Denkt ihr also, dass Sanders in dem Fall lieber nichts veröffentlichen sollte? Es fällt mir gerade ehrlich gesagt schwer ihn dafür zu kritisieren, dass er nicht jeden Tag sein Gewicht und seine Schwelle aktualisiert. Ich finde das trotzdem gut, dass er so offen damit umgeht, auch wenn man sicherlich immer noch mehr anbieten könnte.
Wobei es zu Sanders (oder dem Bild, dass man so von ihm hat) irgendwie passen würde jeden Morgen vor dem Frühstück einen FTP Test zu fahren.
Sanders ist ein ganz anderer Typ, als die von mir dargestellten Beispiele, bei denen, zumindest im Radsport, durch die Bank weg Doping nachgewiesen, oder hinterher zugegeben wurde. Im Prinzip war die gesamte Equip aller Teams der 1997'er TdF gedopt...wirklich alle.
Sanders kommt mir wie eine sehr geerdete und ehrliche Person vor und ich glaube(Glaube ist nicht Wissen) nicht das er doped. Ich glaube in der Tat, dass seine fähige Physis, durch das Leiden seiner Psyche zustande gekommen ist. Nicht selten liest man, dass ehemals drogenabhängige das Bedürfniss haben sich zu bestraffen. Das daraus ein übermenschlicher Nebeneffekt entsteht, kann einem in dieser Situation nur dienlich sein, denn irgendwann wandelt sich die Strafe zu Glück...so oder so ähnlich versuchen es zumindest manche Psychologen zu definieren...
Ich glaube auch das er ein Ehrenmann ist und niemals gefälschte, oder verfälschte Daten hochladen würde. Ausser im Kontext dessen, was höchstwahrscheinlich jeder andere Profiathlet auch macht, um Daten zu beschönigen. Es gibt genug "legitime" Mittel, um die Qualität der Daten zu verbessern...allen voran natürlich qualitatives Training aufzuzeichnen und nur dieses. Trotzdem denke ich, dass auch ein Profiathlet, mal an einem schlechten Tag, bei einer Kerneinheit, zu sich selber sagt:"Nö. das mag ich jetzt so nicht preisgeben". Er hat zumindest noch die Freiheit das selbst zu entscheiden.
Aber bei all meinem Glauben. Er hat eine Drogenvergangenheit, die sich für mich nachvollziehbar, wie aus einem Jugendtagebuch liest. Die 90'er Technozeit hat bei vielen anderen Spuren hinterlassen und Ecstasy bzw. Amphetamine bleiben bis heute, nebst Cannabis, gesellschaftsfähige Spaßdrogen. Man möge sich mal Studien der Dunkelziffer an Kiffern in Deutschland anschauen...
__________________
Wenn man denkt man wäre fit und macht dann seinen ersten Triathlon...
...Herz:"bist du bekloppt?"...Hirn:"quäl dich du Sau!"...Beine:"gib mir Tiernamen!"
@Captain: Deine Aussage hatte ich auch nicht als Unterstellung verstanden.
Es ging eher um die Beispiele von Triathlonator und zum Teil auch darum, dass die Diskussion hier Anfangs ja gleich erstmal im Dopingbereich gestartet wurde.
Dass man Dinge auch kritisch betrachten sollte, hatte ich ja geschrieben. Das schließt auch verüffentlichte Daten von Sanders mit ein.
@all:
Um den Bogen zum eigentlichen Thema (und den anderen Kommentaren) zu bekommen: Es wäre ja noch die Frage, ob Sanders einfach einen groben Einblick in sein Training geben will (weil das für manche vllt interessant ist), oder ob seine Intention wirklich ist, dass jeder Parameter bis auf die Kommastellen exakt ist, um 100%-ige Transparenz zu schaffen.
Sicher sind die Daten kein Beweis, dass irgendjmd sauber ist. Sie sind aber auch noch lange kein Beweis, dass jmd etwas zu "verbergen" hat.
Ich wiege laut Garmin Connect seit 3 Jahren unverändert 72kg.
Edith: grad gesehen, dass der Captain was ähnliches geschrieben hat ...
Eben. Deshalb hat der auch nie und nimmer einen standardmäßig anwendbaren BMI von 24. Dafür ist der viel zu dünn und knochig um die Brust rum. Es gibt Rechenformeln die beziehen den KFA mit ein. Bei normalen BMI-Rechnern wird ein Standardwert herangezogen. Und für Spitzentriathleten typische KFA's von unter 10-12% sind somit nicht anwendbar, weil der Standardwert irgendwo zwischen 25-28 liegt. Ergo sein BMI liegt irgendwo zwischen 20.5 und 21.5, weil das die typischen Werte für junge Ausdauersportler sind.
