Noch jemand wach?
Ich hau gleich ab in die Falle, irgendwie reichts mir.
Heute aber eher, um meiner Antriebslosigkeit ein Ende zu bereiten und mich näher ans kommende, lange Wochenende zu schlafen.
Pingschde! Schon seit jeher die goldene Zeit, weil man endlich unbedenklich planen kann.
Ostern hat ja stets ne gewisse Ungewissheit, die über allem mitschwingt, und so manche Motorradtour endete in nem mittleren Desaster.
Ich erinnere mich da lebhaft an ne Episode, wo ich mit nem Kumpel mal eben am Gründonnerstagabend nachm Arbeiten nach Nizza aufbrechen und Montag wieder zurück sein wollte.
Dass Pässe noch gesperrt und schneeschwanger sein könnten, kam uns vorher gar nicht in den Sinn, dasses aufm Weg über die Alpen an die Côte d´Azur frischer werden könnte als an diesem sonnigen Mittwoch, an dem dieser Plan kurzerhand ausgebrütet wurde, auch nicht.
Tja, und Foren oder Internetcommunities, die man fragen konnte, waren weit und breit noch nicht in Sicht...
Lange Nase, kurzer Sinn: wir kamen abends noch geradeeben bis in die Schweiz, die mitgeführten Schlaftüten waren auch mittels Rettungsdecken nicht soweit aufzupeppen, dass wir die Nacht (trotz Feuer) halbwegs komfortabel überstanden hätten, eher im Gegenteil: das Geknistere raubt einem den letzten Nerv und lässt einen kein Auge zu tun.
Immerhin waren wir morgens derartig fritte und durchgefroren, dass wir ohne Murren den horrenden Preis fürn Kaffee undn Croissant im nächsten Café abgedrückt haben.
Naja, was heisst "wir": mir wars dank Kreditkarte eh wurscht, da wird das ja schmerzfrei irgendwann abgebucht...
Ja gut, Ankunft in Nizza Samstag Nacht kurz vor Mitternacht, die Franzosen haben uns nur deswegen nicht gleich weitergeschickt, weilse mich bereits von einigen Aufenthalten kannten und wussten, dass ich selten zu 'normalen' Zeiten auftauche.
Heimwärts am Sonntagmorgen wurds zäh, da Dienstags mein Arbeitgeber meine Wenigkeit erwartete, wir aber, wie üblich, keine Autobahnen benutzen wollten.
Klappte aber. Halb Drei waren wir zuhause, ob sich die dreieinhalb Stunden Schlaf noch lohnten kann ich bis heute nicht beurteilen, weil ich den Tag über ein wenig neben mir stand und man in gewisser Weise von nem Filmriss sprechen könnte...
Immerhin wars inne Werkstatt schön warm, hähähä...
Wie ich da nu draufkomme?
Das Wetter hat mich irgendwie daran erinnert heute.
Sonnig, oberflächlich betrachtet, genauer hingeguckt würde man sagen "heiter bis wolkig mit vereinzelten sonnigen Abschnitten"..., und in Wirklichkeit ziemlich frisch.
Hab mich am Nachmittag Richtung Straubing aufgemacht und alles, was man so zum Radeln braucht, an Bord genommen. Inklusive umfangreicher Navigationsgeräte, vollgeladen mit irgendwelchen Hyperdingens von Routen, Tracks und schlag-mich-tot.
Ausm Auto raus sah das alles ziemlich knorke aus, aber vor der Winschutzscheibe trugen Wind und Temperaturen zu nem anderen Eindruck bei.
Nachdem sich dann direkt auch rausstellte, dass sowohl komoot als auch GPSies die nötigen Karten nicht zur Tour mitgeladen hatten (komoot, weil die mitgekaufte nicht soweit reichte und ich die Nachbarkarte nicht mitgekauft hatte, GPSies keine Ahnung...), hab ich nach Einsammeln meines Reglers und Verteilen eines Fahrrades meinen Plan leichten Herzens geknickt und stattdessen 'Kaffeetrinken' auf die Agenda gesetzt. Zuhause.
Hier iss das Objekt der Begierde:
Sieht nach wenig aus, isses auch. Der Gleichrichter, der aus der Wechselspannung vom Nabendynamo Gleichspannung macht, iss nur gut stecknadelkopfgross, das dicke, rote Ding kitzelt aus der Dynamonabe mehr als das vorgesehene halbe Ampere raus und das schwarzsilberne Teil rechts davon verbrutzelt alles, was zu viel ist und macht, ähnlich wie ne Bremse, Hitze daraus.
Ich bin gespannt, wenn ich das mal vorsichtig so sagen darf.
Die normale Fahrradbeleuchtung merkt man ja kaum, also jedenfalls nimmer so, wie vor dreissig Jahren mitm Seitenläuferdynamo wo man nach nem halben Meter steht, wenn man mit Treten aufhört, wie die Sache sich anfühlt, wenn das Telefon ein Ampere rausnuckelt, weiss ich demnächst...
Für heute konnt ich mich grad noch beherrschen, obwohl ich dann doch nochmal auf die Piste bin.
Am liebsten hätte ich eines meiner Ladekabel fürs Eifohn zerschnippelt und die benötigten Widerstände zwischen Datenleitung und Plus bzw. Minus der Spannungsstrippen gelötet, konnt mich dann aber doch am Riemen reissen und den Vorsatz fassen, morgen erstmal die Penner beim Conrad heimzusuchen wegen ner ordentlichen USB-Buchse und nem hübschen Gehäuse, indem die Chose dann eingegossen wird.
So sah es aufm Höhepunkt meiner Tour dann aus. Im Hintergrund Aufhausen, das die IM-Regensburg-Starter, die den Wettkampf noch erleben durften (Kurt D. teilt meine Meinung, dass da nix mehr kommen wird, oder ich seine, wie auch immer), kennen dürften.
Vielleicht hätte ich die Geschichte mit dem Zerschnippeln des Kabels doch durchziehen sollen, aufm Rückweg wurds dann nämlich finster im Telefon.
Ok;- das Ding hatte nur noch 80% beim Losfahren, aber dass bei 30% die Lichter ausgehen, und zwar ne Stunde und knapp 15km später, iss schon unerfreulich, ums mal vorsichtig zu sagen.
Da iss Luft nach oben für Verbesserungen...
Gut, dass ich mich halbwegs auskenne...
Und, nachdem ich dauernd mein Händi zuhause oder inne Firma vergesse, auch total locker bin, selbst wenn ich weiss, dass ich im Pannenfall 10km heim- oder sonstwohin marschieren müsste, wenn ich die Fuhre nicht wieder flottkrieg.
Früher ging das ja auch immer, irgendwie, ohne so ne elektronische Fussfessel am Lenker oder in der Tasche zu haben...
Wind natürlich stramm von vorne. Super, dass die Runde so lag, dass der nicht von hinten kommen konnte...
Tja, und was mach ich jetzt morgen?
Options are:
- Blaue Banane, Conrad, Elektronikzeugs besorgen, im Laden zusammenbrutzeln und aufm Heimweg gucken, was neben Frontscheinwerfer noch so geht, oder
- Dreckstitanbolzen und aufm Weg innen Laden dem komoot-Führer noch ne Chance mit vollem Akku gegeben. Vor nem Supermarkt oder auch Conrad-Elektronik- und Bastelladen stell ich das Ding dann aber ganz gewiss nedd ab.
Vielleicht ne Umfrage machen, hm?