Ich kenne die aktuelle Rechtslage zu Doping nicht, aber es bliebe imho zu prüfen, wie weit die Freiheit der Berufswahl über illegalem Gebrauch von leistungssteigernden Mitteln zu sehen ist.
Oder anders: wenn einem Beruf die Unmöglichkeit anhaftet, ihn diesseits der Legalität ausüben zu können, muss man ihn eben abschaffen...
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Irgendwo, irgendwann, begegnest auch du mal dem Sensenmann. Und in dem Moment denkst gewiss nedd ‘Oh! Ich hätt im Leben viel öfter ins Büro gesollt!‘
Ich verstehe nicht warum bei Profisportlern immer mit Berufsverbot argumentiert wird.
Es gibt so viele Berufe, in denen es bei einer bestimmten Verfehlung zum Berufsverbot kommt. In meinem eigenen Berufsumfeld kommt es regelmäßig zu Suspendierungen, wo die Suspendierten teilweise mehr als ein Jahr auf das Verfahren warten und wenn sie denn dann möglicherweise aus dem Dienst entfernt werden, ist das dann kein Berufsverbot?
Wenn ein Banker wegen Veruntreuung erwischt wird, bekommt der doch auch nie wieder einen Job in der Bank.
Dieses Verfahren müsste sich auch im Profisport etablieren. Aber da können nur die Fans und Sponsoren Druck machen und dies scheint zur Zeit nicht gewollt. Der Radsport ist ein beliebtes Beispiel, da hier viele überführte Doper zu finden sind. Wenn die Sponsoren sagen würden, dass sie keine überführten Doper im Team haben wollen, finden diese keine Anstellung mehr. Aber solange diesen weiter vom Straßenrand zugejubelt werden interessiert es den Sponsor nicht. Ich Glaube auch dass gerade Deutschland hier sehr nachtragend ist was Dopingvergehen angeht und im Ausland Doping als nicht so verachtenswert angesehen wird
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Naja, wenn ich in meiner Firma eine Verfehlung begehe und gefeuert werde und auf Grund dieser Verfehlung auch von anderen Arbeitgebern nicht mehr eingestellt werde, ist das ja trotzdem kein Berufsverbot. Ich darf den Beruf gerne ausüben, nur wird mich keiner einstellen.
Könnte ja im Sport genau so sein, nur scheinbar ist es dem Großteil der Gesellschaft egal, sie haben nicht solche klaren Richtlinien! Wer Sympathie in der Gesellschaft trägt, wird wieder aufgenommen und findet somit auch wieder neue Sponsoren/Teams.
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Zitat:
Zitat von captain hook
Heute wird ja schon zum Bikefitter gerannt, bevor man überhaupt weiß, wie man ne Kurbel im Kreis dreht.
Ich Glaube auch dass gerade Deutschland hier sehr nachtragend ist was Dopingvergehen angeht und im Ausland Doping als nicht so verachtenswert angesehen wird
Dann geh mal in ein reines Radsportforum und Lester ein wenig über Jan Ulrich. Dann kannst du sehen wie verachtet Doper in Deutschland sind.
Ich glaube nicht das es da große Länderspezifische unterschiede gibt.
Wenn ein Banker wegen Veruntreuung erwischt wird, bekommt der doch auch nie wieder einen Job in der Bank.
Nicht verallgemeinern.
Gibt/Gab doch genug Beispiele, wo gerade die hofiert und mit Irrsinnsgehältern wieder an Land gezogen wurde, weilse ja ach so geschickte Geschäftsleute sind, nachdemse mit Bewährung oder n bissl Taschengeld abdrücken davonkamen.
Aber es iss ja eh alles nur noch weichgespült heutzutage.
Früher gabs noch wilde Spiele, da hat man halt mal Gras oder Steine gefressen (oder andere fressen lassen, je nachdem...) oder sich auf der Wiese verdroschen.
Heute gibts New-Games, bei denen alle Sieger sind und die grössten Verbecher heulen über quasi-Berufsverbot, während sich in Foren das Maul drüber zerbrochen werden muss, wieviele Chancen ein Betrüger bekommen soll.
Wenn man nen Fahrraddieb einknastet, kann er seinen Beruf auch nimmer ausüben, ja und?
Wo isses Problem?
Iss doch gut so.
Die Regeln sind ja bekannt.
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Irgendwo, irgendwann, begegnest auch du mal dem Sensenmann. Und in dem Moment denkst gewiss nedd ‘Oh! Ich hätt im Leben viel öfter ins Büro gesollt!‘
Aber es wäre wirklich schön für wenn alle Sportarten gleich behandelt würden.
ja das wäre tatsächlich schön. Da ich allerdings Triathlon betreibe im Verein bin habe ich nun mal eher Einfluss auf den Triathlon und nicht auf den Fußball, Radsport oder Eiskunstlauf. Also kümmere ich mich eher darum daß es im Triathlon entsprechende Regularien gibt. Ich habe nicht nur kein Problem damit wenn der Triathlon in der Richtung Vorreiter wäre, ich würde es sogar ausdrücklich begrüßen.
Wenn alle auf den anderen warten wird sich nie etwas bewegen.
Übrigens wenn alle Nachwachsenden Radsportler sauber fahren wollten würden sie früher oder später auch Verträge erhalten.
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PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M
Ich verstehe nicht warum bei Profisportlern immer mit Berufsverbot argumentiert wird.
Es gibt so viele Berufe, in denen es bei einer bestimmten Verfehlung zum Berufsverbot kommt.
Richtig! Es gibt berufsständische, aber auch gesetzliche Regelungen, die bei bestimmten Delikten ein Berufsverbot nach sich ziehen, insbesondere Vermögens- und Insolvenzstraftaten.
Wann wird endlich begriffen, dass man Junkies aus der Szene nehmen muss? Die kommen sonst nie davon los!
Aber jetzt drehen wir uns im Kreis. Solange man Gefahr läuft, dass man unbeabsichtigt und über den Konsum "normaler" Nahrungsmittel, welche per Deklaration "sauber" sind positiv sein kann und die komplette Verantwortung beim Sportler selbst liegt (der nicht immer ein Dopinglabor dabei hat um alles was er isst vorher zu testen) müsste man an dieses Thema wohl etwas weitgehender ranngehen als einfach nur mit der Keule draufzuhauen.
Wer hat schonmal im Rennen eine nicht versiegelte Flasche von außen angenommen? Wer verlässt sich auf Veranstaltungsversorgung, wo stellenweise Getränke von "Pumperfirmen" gereicht werden? Wer isst in Asien oder Südamerika Fleisch/trinkt Tee/probiert "landestypische Speisen und Getränke"?!
Ich bin auf jeden Fall für harte Regeln, aber hier wird dann mit extremen Folgen etwas von Sportlern verlangt, was nicht so einfach ist wie es vielleicht aussieht. (und man kübelt es total irrwitzigerweise auch noch über NichtPros aus)
Hier ist der Fall aber ein bischen anders. L.H. hat bewusst und mehrfach und über einen langen Zeitraum gegen die moralischen Regeln des Sports verstoßen. Nachgewiesen, beabsichtigt und zugegebenerweise... da könnte man härtere Strafen schonmal diskutieren.