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Zitat von slo-down
Was die von dir beschriebenen Umfänge angehen, halte ich das für durchaus machbar.
Wenn ich mir die aktuellen Umfänge die ich jetzt zur WInterzeit abspule mal als vergleich hernehme sieht das gar nicht so übel aus. 6/180/45
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Jo - damit dürftest Du würdig sein ;-) Dich kommende Saison Mitttel- und Kurzdistanzen zuzuwenden und Dich auf den Weg zu machen parallel dazu die Basis für der übernächsten Saison zu legen, damit Du dann würdig geworden bist ;-) Deine erste Langdistanz anzugehen.
Sich daran zu gewöhnen über Monate so rund 360 Radkilometer und 7,6 Schwimmkilometer sehr gut als Trainingspensum zu tolerieren dürfte den meisten relativ leicht fallen.
Kommen dazu aber noch 85 Laufkilometer und das soll dann wirklich über Monate keine Probleme bereiten, da sieht es schon ganz anders aus glaube ich zumindest.
Angesichts des überschaubaren Zeitraums (nicht einmal zwei Jahre), sollte man da keine Zeit vergeuden im Hinblick darauf anzufangen sich daran zu gewöhnen immer mehr Umfang sicher wegstecken zu können.
Ich habe mal einen Artikel über Thomas Hellriegel gelesen, den ich auf Anhieb nicht mehr gefunden habe.
Da beschreibt er sein Leben vor dem Jahr seines größten sportlichen Erfolges.
Er meinte, er hätte wie ein Mönch gelebt und schrieb auch was von einer Traurigkeit im Wettkampf, die ihn ergriff.
Diese hätte ihn aber leistungsmäßig nicht gehemmt.
Wenn das ein Hellriegel damals im Rückblick schon so gesehen hat (Mönchleben) und der Mann das ja professionell gemacht hat und reichlich belohnt wurde letztlich (!, es hätte genauso gut wieder so laufen können, wie in den zwei Jahren zuvor und dann wäre es ja eigentlich auch ein riesiger Erfolg gewesen), dann sollte das schon ein wenig zu denken geben.
Tja und Hellriegel hat sehr viel trainiert, aber so viel jetzt auch wieder nicht.
Da gibt es ganz andere Entwicklungen.
Ich suche noch mal.
Vielleicht finde ich den Artikel noch.
Nachtrag: Ha - wer sagt`s denn?
"
Der große Traum und die große Traurigkeit
Wie ein Berg von Erschöpfung das Glück des Triathleten Thomas Hellriegel
auf Hawaii verdeckt
© von Michael Eder, FAZ vom 10.04.04"
[...]
„Die Frage ist: Wieviel willst du dir und deinem Körper zumuten? Die Frage ist aber auch: Wieviel willst du deiner Umwelt zumuten? Ich war in diesem Jahr bereit, allen extrem viel zuzumuten, auch den Menschen in meiner Umgebung. Es gab nur noch Training, Essen, Schlafen, es gab nur noch Sport. Ich habe für nichts anderes mehr Interesse gezeigt. Ich bin um neun, um zehn ins Bett, ich habe genau auf die Ernährung geachtet, ich habe versucht, alles zu optimieren, ein ganzes Jahr lang, alles war Hawaii, dem großen Ziel, untergeordnet. Am Ende war ich 800 Kilometer geschwommen, mehr als 20000 Kilometer radgefahren, 4500 Kilometer gelaufen. Ich hatte kaum noch sechs Prozent Körperfett, ich war an der Grenze."
[...]
„Die Schmerzen kommen beim Radfahren. Rücken, Beine, Nacken. Ich denke sonst oft ans Aufgeben bei einem Ironman, fünfzigmal, hundertmal, aber diesmal kam dieser Punkt nicht. Wenn du vorn liegst, keine ernsten Probleme hast und deinen Traum vor Augen siehst, dann geht es immer weiter. Im Rennen - ich weiß nicht, warum - überkommt mich oft eine große Traurigkeit, auch diesmal. Das war schon immer so. Eigentlich bin ich niemand, der zu Depressionen neigt, im Gegenteil, ich freue mich auf jeden Tag, aber im Rennen, in diesem Ausnahmezustand, fühle ich oft eine so tiefe Traurigkeit, daß ich weinen könnte. Sie kommt und geht, ich kann das nicht kontrollieren. Wenn ich in Führung liege und alles gut läuft, ist das nicht anders, im Gegenteil: Es ist dann meist sogar extremer, aber es behindert mich nicht, es ist nicht leistungshemmend, ich habe sogar das Gefühl, daß ich auf dem Rad dann härter, daß ich schneller fahre."
Zack versucht ein paarmal, aus der Gruppe wegzufahren, was für Hellriegel den Vorteil hat, daß das Tempo hoch bleibt. Er kontert und läßt den Konkurrenten am Ende doch ziehen - in der Gewißheit, ihn beim Laufen wieder einzuholen. Hellriegel kommt drei Minuten nach Zack in die Wechselzone. Umziehen, eine Minute Pause.
„Wenn du dich hinsetzt, reagiert dein Körper wie ein Auto, das einen ganzen Tag über die Autobahn geprügelt wurde und nun anhält. Er läuft heiß. Ohne Fahrtwind fängt dein Körper an zu kochen, du mußt ihn mit Wasser kühlen. Du versuchst, ruhig anzulaufen, damit sich die Muskulatur an die andere Belastung gewöhnt."
Quelle: http://www.uli-sauer.de/laufen/in_wi...hellriegel.htm
https://www.youtube.com/watch?v=5V4FXnIH9YI