Was ist denn das für ein wirres Geschreibsel? Der BMI ist eine sehr einfach ermittelbare Größe (Masse in kg geteilt durch Quadrat der Körpergröße in m), da gibt's doch nichts mit 'standardmäßig' oder 'normal'. Und es geht gerade nicht ein, ob die Masse durch Fett oder Muskeln zustande kommt, weshalb er auch nur eine begrenzte Aussagekraft hat.
Aber falls der Sanders bei 1,78 m Größe tatsächlich 75,8 kg wiegen würde, dann hätte er in der Tat einen BMI von fast 24. Und bei 72-73 kg immer noch fast 23.
[url]...Weiter oben hat ja Hafu geschrieben, dass er noch nie jemand ziemlich verdächtiges gesehen hat der sehr offen mit Daten umgeht. Renato Canova tut dies aber sehr häufig mit all seinen Topathleten.
Es ist zwar sehr interessant. Aber ich weiss nicht, was ich davon halten soll.
Sorry im voraus für weiteres OT, aber ich werde im Laufe des Beitrages versuchen, die Kurve zum Threadthema zu bekommen ( ).
Canova selbst ist ein Plaudertäschchen und postet generell viel auf Letsrun über seine Athleten.
Viele seiner Athleten aber hat Canova ja gar nicht unter engerer Konrolle, sondern betreut sie aus der Ferne, liefert Trainingspläne und was sie sonst so treiben weiß er nicht (oder will es gar nicht wissen).
Er hatte ja schon nachweislich positive Dopingfälle bei seinen Athleten, aber ein direkte Verstrickung konnte ihm bisher so weit ich weiß nicht nachgewiesen werden.
Für mich ist es aber schon ein Unterschied, ob ein Betreuer/ Trainer nachträglich (z.B. nach Rekorderzielung) etwas übers Training schreibt, was ja dann auch gar nicht für den Leser in irgendeiner Weise überprüfbar ist, oder ob der Athlet selbst in stundenlangen Interviews, Blogs, Vlogs, Strava oder/ und Trainingpeaks seinen Trainingsprozess offen legt, wie es Sanders tut und sogar zusammen mit der ihn begleitenden Communitiy versucht, misslungene Rennen zu analysieren und nach Verbesserungspotenzial zu suchen. Das hat schon ein ganz andere Qualität, ist aber selbstverständlich auch keine Garantie für integren Sport. Nur eben ein Indiz, das der eine so werten mag, der andere auch gar nicht wertet.
Je mehr jemand von sich preisgibt, je mehr er redet und schreibt, desto größer ist (m.E.n.) die Gefahr, dass er wenn er essentielle Dinge zu verbergen hätte, sich irgendwann mal verplappert oder z.B. bei Fotos oder Videos aus dem privaten Bereich irgendwelche verdächtige Utensilien/ Präparate mit aufs Bild kommen, weswegen notorische Doper im Bewusstsein dieses Risikos offene Komunikation i.d.R. eher scheuen, sich lieber hinter Phrasen und Allgemeinplätzen verstecken und normalerweise darauf bedacht sind, ihr öffentliches Erscheinungsbild ziemlich strikt vom privaten Umfeld zu trennen.
Was ist denn das für ein wirres Geschreibsel? Der BMI ist eine sehr einfach ermittelbare Größe (Masse in kg geteilt durch Quadrat der Körpergröße in m), da gibt's doch nichts mit 'standardmäßig' oder 'normal'. Und es geht gerade nicht ein, ob die Masse durch Fett oder Muskeln zustande kommt, weshalb er auch nur eine begrenzte Aussagekraft hat.
Aber falls der Sanders bei 1,78 m Größe tatsächlich 75,8 kg wiegen würde, dann hätte er in der Tat einen BMI von fast 24. Und bei 72-73 kg immer noch fast 23.
Gruß Matthias (ähnlicher BMI )
Wir beziehen uns hier nicht auf den BMI als einfach feststellbare Größe, sondern auf die Verlässlichkeit seiner Aussage, die bestenfalls als Grobschätzung einen Wert hat und vollkommen unzuverlässig ist, wenn man nicht mit mittleren, statistischen Werten arbeitet. Sind wir demnach also alle 1,80cm groß, 40 Jahre alt, haben einen KFA von 25% und wiegen 82kg, oder was? Von Dingen wie Wasserhaushalt und vollen/leeren Speichern, bei Sportlern will ich gar nicht erst anfangen.
