Hallo Pioto,
da Gonzo nur am Wochenende im Forum ist, mache ich mal den Anfang. Zunächst mal freut es mich, daß Du Deine Form mit einer weiteren LD krönen willst und Dich nicht mit Deinem FFM-Finish und zwei guten Splits zufrieden gibst
Ich hatte zwischen Lanza und Roth dieses Jahr auch nur fünf Wochen und obwohl Lanza sicherlich nicht gerade förderlich für mein Roth-Ergebnis war, hat es m.E. kaum geschadet. Einerseits war die Vorbereitung auf Roth sicherlich suboptimal, andererseits konnte ich mich auf Lanza beim Laufen nicht ausbelasten, war schnell regeneriert und bin Roth aus Angst vor einem Einbruch sehr defensiv angegangen - und wie sich dann herausstellte, war genau das der Schlüssel zu einem Wettkampf ohne jegliches Tief, der bis zum Ende durchgehend Spaß gemacht hat und ganz nebenbei mit 9:53 auch eine persönliche Bestzeit abwarf.
Die Zeit nach Lanza habe ich nach Gefühl trainiert, heraus kam dabei eine Art "Gordo-KS-Struktur im Zeitraffer", gespickt mit vielen Ruhetagen:
Erste Woche: Regeneration, am Ende ein Sprint-Wettkampf (München) mit überraschend starkem Ergebnis.
Zweite Woche "Grundlage": 2 ganz lockere Radausfahrten à 4-4,5h mit anschl. 0,5h lockerem Koppellauf (ich hatte Zeit, da noch Urlaub), dazu ein dritter Lauf von 1h Dauer, drei komplette Ruhetage
Dritte Woche "Build": erst am Di noch ein lockerer 30km-Lauf für den Kopf, dann am Do+So zwei Build-Koppeleinheiten à 3,5h Rad GA2-3, danach 40min flotter Koppellauf (bei der zweiten Einheit habe ich den Koppellauf nach 2km abgebrochen, da ich nach Umzug am Vortag total platt war), zwei komplette Ruhetage
Vierte Woche "Peak": Kurze, knackige (Koppel-)Einheiten, zwei komplette Ruhetage (von denen ich einen an einem Marathon-Verpflegungsstand inkl. Auf-/Abbau in der prallen Sonne verbracht habe - die sicherlich härteste Einheit dieser Woche, um 19.30 bin ich eingeschlafen)
Fünfte Woche "Race": Wollte ich eigentlich nach dem 18h-Standard-Plan machen, mußte aber zwei Einheiten bei den kurzen (60- bzw. 90s-) Intervallen abbrechen, weil ich total platt war. Auch beim Kanalschwimmen am Freitag hatte ich schwerste Arme und war nach 20min wieder aus dem Wasser. Da hatte ich schon Schlimmes befürchtet und auch die Samstagseinheit habe ich sicherheitshalber ganz weggelassen...
...aber dann kam beim Rennen zum Glück alles anders:
Schwimmen lief easy (locker treiben lassen und 15s an Bestzeit vorbeigeschrammt), beim Radfahren sehr defensiv geblieben (am Berg haben mich Frauen zurücküberholt, auf die ich bis dahin schon 35min aufgeholt hatte) und etwa 10 Gels, drei Riegel und drei Bananen in mich reingestopft. Beim Laufen betont langsam begonnen (ständig überholt worden) und Schnitt bis zum Ende ohne nennenswerte Probleme gehalten (und viele Bekannte wieder getroffen). Bis zum Ende konsequent gegessen, getrunken, Salz zugeführt und extern gekühlt und immer auf den Einbruch gewartet, der aber einfach nicht kommen wollte.
Ähm, jetzt habe ich geschrieben und geschrieben, aber was war eigentlich nochmal Deine Frage? Achso, wie ich mich jetzt fühle. Weiterhin super, keine Infekte, keine orthopädischen Probleme, ist mir irgendwie selbst ein Rätsel, aber solange es gut geht, mache ich einfach mal so weiter. Gestern habe ich eine OD (Rothsee) absolviert und bin auch dort mit dem Ergebnis zufrieden (Platz 36 von knapp 800, 10min schneller als gemeldet), in den nächsten 6 Wochen folgen noch ein Sprint, eine OD und das Deutschlandtour-Einzelzeitfahren, bevor dann zwei Tage später der IMG 70.3 unter die Räder genommen wird. Und wenn dann noch Sprit im Tank ist, wird in einem Herbstmarathon ein sub3-Angriff gestartet. Ganz ohne Epo&Co
Also, Fazit: Zögere nicht, höre in Deinen Körper und wenn der will, dann gib's ihm. Er wird Dir schon sagen, wenn Du ihm zuviel abverlangst. Fünf Wochen Abstand sind - wenn man sich im ersten Wettkampf nicht voll verausgabt hat - meiner Meinung nach ein prima Abstand und sicherlich besser als z.B. 10 oder 12 Wochen, weil man nicht neu aufbauen muß. Wundere Dich aber nicht, wenn Du zwischendrin mal an einigen Tagen sehr platt bist. Dann gib Dir Ruhe und hoffe, daß so ein Tag nicht auf den Wettkampftag fällt. Denn das kann sicherlich passieren - deshalb: locker bleiben und nichts erwarten.
Bin mal gespannt, was Gonzo schreibt. Der ist in FFM nach eher durchschnittlicher Radleistung super gelaufen - wenn er noch platt von Lanza gewesen wäre, hätte er das ja primär beim Laufen spüren müssen. So sieht das ja eher aus, als hätte er sich vor Frankfurt zu gut erholt...
Viele Grüße und viel Erfolg!
Stefan