemittel eingesetzt wird und dass man an reinem Xenon selbstverständlich erstickt.
Wenn sich jetzt also Scharen von Freizeitsportlern damit begasen würden, scheint es mir unwahrscheinlich, dass das alle schadlos überleben.
Zitat:
Das gelt aber auch für ALLE Trainingsmethoden, dass manche besser darauf ansprechen und andere nicht. Beim Höhentraining gibt es auch so genannte Responder, und Leute bei denen das nichts bringt. Deswegen verbietet man doch auch nicht das Höhentraing.
Gleicher Kommentar wie oben:
Alle Arten des Trainings sind normale und vor allem legale Bestandteile des Sports.
Doping ist und bleibt das Gegenteil davon.
(Müssen wir diese grundlegenden Sachen wirklich in jedem Dopingthema erneut diskutieren?)
Fraglich ist nur, ob es ausreicht, den aktuellen Antidopingcode entsprechend zu interpretieren, oder ob es noch ausdrücklich verboten werden muss.
Und solange ist garnix klar. Weil wenn es gesondert verboten werden muss und das derzeit nicht der Fall ist, dann ist es aktuell nicht verboten und damit aktuell auch genau was nicht?
Other methods of boosting the hormone, however, are permissible—and that fact has not gone unnoticed by the Russian sports authorities. Athletes are allowed to live or train at altitude, or sleep in a low-oxygen tent, in order to stimulate red-cell production. If xenon treatment is merely replicating low-oxygen environments by replacing oxygen with xenon, then its use to enhance athletic performance is permissible.
Es scheint ja gerade nicht das gleiche zu sein wie bei Höhenzelten oder echtem Höhentraining, wenn man den bisher bekannten Infos glaubt.
- die EPO-Erhöhung soll länger anhalten
- zusätzlich soll auch Testosteron erhöht werden
- und wenn ich's richtig verstehe, ist es gar keine"low-oxygen"-Methode, denn bei den genannten Mischungsverhältnissen von 50/50 bzw. 70% Xenon und 30% Sauerstoff im Mausexperiment hat man mehr Sauerstoff als in normaler Luft (ca. 21%).
PS:
Höhenzelte bzw. -Kammern kann man von mir aus direkt mit verbieten, wie es ja auch schon in einigen Ländern der Fall ist.
Und solange ist garnix klar. Weil wenn es gesondert verboten werden muss und das derzeit nicht der Fall ist, dann ist es aktuell nicht verboten und damit aktuell auch genau was nicht?
danke, ich hätte das nicht schöner formulieren können.
Zitat:
Zitat von LidlRacer
Alles was Du hier aufzählst sind normale und vor allem legale Bestandteile des Sports.
Wenn die WADA zu dem Ergebnis kommen sollte, dass diese Methode Doping ist, ist es gleichgültig, ob sich das bestimmte Leute leisten können oder nicht, verboten ist es dann immer.
Solte sie zu dem Ergebnis kommen, dass das legal ist, ist es ebenfalls gleichgültig ob sich das manche Leute leisten können oder nicht.
Dein Argument mit den Kosten dieser Methode hat für die Frage, ob das denn nun Doping ist oder nicht, keine Relevanz.
Zitat:
Zitat von LidlRacer
Wenn sich jetzt also Scharen von Freizeitsportlern damit begasen würden, scheint es mir unwahrscheinlich, dass das alle schadlos überleben.
Es ist nicht Aufgabe der Anti-Doping Regularien, die Menschen vor ihrer eigenen Dummheit zu schützen. Sonst müsste auch das Rauchen auf die WADA-Liste. Denn es ist sowohl ungesund als auch nicht im Geiste des Sports andere Menschen - die Passivraucher - krank zu machen. Damit wären dann die notwendigen zwei von drei Kriterien erfüllt, um auf die Liste zu kommen.
Zitat:
Zitat von LidlRacer
(Müssen wir diese grundlegenden Sachen wirklich in jedem Dopingthema erneut diskutieren?)
Du hältst das für Doping. Das ist Dein gutes Recht, und es gibt auch Argumente, die dafür sprechen. Es ist sogar gut möglich, dass man zu dem Ergebnis kommt, dass diese Methode nicht legal ist.
Die Leute, die das zu entscheiden haben, sind sich da aber nicht so sicher wie Du. Es wird gegen niemanden ermittelt, niemand wird seine Medaillen wieder zurück geben müssen. Wenn Du da schon weiter bist, als die verantwortlichen Organe, wirst Du mit solchen lästigen Grundsatzdebatten leben müssen.
Wir sind hier auf eine komische Diskussionsebene gerutscht, die ich gerne wieder verlassen würde.
Ich denke wir sind uns einig, dass diese Xenon-Behandlung eine unerfreuliche Sache ist, die besser heute als morgen gestoppt würde.
Dass dafür jetzt nachträglich irgendwer disqualifiziert und verurteilt wird, halte ich auch für unwahrscheinlich.
Das hat gewisse Ähnlichkeit zu der Grauzone mit den UV-Blutbehandlungen, wo es etliche Freisprüche gab.
Anscheinend gab es da ja auch wenig bis kein Unrechtsbewusstsein. Die Methode wird recht offen auf den russischen Internetseiten präsentiert und es gab staatliche Auszeichnungen für diese großartige Unterstützung der russischen Olympiamannschaft. Umso erstaunlicher ist es, dass sie erst jetzt im Westen [ergänze: öffentlich] bekannt wird.