Ich würde mindestens eine Packung Schokoriegel setzen, dass >90% der Anwesenden dem Motorrad folgen würden in so einer Situation bei einer ihnen mehr oder weniger unbekannten Strecke (durch die Wüste, wo es eh fast überall gleich ausschaut). Und meiner Meinung nach liegt es durchaus in der Verantwortung des Veranstalter missverständliche Situationen zu vermeiden und Eindeutigkeit herzustellen. Wie man ja auch an der Bilderserie des Führenden sehen kann, war der Streckenverlauf sogar ohne vorausfahrende Motorräder für ihn nicht so wirklich eindeutig. Wäre da ein (dem Anschein nach "offizielles") Motorrad gradeaus gefahren, wäre er auch nicht abgebogen. Das sich nicht offizielle Motorräder in der Art auf der Strecke aufhalten wie es dort der Fall war, das kann man wohl schlecht dem Athleten anheften. Bisschen unprofessionell vom Veranstalter wenn ein Starterfeld dieser Güte am Start steht und wo es um "richtig was geht".
Die getroffene Regelung zerstörte zwar den direkten Zweikampf auf der Strecke, aber im großen und ganzen ist es doch von allen denkbaren Lösungen die, die am wenigsten Unrecht verbreitet. Das wäre ein feines Geschrei geworden, wenn die 5 Leute solcher Güte wegen einer höchst unklaren Sitution disqualifiziert hätten.
Ebenso: welches Unternehmen wirft mal eben so seine führende Köpfe raus, wenn sie mal was falsch machen? Das macht auch niemand.
Hier wäscht doch eine Hand die andere. Keiner will dem anderen weh tun und so entstehen dann Kompromisse oder halbherzige Entscheidungen.
Du hast schon recht.
Darum ist es für den Sport allgemein eine gute Sache, wenn Überwachung des Regelwerks und ggf. Verhängung von Sanktionen in der Hand von unabhängigen Dritten liegen, die darauf spezialisiert sind und die nicht vom "Unternehmen" abhängig sind.
Bei vielen Triathlon-Wettkämpfen klappt das ganz gut!
Darum ist es für den Sport allgemein eine gute Sache, wenn Überwachung des Regelwerks und ggf. Verhängung von Sanktionen in der Hand von unabhängigen Dritten liegen, die darauf spezialisiert sind und die nicht vom "Unternehmen" abhängig sind.
Bei vielen Triathlon-Wettkämpfen klappt das ganz gut!
Es funktioniert ganz gut, weil keine Abhängigkeit besteht. Die Starter einer Liga kommen auch nächstes Jahr wieder zur Meisterschaft oder ein gewachsenes Wald-und-Wiesen-Rennen ist nicht auf ein paar Aushängeschilder angewiesen. Bei jungen, kommerziell ausgerichteten Events sind die Premiumstarter ein essentieller Bestandteil. Sie wurden mit Geld gelockt und sollen ins Ziel und am besten noch eine Show liefern.
Wer abkürzt, wird disqualifiziert. Punkt. So steht es geschrieben.
3 oder 4 Jahre her beim 70.3 in st. Pölten hatte 10 % der (AK) Athleten beim Laufen eine Runde auf der Tartanbahn ausgelassen. Ich hatte es richtig gemacht, aber es war sehr unübersichtlich.
Die haben dann, nach langem Überlegen, nicht disqualifiziert, aber jedem der 10% eine Zeitstrafe ich glaube von 10 Minuten gegeben plus die langsamste Umrundung der Tartanbahn (5 Minuten).
3 oder 4 Jahre her beim 70.3 in st. Pölten hatte 10 % der (AK) Athleten beim Laufen eine Runde auf der Tartanbahn ausgelassen. Ich hatte es richtig gemacht, aber es war sehr unübersichtlich.
Die haben dann, nach langem Überlegen, nicht disqualifiziert, aber jedem der 10% eine Zeitstrafe ich glaube von 10 Minuten gegeben plus die langsamste Umrundung der Tartanbahn (5 Minuten).
Ja, das stimmt, das war 2012. Ich war damals auch dabei und hab hier schon einmal kurz davon erzählt. Damals hat man die Durchschnittszeit aller, die die 800m-Zusatzrunde gelaufen sind herangezogen (6 min) und den "Abkürzern" die 6 min plus 4 min Zeitstrafe (=10 min insgesamt) dazugerechnet.
Das war definitiv nicht durch das Reglement gedeckt, aber (und das ist jetzt meine Vermutung) es haben so viele diese Runde ausgelassen, dass die Veranstalter sich nicht getraut haben, alle zu disqualifizieren.
Ich finde das bei Hobby-Athleten, denen es in erster Linie ums Finishen und das Erlebnis geht, nicht so dramatisch. Aber in Dubai betrifft die willkürliche Regeländerung die Spitze, also Profisportler, bei denen es natürlich um viel mehr geht (Publizität, Preisgeld, Prämien von Sponsoren, Marktwert, ...). Da muss man meiner Ansicht nach strenger sein und darf sich nicht durch willkürliche Regelauslegung angreifbar machen.
Wenn aber eine pragmatische Regelung für Hobbysportler als Präzedenzfall für Profi-Spitzensportler herangezogen werden sollte, dann wäre ich dafür, künftig auch bei Hobbysportlern streng nach dem "Buchstaben des Gesetzes" vorzugehen.