Der Urlaub neigt sich dem Ende, die letzten beiden Wochen waren es etwas ruhiger. Was ist passiert?
Zuerst einmal habe ich den Entschluss getroffen, den Halbmarathon am 08.10 in München mit dem Ziel Sub 1:45 anlaufen zu wollen. Mehr dazu unten bei den Ergebnissen meiner 2. Leistungsdiagnostik 8 Monate nach der Ersten
Eine Erkältung, welch wahnsinnig schönes Ereignis:
Einen Tag nach meinem letzten Post kam des Sportlers Albtraum. Ich bin mit Kratzen im Hals aufgewacht. Zumindest dachte ich mir zu diesem Zeitpunkt, dass ich mir das auch nur einbilden könnte und so stand der Fahrradfahrt am 15.09 nichts im Wege. Es war ein traumhafter Herbsttag. Es war angenehm warm, die Sonne schien, blauer Himmel und der Boden war bereits gesprenkelt vom bunten Laub. Und so wurde die ursprünglich kurze Fahrt etwas ausgedehnt auf 2 Stunden. Bereits hier hätte mir auffallen müssen, dass mein Puls für die Fahrt zu hoch war. Aber wenn man gar nicht wirklich auf die Uhr schaut, ist das Risiko groß, nichts davon wahrzunehmen.
Am Abend war es dann soweit. Die Erkältung erwischte mich. Also ab ins Bett, Tee trinken und Ruhe. Besonders fällt hier wieder das teils sehr große Unverständnis der Nicht-Sportler auf, was die Anfälligkeit und das Drama der Auswirkungen absoluter Bettruhe bedeutet. Kaum jemand aus meinem sozialen Umfeld kann Verständnis dafür aufbringen, wenn man trotz beginnender Erkältung nichts unternimmt. Man wird konfrontiert mit Aussagen, man solle doch nicht übertreiben, bei dem vielen Sport müsse man doch das beste Immunsystem haben und so weiter. Eine der Kehrseiten des Sports.
Nach 3 Tagen überwiegender Ruhe und nur leichter Spaziergänge fühlte ich mich wieder fit. Es stand ein lockerer 6km Probelauf auf dem Plan, bei dem ich mich aber nicht wirklich gut fühlte. Also noch einmal etwas Pause.
Das Training danach
Am Donnerstag war es dann wieder soweit, ich war fit und es konnte wieder weiter gehen. Den im vorherigen Post erwähnten Plan konnte ich so nicht mehr durchziehen, also heißt es seitdem: Improvisieren. Ich versuchte, die Wochen-Laufumfänge hoch zu bekommen, mich aber nicht zu überlasten und nur eine harte Einheit pro Woche zu machen.
Daraus wurde dann:
Die 5. Woche Greiftreppe habe ich so nah an die 14km Greiftreppe vom 22.09 gelegt, da ich dazwischen einen vollständigen Ruhetag hatte sowie einen Tag mit leichtem, kurzem Wandern. Es war nur eine kurze Runde um den Eibsee in Bayern am Fuße der Zugspitze. Gerade für Fotografie-Begeisterte ein Traum.
Mehr Bilder dazu gibt es hier:
http://life.tomweiler.com/jarryd-jam...s-frost-remix/
Aber jetzt zur Leistungsdiagostik:
Die LD war schon länger geplant. Zum einen wollte ich eine Auskunft über meine aktuellen Bereiche für das Wintertraining haben, zum anderen wollte ich auch in Erfahrung bringen, wie mein bisheriges Trainingsjahr so verlief.
Kurz und knapp - Meine Änderungen vom 10-02.2017 bis zum 28.09.2017
- Meine Schwellenleistung hat sich von 5:03min/km auf 4:30min/km verbessert.
- Meine Laktatschwelle von 6:27min/km auf 5:56min/km
- Meine Herzfrequenz ist generell gesunken - Habe aber bereits bei 6,8mmol abgebrochen, die Sinnfrage, sich bis zu 10mmol+ zu quälen, konnte ich mir auf dem Laufband nicht beantworten
Was schließe ich daraus?
Die stärkere Verschiebung der anaeroben Schwelle im Vergleich zur aeroben Schwelle erkläre ich mir damit, dass die Grundlagenphase schon eine ganze Weile her ist. Der letzte Lange lauf war schließlich am 13 Mai und nach meiner Verletzungspause bin ich direkt in das Tempotraining eingestiegen.
Ich schließe auch daraus, dass mein Trainingsjahr beim Laufen trotz der Verletzungen relativ gut lief (oder hätte da deutlich mehr drin sein sollen?). Unsicher bin ich mir, was die Zeit-Prognosen für 10km und Halbmarathon angehen. Mir ist bewusst, dass eine Leistungsdiagnostik die Ermüdung des Bewegungsapparates kaum berücksichtigt und diese Zeiten lediglich sagen, was mein Körper im besten Falle in der Lage ist zu leisten.
Ist mein Ziel Hm Sub 1:45 angesichts der letzten Einheiten und der Leistungsdiagnostik "immer noch" zu ambitioniert oder unterschätze ich mich hier?