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Alt 30.09.2016, 19:19   #4121
Jörn
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Ja, womöglich hättest Du das "enorm ausgeschmückt". Das glaube ich gerne. Andere hätten die Geschehnisse so exakt und wahrheitsgetreu wie möglich beschrieben. Es kommt eben darauf an, was man erreichen will.
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Alt 30.09.2016, 19:28   #4122
neo
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Zitat:
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Ja, womöglich hättest Du das "enorm ausgeschmückt". Das glaube ich gerne. Andere hätten die Geschehnisse so exakt und wahrheitsgetreu wie möglich beschrieben. Es kommt eben darauf an, was man erreichen will.
Wie schon gesagt: Es ist ein literarischer Text und kein Bericht, den man wortwörtlich nehmen darf.
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Alt 30.09.2016, 19:33   #4123
neo
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Die Intention des Textes ist nicht informativ sondern expressiv.
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Alt 30.09.2016, 19:47   #4124
Jörn
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Es ist an dieser Stelle eine Chronik, nämlich über Feldzüge und Eroberungen. Es ist jedenfalls keine Fabel und kein Gleichnis. In der Antike wusste man sehr genau, was eine Chronik ist. Wir verfügen über eine Menge weiterer Chroniken und wissen, wie diese geschrieben sind.

Bei dem gerade debattierten Text geht es im Kern darum, dass Gott an der Seite des auserwählten Volkes diverse Schlachten angezettelt und durchgeführt hat, und dass er aktiv in die Schlacht eingegriffen hat. Dabei liess er Sonne und Mond stillstehen, damit das Volk mehr Zeit hätte, die ursprünglichen Bewohner der Stadt zu ermorden, denn es waren zu viele für einen Tag.

Der Zweck des Textes ist ein Beweis, dass Gott aktiv die Eroberung der betreffenden Gebiete betrieben hat, sodass sich ein Besitzanspruch ableiten lässt, sowie die Drohung, diesen zu respektieren.

Es ist also offensichtlich, aus welcher Motivation heraus dieser Text erfunden wurde, nämlich um nachträglich eine Rechtfertigung für die Eroberungen zu liefern. Das ist auch der Grund, warum der Text eben gerade nicht als Fabel oder Gleichnis geschrieben wurde, sondern als Chronik. Es sollte sich dadurch der Anstrich eines seriösen Zeugnisses ergeben.

Der Text ist deswegen eine komplette Fälschung und nicht etwa die "vergeistigte Ausdrucksweise" eines großen Dichters, der in blumigen Bildern sprach. Es ist eine Chronik. Und sie ist falsch.

Diese Gründungsmythen finden sich in vielen Kulturen, daher kennt man das Muster sehr genau. Es gibt mindestens ein Dutzend Götter, die irgendein Land für ihr Volk erobert haben sollen. Das war nichts neues.
Jörn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.09.2016, 20:11   #4125
neo
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Beiträge: 963
Zitat:
Zitat von Jörn Beitrag anzeigen
Es ist an dieser Stelle eine Chronik, nämlich über Feldzüge und Eroberungen. Es ist jedenfalls keine Fabel und kein Gleichnis. In der Antike wusste man sehr genau, was eine Chronik ist. Wir verfügen über eine Menge weiterer Chroniken und wissen, wie diese geschrieben sind.

Bei dem gerade debattierten Text geht es im Kern darum, dass Gott an der Seite des auserwählten Volkes diverse Schlachten angezettelt und durchgeführt hat, und dass er aktiv in die Schlacht eingegriffen hat.

Der Zweck des Textes ist ein Beweis, dass Gott aktiv die Eroberung der betreffenden Gebiete betrieben hat, sodass sich ein Besitzanspruch ableiten lässt, sowie die Drohung, diesen zu respektieren.

