Aber ich lasse selbstverständlich auch jede andere Meinung gelten. V.a. dann wenn sie vernünftig begründet ist.
Vor allem auch deswegen weil du auch nur Vermutungen anstellen kannst ebenso wie alle anderen.
Nichts genaues weiß man nicht.
Was gibt es schöneres als über die Leistungen anderer zu spekulieren und zu fachsimpeln?
Die für die Bahnwettbewerbe zugelassenen Schuhe haben keine Carbontechnologie in dem Sinn wie die für die Straßenwettbewerbe. Für die Bahn ist quasi ein reduziertes Konzept zugelassen, die im Vorfuß entsprechende Elemente haben und deshalb vorne auch etwas höher sind. Bei weitem nicht alle laufen diese Spikes, da es wohl nicht so eindeutig ist wie bei den Straßenschuhen und die Biomechanik auch gewöhnungsbedütftig sei.
Es ist richtig, dass wohl nicht alle mit den neuartigen Carbonschuhen zurechtkommen, aber meines Wissens sind alle Rekorde, die in den letzten paar Monaten neu aufgestellt worden sind von Läufern gelaufen worden, die derartige Schuhe nutzen und offensichtlich davon profitieren, z.B. auch die spektakulären Rekorde von Hassan und Gidey. Hier gibt es einen weiteren Artikel, der sich mit der Thematik beschäftigt und es werden v.a. auch die Gründe dafür detailliert erläutert, warum die Athleten selbst, die offenkundig von der neuen Technologie profitieren nicht so gerne darüber reden.
Zitat:
Zitat von qbz
Was ich nicht so ganz verstehe, weshalb z.B. beim Laufen jetzt bei der Olympiade der Laufbahnbelag und das Material (Schuhe) neue Weltrekorde ermöglichen sollen, auf der anderen Seite die Medaillen beim Frauen Weitsprung z.B. ca. 1/2 Meter unter dem Weltrekord und den ersten Plätzen auf der Weltbestenliste weggehen. (Rückenwind ca. 1m/s). Der Laufbahnbelag wird doch vermutlich beim Weitsprung und der Bahn dasselbe Material sein und die schuhtechnischen Möglichkeiten auch.
Carbonschuhe in Verbindung mit reaktivem Schaum verbessern v.a. die Ökonomie, da ein Teil der Aufprallenergie gespeichert und beim nächsten Schritt nutzbar wird und geringfügig Kraft spart. Bei dem kurzen Anlauf von 50m und der Bedeutung des Absprungs wird mutmaßlich die Ökonomie dort eine geringere Rolle spielen, als z.B. auf den letzten 100m eines 400m-Hürden-Finales. Der 7m-Goldsprung von Mihambo heute morgen war im übrigen, wie in der Zeitlupe deutlich zu sehen, in Wirklichkeit ein 7,20m-Sprung, so dass schon nur noch 30cm bis zum Weltrekord fehlen.
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Carbonschuhe in Verbindung mit reaktivem Schaum verbessern v.a. die Ökonomie, da ein Teil der Aufprallenergie gespeichert und beim nächsten Schritt nutzbar wird und geringfügig Kraft spart. Bei dem kurzen Anlauf von 50m und der Bedeutung des Absprungs wird mutmaßlich die Ökonomie dort eine geringere Rolle spielen, als z.B. auf den letzten 100m eines 400m-Hürden-Finales. Der 7m-Goldsprung von Mihambo heute morgen war im übrigen, wie in der Zeitlupe deutlich zu sehen, in Wirklichkeit ein 7,20m-Sprung, so dass schon nur noch 30cm bis zum Weltrekord fehlen.
Mihambo blieb 30cm hinter ihrer Bestweite (oder 10cm ab Absprung), trotz der von Dir als Grund für Bestzeiten angeführten schnellen Bahn. Auf jeden Fall wirkte sich die "schnelle" Bahn beim Frauen Weitsprung nicht merkbar aus. (Du bist nur darauf eingegangen, weshalb die neuen Schuhe bei der Anlaufgeschwindigkeit im Weitsprung oder beim Absprung keinen messbaren Vorteil bringen sollen).
