Der Westen – zumindest Deutschland – will sich bekanntlich von der Lieferung russischer Rohstoffe frei machen. Dies ist eines unserer politisch-wirtschaftlichen Druckmittel gegenüber Russland.
Nur: Wenn in ein paar Jahren diese wirtschaftlichen Beziehungen bis auf ein Minimum eingestellt wurden, welches Druckmittel haben wir dann noch? Geben wir nicht eine wichtige Waffe aus der Hand, wenn wir den Handel mit Russland dauerhaft einschränken? Wie begegnen wir dann zukünftigen Konflikten?
Die russischen Rohstoffe werden mittelfristig schon ihre Abnehmer finden. Letztlich ist das eine Frage des Preises. Der Druck auf die russische Wirtschaft ist also vorübergehender Natur. Das gilt grundsätzlich auch für den internationalen Zahlungsverkehr – die Russen werden womöglich zusammen mit den Chinesen neue Zahlungswege entwickeln, die auch für andere Länder attraktiv sind. Was dann?
Falls die Wirtschafts- und Finanzsanktionen die Waffen der Neuzeit sind – mit welchen Waffen kämpfen wir, wenn diese nicht mehr zur Verfügung stehen, weil wir die wirtschaftlichen Verflechtungen mit Russland gelöst haben?
Mir scheint, dass wir uns hier auf eine Sackgasse zubewegen. Ich befürworte die Sanktionen gegen Russland, halte die mittel- und langfristige wirtschaftliche Isolation der Russen aber für gefährlich.
Ich kann mir zwei Szenarien vorstellen:
1. Russland wird soweit geschwächt, dass Putin sich weiter auf China zu bewegt und letztendlich so stark von China abhängig wird, dass sie nicht mehr selber agieren können. Schlecht für Russland, aber Putin behält seinen Posten.
2. Putin wird intern abgesetzt, vom Militär, dem Geheimdienst, den Oligarchen oder sonst wem. Darauf folgt ein langer Friedensprozess und schließlich die Wideraufnahme politischer und wirtschaftlicher Beziehungen.
Gibt natürlich noch weiter Szenarien wie z.B. ein Zerfall Russland, aber das scheint mir eher unwahrscheinlicher.
Putin hat 5 US-Präsidenten erlebt. Ist er so doof, dass er nicht mit heftigen Sanktionen rechnete?
Da sind wir wieder bei deiner Arte-Doku. Die zeigt doch wunderbar auf, wie man ihn immer wieder machen ließ all die Jahre. Menschen wie Putin müssen dann solange weiterzocken, bis es mal daneben geht.
Dunning Kruger Effekt hin oder her, hier bin ich mir als Nichtwissender mal recht sicher.
Da sind wir wieder bei deiner Arte-Doku. Die zeigt doch wunderbar auf, wie man ihn immer wieder machen ließ all die Jahre. Menschen wie Putin müssen dann solange weiterzocken, bis es mal daneben geht. ...
Kennst du das Ende der Geschichte? Ich nicht...
Da marschieren die Russen auf Kiew zu und ballern alles platt und zeitgleich sinnieren andere über das Ende von Russland. Wunsch oder Wirklichkeit?
Kennst du das Ende der Geschichte? Ich nicht...
Da marschieren die Russen auf Kiew zu und ballern alles platt und zeitgleich sinnieren andere über das Ende von Russland. Wunsch oder Wirklichkeit?
Da hast du jetzt aber komplett das Thema gewechselt.
Wenn ich mit meiner These recht habe, das sich ein expansionsgeiler Diktator verzockt hat, er diese Entwicklung also genau nicht gesehen hat, erhöht das die Wahrscheinlichkeit das er immer noch der alte Putin ist und nicht vollkommen durchgeknallt mittlerweile. Und das wiederum erhöht deutlich die Chance, dass wir mit Hilfe der Ukrainer da noch mal raus kommen.
Der Westen – zumindest Deutschland – will sich bekanntlich von der Lieferung russischer Rohstoffe frei machen. Dies ist eines unserer politisch-wirtschaftlichen Druckmittel gegenüber Russland.
Nur: Wenn in ein paar Jahren diese wirtschaftlichen Beziehungen bis auf ein Minimum eingestellt wurden, welches Druckmittel haben wir dann noch? Geben wir nicht eine wichtige Waffe aus der Hand, wenn wir den Handel mit Russland dauerhaft einschränken? Wie begegnen wir dann zukünftigen Konflikten?
Die russischen Rohstoffe werden mittelfristig schon ihre Abnehmer finden. Letztlich ist das eine Frage des Preises. Der Druck auf die russische Wirtschaft ist also vorübergehender Natur. Das gilt grundsätzlich auch für den internationalen Zahlungsverkehr – die Russen werden womöglich zusammen mit den Chinesen neue Zahlungswege entwickeln, die auch für andere Länder attraktiv sind. Was dann?
Falls die Wirtschafts- und Finanzsanktionen die Waffen der Neuzeit sind – mit welchen Waffen kämpfen wir, wenn diese nicht mehr zur Verfügung stehen, weil wir die wirtschaftlichen Verflechtungen mit Russland gelöst haben?
Mir scheint, dass wir uns hier auf eine Sackgasse zubewegen. Ich befürworte die Sanktionen gegen Russland, halte die mittel- und langfristige wirtschaftliche Isolation der Russen aber für gefährlich.
Deshalb rüsten wir ja auf und binden potenzielle Übernahmekandiaten in die Allianzen mit ein.
Wer ist denn "wir" und wo raus kommen? Was du schreibst, hört sich so an, als seien wir schon im Krieg mit dabei. Sind wir das?
Wir ist, wenn es unbestimmt bleibt, für mich immer die EU.
Mit rauskommen meine ich, das wir eventuell wieder eine Zeit erleben, in der wir Sonntagsmorgen aufs Rad steigen, uns ökologisch sauber in unserer Wohlfühlzone eingerichtet haben, ein wenig hier im Forum übers Klima sinnieren und Abends nen geilen Rotwein trinken. Und wenns dann richtig gut läuft, wird in den Tagesthemen über die Einführung einer Autobahnmaut berichtet und das die Ösis das immer noch scheisse finden.
Mit rauskommen meine ich, das wir eventuell wieder eine Zeit erleben, in der wir Sonntagsmorgen aufs Rad steigen, uns ökologisch sauber in unserer Wohlfühlzone eingerichtet haben, ein wenig hier im Forum übers Klima sinnieren und Abends nen geilen Rotwein trinken. Und wenns dann richtig gut läuft, wird in den Tagesthemen über die Einführung einer Autobahnmaut berichtet und das die Ösis das immer noch scheisse finden.
Einen ziemlich ähnlichen Wunsch äusserte ich auch gestern meiner lieben Nachbarin gegenüber - so von Gartenzaun zu Gartenzaun, zwischen spießigem Stuttgarter Vorstadtwohlstandsbürger und ebensolcher Bürgerin ;-) Sie meinte dann - ich war völlig baff!!! - "Naja, damals im Krieg wussten die Menschen auch nicht, wann er zu Ende ist. Da müssen wir jetzt halt mal durch!"