Oder anders ausgedrückt. Der BMI ist auf Hochleistungssportler grad = 0 anzuwenden und kann bestenfalls als Orientierungsmarke beim Abnehmen dienen. Für sportliche Leistung wohl eher nicht.
__________________
Wenn man denkt man wäre fit und macht dann seinen ersten Triathlon...
...Herz:"bist du bekloppt?"...Hirn:"quäl dich du Sau!"...Beine:"gib mir Tiernamen!"
Nur mal nebenbei. Es geht um Sanders. Seine hoch gelobte Transparenz und die Fragestellung wie weit es damit her ist. Wenn er 70kg wiegt, seine veröffentlichten Daten aber alles aufs Gewichtbezogene mit 75kg rechnen, dann ist das ein Umstand, der bei vielen anderen in der Vergangenheit gerügt wurde.
...
Ich habe niemandem was unterstellt. Lediglich angemerkt, dass das Sachen sind, die man bei anderen gerne kritisiert und Sanders hier gerne als perfekten gläsernden Athleten darstellt.
Habe gerade mal in meinem Garmin-Connect-Profil nachgesehen: dort steht (seit ungefähr 10 Jahren) 79 kg. Aktuell, nach 5 Wochen offseason stimmt das zufällig sogar halbwegs, vor Wales wog ich aber nur 76kg und im Laufe des Winters werde ich sicher auch die 80kg-Marke wieder erreichen. Trotzdem ändere ich deswegen nicht meine Profilwerte bei Garmin Connect und wenn ich einen Wikipedia-Eintrag hätte, würde ich den ganz sicher auch nicht im Jahresverlauf editieren.
Sanders ist kein perfekter gläserner Athlet. Das geht eigentlich gar nicht, wie vor zig Jahren schon mal Dude hier in einem Gedankenexperiment (mit entsprechendem Thread) versucht hat, im Forum zu erarbeiten. Da müsste man behandelnde Ärzte gegenüber der Öffentlichkeit von ihrer Schweigepflicht entbinden, Blutwerte notariell beglaubigen lassen, bevor man sie veröffentlicht...
Sanders ist schlicht ein gutes Stück "transparenter" als viele seiner Konkurrenten und wie man das bewertet bleibt im Prinzip jedem selbst überlassen.
Auf jeden Fall macht seine "Transparenz" seine Interviews deutlich interessanter als die mit seinen Konkurrenten und verschafft ihm eine fast beispiellose Fangemeinde, was wiederum auch für seine Sponsoren von großem Interesse sein dürfte.
Habe gerade mal in meinem Garmin-Connect-Profil nachgesehen: dort steht (seit ungefähr 10 Jahren) 79 kg. Aktuell, nach 5 Wochen offseason stimmt das zufällig sogar halbwegs, vor Wales wog ich aber nur 76kg und im Laufe des Winters werde ich sicher auch die 80kg-Marke wieder erreichen. Trotzdem ändere ich deswegen nicht meine Profilwerte bei Garmin Connect und wenn ich einen Wikipedia-Eintrag hätte, würde ich den ganz sicher auch nicht im Jahresverlauf editieren.
Sanders ist kein perfekter gläserner Athlet. Das geht eigentlich gar nicht, wie vor zig Jahren schon mal Dude hier in einem Gedankenexperiment (mit entsprechendem Thread) versucht hat, im Forum zu erarbeiten. Da müsste man behandelnde Ärzte gegenüber der Öffentlichkeit von ihrer Schweigepflicht entbinden, Blutwerte notariell beglaubigen lassen, bevor man sie veröffentlicht...
Sanders ist schlicht ein gutes Stück "transparenter" als viele seiner Konkurrenten und wie man das bewertet bleibt im Prinzip jedem selbst überlassen.
Auf jeden Fall macht seine "Transparenz" seine Interviews deutlich interessanter als die mit seinen Konkurrenten und verschafft ihm eine fast beispiellose Fangemeinde, was wiederum auch für seine Sponsoren von großem Interesse sein dürfte.
Ich sehe aus dem was Du schreibst nix, was irgendwelche Rückschlüsse auf sauber oder nicht sauber zulässt. Dass es interessanter ist, ist unbestritten. Ich finde ihn auch als Typ richtig gut.
Sanders gibt ja in seinen Blogposts meist absolute Wattwerte an. Erst in der Analyse von Trainingspeaks und so werden dann Watt pro Kilo berechnet und diese basieren dann halt auf fehlerhaften Werten, wenn nicht der Athlet direkt zu seinem aktuellen Gewicht gefragt wird. Anders als bei Sky scheint Sanders das ja nicht absichtlich was realer aussehen zu lassen.