Dass die Jahrzehnte überdauernden Fabelweltrekorde in der Frauenleichtathletik mithilfe von Doping zustande kamen, ist natürlich klar. D.h. wer heute ähnliche Zeiten / Weiten aufstellt, würde schon Misstrauen ernten. Ich erinnere mich da z.B. an eine 400m Läuferin in Doha (Naser), die in Doha sehr nahe an den Rekord von Marita Koch kam und heute gesperrt ist.
genau deswegen habe ich nicht drauf geantwortet, wieder ewig viele Beiträge mit Vermutungen.
Fakt ist, dass Warholm gewonnen hat, er über 2 Jahre recht dicht am WR dran war. Dann bricht er ihn um 0.08s und dann verbessert er ihn nochmal um 0.76s.
Er dominiert die Strecke im übrigen nicht seit 4 Jahren, das ist Unsinn. 2017 hat er vollkommen überraschend mit einer recht mässigen Zeit (3s langsamer als heute) die WM gewonnen, dann war Samba zwei Jahre lang ungeschlagen bis zur nächsten WM, Benjamin war 2018 noch mehr als eine halbe Sekunde schneller als Warholm (und mit 21 Jahren fast 1,5s schneller als im Vorjahr mit 20). Von Dominanz kann also zwischen 2017 und 2019 keine Rede sein.
Von 2011 bis 2018 lief übrigens kein einziger 400m Hürden Läufer der Welt unter 47,60. Wie der captain schrieb, kann jeder seine Meinung haben, bei den Leistungsentwicklungen der Läufer würde es wahrscheinlich andere Wortmeldungen geben, wenn dies Russen wären.
blieb 30cm hinter ihrer Bestweite (oder 10cm ab Absprung), trotz der von Dir als Grund für Bestzeiten angeführten schnellen Bahn. Auf jeden Fall wirkte sich die "schnelle" Bahn beim Frauen Weitsprung nicht merkbar aus. (Du bist nur darauf eingegangen, weshalb die neuen Schuhe bei der Anlaufgeschwindigkeit im Weitsprung oder beim Absprung keinen messbaren Vorteil bringen sollen).
Dass die Jahrzehnte überdauernden Fabelweltrekorde in der Frauenleichtathletik mithilfe von Doping zustande kamen, ist natürlich klar. D.h. wer heute ähnliche Zeiten / Weiten aufstellt, würde schon Misstrauen ernten. Ich erinnere mich da z.B. an eine 400m Läuferin in Doha (Naser), die in Doha sehr nahe an den Rekord von Marita Koch kam und heute gesperrt ist.
Mihambo hatte doch zwischenzeitlich ein tief mit deutlich kürzeren Sprüngen 2x Umstellung des Anlaufs 20->16->20 usw. Ich glaube die 7 Meter waren schon das absolute Optimum
Zudem ist die Weite im Weitsprung nicht 1:1 aus der Geschwindigkeit beim Anlauf abzuleiten. Ich wage die Behauptung aufzustellen, dass Weitsprung technisch vom Bewegungsablauf etwas komplexer ist als "nur" 100m geradeaus zu rennen.
Sonst müssten da auch die Sprinter super Stabhochspringer sein, denn die Anlaufgeschwindigkeit/-energie in die Stäbe ist natürlich auch umso höher, je schneller der Anlauf ist. Ich hoffe ihr versteht, was ich meine.
Und natürlich sind die Stabhochspringer auch ganz flott unterwegs.
Meine PB im Stabhochsprung ist übrigens 2,80m.....also bin ich quasi vom Fach.
Zudem ist die Weite im Weitsprung nicht 1:1 aus der Geschwindigkeit beim Anlauf abzuleiten. Ich wage die Behauptung aufzustellen, dass Weitsprung technisch vom Bewegungsablauf etwas komplexer ist als "nur" 100m geradeaus zu rennen.
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Logisch. Der Faktor der Anlaufgeschwindigkeit spielt aber eine die Weite beeinflussende Rolle, was man schon daran erkennen kann, dass z.B. der Wind (Rücken oder Gegenwind) die Weite auch über die Anlaufgeschwindigkeit (und nicht nur über den Sprung) beeinflusst. Deswegen misst man ja auch bei jedem Sprung die Windstärke mit und findet sie in den Ergebnistabellen. Insofern wirkt sich das Material der Anlaufbahn auch auf die Weiten aus.