Hat sich dieses klare Bild herausgestellt, weil du dich mit Informationen versorgt hast, die dein bisheriges (noch unscharfes) Bild letztendlich bestätigten. Oder warst du völlig unvoreingenommen ob dessen, wie‘s um die Welt steht und das entstandene klare Bild ist das Ergebnis einer objektiven unwiderlegbaren Zukunftsvision?
Vor ungefähr zwei Jahren war ich sehr unvoreingenommen. Ich hab vom Klimawandel gehört, hab mich aber nicht weiter damit beschäftigt. War mir quasi egal. Irgendwie hab ich dann mehr und mehr damit begonnen, sämtliche Reportagen in mich aufzusaugen über:
Vulkanismus, Erdgeschichte und Menschheitsgeschichte, bei welcher auch immer wieder das Klima bzw. Klimaschwankungen eine entscheidende Rolle gespielt haben.
Mittlerweile versuche ich, im Rahmen meiner Möglichkeiten alles zu tun, dass ich so wenig wie möglich zu dem ganzen Dilemma beitrage.
Die Klimadebatte hat den grossen Vorteil, dass man den Menschen vor Augen halten kann, dass es eben nicht egal ist, was mit dem Wald in Südamerika und den Eiskappen passiert.
Die Klimadebatte hat den riesigen Nachteil, dass das Thema so komplex ist, dass es niemand vollständig durchblickt. Trotzdem werden seit meiner Jugend zur Umwelt wahnwitzige Vorhersagen gemacht, dass wir in ein paar Jahren alle erstickt, erfroren, verbrannt, ersoffen oder sonstwas sind. Im Kern der Klimadebatte ist die Angst. Wenn aber die Vorhersagen nicht eintreffen, leidet die Glaubwürdigkeit, die Leute verlieren die Angst und lassen erst recht die Sau raus.
Es hilft auch nicht, Zweifler als "Klimaleugner" zu beschimpfen. Ich zähle vermutlich auch dazu, weil ich finde, dass die mediale Aufbereitung in vielen Fällen unredlich und manipulativ ist.
Aber obwohl ich den meisten Klimarettungsprotagonisten in Politik und Wissenschaft nicht weiter traue als ich sie werfen kann, stehe ich, was viele Ziele oder Maßnahmen angeht auf ihrer Seite. Nicht, weil ich überzeugt bin, dass sie verstanden haben, wie Klimaprozesse funktionieren und wie man das Klima "retten" kann, das kaufe ich ihnen überwiegend nicht ab, sondern weil ich möchte, dass unsere Luft und unser Wasser sauber bleiben oder wieder werden und wir möglichst wenig Gift in die Welt ballern. Der Rest findet sich dann schon.
Wenn wir nicht Angst durch eine positivere Motivation ersetzen können, ist aus meiner Sicht alles im Eimer. Deswegen sage ich: Mir ist "das Klima" scheißegal. Aber ich wünsche mir aufrichtig, dass wir den Planeten pfleglich behandeln, damit auch unsere - bzw. eure, ich habe leider keine - Nachfahren noch die Schönheit der Natur erleben können.
....Deswegen sage ich: Mir ist "das Klima" scheißegal. Aber ich wünsche mir aufrichtig, dass wir den Planeten pfleglich behandeln, damit auch unsere - bzw. eure, ich habe leider keine - Nachfahren noch die Schönheit der Natur erleben können.
Meinem Verständnis nach kann man das eine nicht vom anderen trennen.
Die Klimaerwärmung ist ein wichtiges Thema, doch ist sehe die Gefahr, dass man die entscheidende Botschaft hinter diesem Schlagwort übersieht. Um zu verdeutlichen, was ich damit meine, hier ein aktuelles Beispiel:
Wir lesen derzeit viel vom Verschwinden der Insekten in Deutschland, insbesondere der Bienen. Das verdient gewiss Beachtung. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass nicht nur die Bienen verschwinden. Sondern es verschwinden derzeit massenhaft alle möglichen Arten. Wir haben es nicht mit einem Bienensterben zu tun, sondern mit einem breiten Massenaussterben ganz vieler Arten. Seit den 70er Jahren sind bis heute bereits 60% aller damals existierenden Arten bei den Wirbeltieren ausgestorben. Wer nur das Wegbleiben der Bienen beachtet, übersieht das tatsächliche Ausmaß des Artensterbens unserer Zeit. Es liegt aktuell um den Faktor 10.000 über dem natürlichen Wert!
In gleicher Weise ist auch der Anstieg der mittleren Temperatur der Erde nur ein physikalischer Messwert unter ganz vielen, die sich derzeit verschieben. Parallel zur Erderwärmung verändert sich unser Planet an vielen Fronten. Etwa die Zusammensetzung der Atmosphäre, der pH-Wert der Meere, die Albedo der Polargebiete, viele Wasserspiegel, die absolute Luftfeuchtigkeit und so weiter. Wie beim Aussterben der Bienen unterschätzt man das tatsächliche Ausmaß der Veränderungen, wenn man nur auf die Temperatur der Erdoberfläche achtet. Denn sie ist nur ein Ausdruck eines viel größeren Problems.
Meinem Verständnis nach kann man das eine nicht vom anderen trennen.
Es ist ein großer Unterschied in der Zielsetzung. Darüber, wie man keinen Dreck macht, gibt es nur wenig zu streiten. Wenn wir davon ausgehen, ergibt sich die "Rettung" des Klimas zwangsläufig.
Wenn wir aber darüber streiten, wie viel Dreck wir in die Umwelt blasen dürfen, damit das Klima gerade nicht kippt oder die Erderwärumung nur 2,3 °C statt 2,6 °C beträgt - als ob es keine Sonne gäbe, die gelegentlich mal einen Pups lässt - dann verhandeln wir in 100 Jahren noch über die richtige Menge.