Ich hab mich auch intensiv mit TI beschäftigt. Ich kann jetzt auch den TI-Stil schwimmen und mach das auch ab und an. Das ist dann bei mir wie locker laufen gehen. Recht anreißen kann ich dabei aber nicht, da mir beim 3er Armzug und der langen Gleitphase sonst schlicht die Luft ausgeht. 2er mag ich nicht, da bekomm ich Kopfweh (Dysbalancen)
Und da ergibt sich auch folgende Logik: Als Technikübung ist TI ok. Für schnellere Einheiten und für den Wettkampf kannst Du die Technik aber nicht brauchen. Selbst auf einer Langdistanz, wo du mit Orientierung und Schlägereien zu tun hast und sowieso (also ich auf jeden Fall) lufttechnisch eher am Limit bist, mach ich keine superlaaange TI-Gleitphase. Und von der extremen Körperrotation wird Dir Open-Water auch gleich mal schön schwindelig.
Um das Gefühl fürs Wasser zu verbessern, sprich die Wasserlage optimieren und den Widerstand reduzieren, ist es aber auf jeden Fall sinnvoll.
Seminar würde ich keines machen. Nach meiner Meinung kommst Du am schnellsten ans Ziel indem Du Dir im ersten Monat jede Woche einen privaten Schwimmtrainer leistest und dann jedes Monat einmal einen zum drüberschauen. Später machts durchaus Sinn mal die Trainer durchzuwechseln, weil jeder etwas anderes sieht. Ziel muss nicht alleine sein schwimmen zu können, sondern schwimmen mit dem ganzen Körper zu spüren, kognitiv zu verstehen und die Technik für seinen eigenen Körper selbst zu entwickeln.
Beim Umsetzen von Übungen scheitert man als erwachsener Lerner oft daran, dass die Vermittler Schwimmer sind und über einen anderen Körper verfügen. Wenn Du z.B. 10 Jahre vereinsmäßig Fussball gespielt hast und hauptberuflich Maurer warst, ist es oft einfach schwer gewisse Übungen von diversen Vermittlungsmedien umzusetzen (z.B. Skating Position). (z.B.: dicke Oberschenkel vom Sprinten, Unbeweglichkeit im Schultergürtel)
Was dich weiterbringt sind die richtigen Übungen für Dich als Individuum und dafür brauchst Du einfach einen guten Trainer, keine Religion.
Vielen, vielen Dank für die zahlreichen guten Tipps und Antworten.
Kraulkurs habe ich gemacht. Auch Anschluß an ne kleine Triathletengruppe mit Trainer gefunden. Der ist auch auf mich eingegangen und hat mich korrigiert. Das hat mich deutlich weitergebracht.
Leider hat er seit 6 Monaten keine Zeit mehr (vielleicht auch die Schnauze voll von mir).
Ich glaube was am besten meine Situation beschreibt ist folgendes Zitat:
Zitat:
Zitat von niksfiadi
Beim Umsetzen von Übungen scheitert man als erwachsener Lerner oft daran, dass die Vermittler Schwimmer sind und über einen anderen Körper verfügen. Wenn Du z.B. 10 Jahre vereinsmäßig Fussball gespielt hast und hauptberuflich Maurer warst, ist es oft einfach schwer gewisse Übungen von diversen Vermittlungsmedien umzusetzen (z.B. Skating Position). (z.B.: dicke Oberschenkel vom Sprinten, Unbeweglichkeit im Schultergürtel)
Was dich weiterbringt sind die richtigen Übungen für Dich als Individuum und dafür brauchst Du einfach einen guten Trainer, keine Religion.
Ja, ich war Fußballer.
Ja, ich habe Brontosaurier-Oberschenkel und bin auf dem Rad meistens in den Top 25%.
Ja, ich ich habe die Flexibilität von einem Saustallpfosten und kriege beispielsweise eine Überstreckung der Schulter nicht hin.
Außerdem habe ich ne frische Schlüsselbein-OP und traue mich noch nicht recht.
Aus Euren Ausführungen nehme ich auf jeden Fall folgendes mit:
* Wöchentliche Überprüfung durch Trainer ist nötig
* Ich nerve den netten Trainer mal wieder und versuche ihn mit meinem Zweithobby (Phenole + Tannine) zu bestechen
* Die Kohle für TI spare ich vorerst
Ich finde Ansätze von TI garnicht so schlecht. Ich habe die DVD und das Buch Freestyle Made Easy vor ca. 8 Jahren gekauft, nachdem ich bereits ca. 10 Jahre 5 mal die Woche schwimmen ging(auch im Verein) und konnte trotzdem den einen oder anderen Tipp gebrauchen.
Ich muß zugeben, daß ich TI nicht voll durchgezogen habe, da ich kein Anfänger war, aber ich habe und mache immer noch einige Übungen regelmässig.
Man sollte nach allen Richtungen offen sein. Alerdings wird man nicht durch ein Buch, DVD oder Wochenendseminar bei Ute Mückel über Nacht zu Michael Phelps. Man muß auch entsprechen viel trainieren.
Ich finde immer noch, daß Anfänger in einen Verein sollten.
Ich habe mit Total Immersion beste Erfahrungen gemacht und kann Dir den Kurs nur empfehlen. Der Fokus liegt klar bei der Verbesserung der Technik und einer längeren Gleitphase was heisst, weniger Züge auf dieselbe Distanz. Ich konnte meine Zugzahl auf 25m von 20-23 Züge dauerhaft auf 14-18 Züge verringern. Am Anfang nach dem Kurs ist man eher langsamer als vorher, wenn man die Technik konsequent weiterschwimmt. Aber durch die dauerhafte Energieersparnis und der Routine in den Bewegungsabläufen wird man automatisch schneller.
Voraussetzung für den Kurs ist, dass man bereit ist, alles bis anhin Gelernte abzulegen und nur noch die neue Technik zu schwimmen.
Wir waren über 2 Tage 4 mal 4 Stunden im Wasser. Richtig gekrault haben wir aber nur in der allerletzten Stunde. Bis dahin gab es nur aufbauende Übungen. Angefangen beim reinen Beinschlag bis zum kompletten Ablauf. Ich habe noch nie soviel Beinschlag geschwommen, wie an diesem Wochenende Der Vorteil an den aufbauenden Übungen ist, dass Du auch nachher einige dieser Übungen wieder Schwimmen kannst, um Dich auf die neue Technik zurückzubesinnen, wenn Du merkst, dass Du in Dein altes, ineffizientes Muster zurückfällst.