Es ist also offensichtlich, aus welcher Motivation heraus dieser Text erfunden wurde, nämlich um nachträglich eine Rechtfertigung für die Eroberungen zu liefern. Das ist auch der Grund, warum der Text eben gerade nicht als Fabel oder Gleichnis geschrieben wurde, sondern als Chronik. Es sollte sich dadurch der Anstrich eines seriösen Zeugnisses ergeben.

Der Text ist deswegen eine komplette Fälschung und nicht etwa die "vergeistigte Ausdrucksweise" eines großen Dichters, der in blumigen Bildern sprach. Es ist eine Chronik. Und sie ist falsch.

Diese Gründungsmythen finden sich in vielen Kulturen, daher kennt man das Muster sehr genau. Es gibt mindestens ein Dutzend Götter, die irgendein Land für ihr Volk erobert haben sollen. Das war nichts neues.
So! Da gebe ich Dir in so ziemlich allem recht!

Aber "Chronik" nennt es sich halt nur in der abendländischen Tradition, die morgenländischen Kirchen kennen diese Bezeichnung gar nicht ... das darf und muß ich zu bedenken geben.

In Regesten und Königs- und Heldengeschichten aller Zeiten und Kulturen wird ausgeschmückt und übertrieben ohne Ende, dazu muß es keine Fabel oder Gleichnis sein. "De bello Gallico" ist eigentlich auch "nur" ein Kriegsbericht mit "dem Anstrich eines seriösen Zeugnisses", gelogen und übertrieben hat Cäsar ohne Ende - extrem geschickt mit einer sehr nüchternen Soldatensprache, der man nicht auf den Leim gehen darf ...

Du darfst halt nicht den Anspruch an den Text stellen, den Du an eine Chronik des 20. Jhdts. stellst. Meine Einschätzung habe ich ja schon früher angegeben: ein Propagandatext für die Propaganda nach innen. "Vergeistigte Ausdrucksweise" würde ich auch nie behaupten - die blumige Sprache hingegen schon! Schau Dir das Alter des Textes an - ein "sachlicher Bericht" ist doch eine moderne Textgattung. Schau Dir den Kulturkreis an: im semitisch-orientalischen Bereich liebt man die epische Breite. Schau Dir das Tariel-Epos an (ich habe es zweimal durchgelesen: eine Nachdichtung, die erträglich war und eine Übersetzung Vers für Vers, 1.700 Strophen), das Gilgamesch-Epos ...
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neo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.09.2016, 20:28   #4126
zappa
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Jörn Beitrag anzeigen
zappa, nehmen wir an, irgendeine fiktive Religionslehrerin hätte tatsächlich die Kinder mit Mikrofonen losgeschickt, um sich eine Vielzahl an unabhängigen Stimmen zu besorgen.

Nehmen wir weiter an, dass die fiktive Religionslehrerin vorher genau jene Stimmen ausgesucht hätte, die mit ihrer eigenen Meinung übereinstimmen, und dass sie jene Stimmen vermieden hätte, die ihrer Meinung widersprochen hätten. Nehmen wir an, dass vor den Kindern verborgen worden wäre, dass eine Auswahl stattgefunden hat.

Würdest Du zustimmen, dass in diesem fiktiven Beispiel die Religionslehrerin nicht korrekt gehandelt hätte?
Bevor ich Dir eine Frage, die aus lauter Suggestivannahmen nur eine Antwort zulässt, beantworte, würde ich gerne etwas los werden, damit Du meine Argumentation ggf. besser einordnen kannst.

Ich bin konfessionslos, stehe keiner Religion nahe und meine Kinder sind von der ersten Klasse an nicht in den Religions-, sondern Ethikunterricht gegangen, weil wir das Thema so offen wie möglich halten wollten, Die Tatsache, dass Religion das einzige im GG verankerte Pflichtfach in der Schule ist, ist für mich angesichts unserer Geschichte und der Anzahl der formal religiösen Menschen bei uns zwar nachvollziehbar, gleichzeitig für mich aber ein recht fragwürdiges Thema im aktuellen Kontext. Dass im Religionsunterricht früher mehrheitlich, heute noch immer viele Pfarrer und nicht Lehrer unterrichten finde ich ebenso kritisch und es wird noch etliche Fälle von Indoktrination mit dem Nürnberger Trichter geben, die nicht in eine Schule gehören. Klar? Den Kern Deiner kategorischen Kritik sehe ich durchaus, kann ich in Teilen nachvollziehen und stimme in einzelnen Punkten auch zu. Klar?

