Zitat:
Zitat von chrishelmi
Kurz: Mir geht es darum, dass ich nicht weiß ob jetzt 3h GA ein höheres
Pensum ist als z.B. 1 h Tempotraining.
(Hab schon selbst ein bißchen herumgetüftelt, einen Zusammenhang zwischen Hf(oder Watt) und Belastungsdauer zu "erechnen" und daraus ein Trainingspensum zu erhalten.)
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Wenn man eine lange, ruhige Einheit mit einer kurzen, aber harten Einheit vergleichen will, kann man rechnerisch Belastungsfaktoren verwenden. Dann multipliziert man die geleisteten Stunden mit dem Belastungsfaktor. Die Faktoren sind etwa:
REG -> 1
GA1 -> 2
GA2 -> 3
WSA-> 4
Beispiel: 3 Stunden Rad im GA1 ergibt 6 Belastungspunkte.
Für Lauf-Einheiten multipliziert man das Ergebnis pauschal mit 2,5. Ein 3-Stunden Lauf im GA1 ergäbe also 3x2x2,5=15 Punkte.
Mit diesem Schema kann man ganz grob unterschiedliche Einheiten gegeneinander abschätzen. Zum Beispiel kann man die Punkte einer ganzen Trainingswoche aufsummieren, um deren tatsächliche Belastung zu erkennen. Das Schema entbehrt jeder Wissenschaftlichkeit und soll nur eine grobe Orientierung bieten.
Deine Frage war aber eigentlich eine andere: Wenn man 3 Stunden Rad fährt, wieviel % der Hfmax muss dann die Intensität sein; wie steigt die Intensität, wenn man nur 2 Stunden fährt? Dahinter liegt die Grundannahme, je kürzer man trainiert, desto schneller muss es sein, damit sich ein Trainingsreiz ergibt – und umgekehrt. Wer statt 4 Stunden nur 3 fährt, muss das entsprechend schneller tun. Diese Annahme ist in gewisser Weise falsch, zumindest birgt sie ein paar Fallen. Denn die optimalen Intensitäten (Pulswerte) liegen nicht auf einer kontinuierlichen Gerade, sondern verlaufen stufenförmig wie eine Treppe.
Beispiel: Angenommen, Du liegst mit einem Puls von 120 im idealen Bereich für die Fettverbrennung, Dein Rennpuls bei 160 und Deine anaerobe Schwelle bei 170. Dann ist es in den meisten Fällen falsch, mit Puls 135 zu trainieren. Hüh oder hott.
Deshalb ist es entscheidend, vor jede Trainingswoche oder jeden Trainingsmonat ein genau definiertes Trainingsziel zu setzen. Ist das Ziel z.B Grundlagenausdauer, muss man wie Du natürlich weißt möglichst lange und ruhig trainieren. Das kann man nicht durch kürzere und dafür schnellere Einheiten ersetzen. Der optimale Puls liegt mehr oder weniger fest. Für die Festlegung der Trainingsbereiche (Pulswerte) braucht man daher keine Formel, sondern eine Leistungsdiagnostik, die man entweder durch Feldtests oder Ergometrien vornimmt.
Ich hoffe ich habe Deine Frage richtig verstanden...
Grüße,
Arne