Was ich gleichzeitig weder nachvollziehbar, noch akzeptabel finde, ist, dass Deine Kritik pauschal ("die Religionslehrer", "die Schüler") in einer abwertenden und polemischen Weise ("sie wissen es" = Vorsatz; "sie manipulieren" etc.) formulierst, die keine Ausnahme zulässt und dem gesamten Adressatenkreis (wir haben ca. 750.000 Lehrer bei uns, da könnten es also ca. 20.000 Religionslehrer sein) nicht mal ein ernstes Bemühen bzw. eine positive Absicht zuschreibt. Gleichzeitig formulierst Du für diese Behauptungen keinen einzigen Beleg. Du formulierst zwar Begründungen für die Behauptungen, die aber ihrerseits wieder nicht belegte Behauptungen sind.

Damit wist Du einerseits der Realität nicht gerecht, wie die Studien, die ich Dir zum Beleg angeboten habe, zeigen, andererseits wird auch die Diskussion hier nicht fruchtbarer.
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Alt 30.09.2016, 20:29   #4127
Jörn
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Beiträge: 3.499
neo, dann sind wir uns offenbar insoweit einig, dass der Text interpretiert werden muss, auch dann, wenn es eine Chronik ist. Für Dich ergibt sich die Notwendigkeit der Interpretation daraus, wie der Text formuliert wurde, oder aus dem historischen Kontext. Für mich ergibt sich die Notwendigkeit der Interpretation daraus, dass der Text ansonsten offensichtlich unsinnig wäre.

Das Ergebnis ist, dass der Text interpretiert werden muss.

Aber was kommt dabei heraus?

Meine Interpretation besteht darin, dass die geschilderten Ereignisse nicht stattgefunden haben, und dass stattdessen eine Rechtfertigung für eine Inbesitznahme von Land etabliert werden sollte. Da gab es weder die Schlacht noch Gott (und auch keinen Stillstand von Sonne und Mond).

Es ist also nicht so, dass ich den Text wörtlich nehmen würde. Aber ich ziehe in Betracht, dass das Ergebnis der Interpretation auch sein kann, dass er gegenstandslos erfunden wurde, um einen ganz bestimmten Zweck zu erreichen.

Allein die Tatsache, dass eine Interpretation das Potenzial birgt, eine tiefe Wahrheit herauszuschälen, bedeutet nicht, dass die Wahrheit tatsächlich existiert. Es ist ebensogut möglich, dass die Geschichte nicht stimmt.
Jörn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.09.2016, 20:37   #4128
Jörn
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Beiträge: 3.499
zappa, Du wirst nicht ernsthaft erwarten, dass ich bei 750.000 Lehrern und noch mehr Schülern jeden Einzelfall prüfe und bewerte?

Vielleicht gibt es irgendeinen Religionslehrer, dem ich unrecht tue.

Allerdings, sofern er die Thesen der evangelischen oder römisch-katholischen Kirche als Fakten ausgibt (und sei es suggestiv), dann halte ich das für kritikwürdig. Die Anzahl der Ausnahmen, denen ich unrecht tue, dürfte deswegen ein für dieses Forum vertretbares Ausmaß nicht überschreiten.

Hier noch ein Update für Dich:

Aus dem Grundgesetz, Art. 7.3: "Der Religionsunterricht ist in den öffentlichen Schulen mit Ausnahme der bekenntnisfreien Schulen ordentliches Lehrfach."

Es gilt also nicht für alle Schulen.

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