@blaho
herrlicher Bericht!!!
Hier nun meine viel zu lange Zusammenfassung eines unvergesslichen Rennens aus der Hobbyklasse, bei dem so einiges schief ging:
Mindestziel war 11.30, hatte aber fast schon mit einer Sub 11 gerechnet.
Vor allem wollte ich ein schönes Genußrennen vor herrlicher Kulisse.
Die Lokalitäten fand ich ums Rathaus gut aufgebaut.
Mehr Patz ist dort eben nicht.
Zur Wettkampfeinweisung hatte ich schon was geschrieben.
Ein Ärgerniß gab es Sonntag.
Es war, wenn ich mich nicht täusche 06.10 (?), als man mich nicht mehr in die WZ lassen wollte.
Man hat mich dann zum Ausgang geschickt, ich solle da mal fragen.
Nein, Ausgang ist Ausgang, da gibts nicht rein.
Von dort wieder zum Eingang, nix zu machen.
Bin dann wieder zum Ausgang, jetzt schon 06.20 und ich leicht hektisch.
Nach längerer Diskussion wurde ein "Offizieller" angefunkt.
Zutritt ohne Problem, geht doch.
06.25 war ich wieder draußen.
Einschwimmen natürlich nicht mehr möglich, da 06.30 zu Ende. Vielen Dank!
Wenn der Veranstalter das so haben will mit dem Einlass in die WZ ist das ok, aber dann sollte es im Zeitplan stehen.
Die Rampe zum Schwimmstart war vorbildlich.
Die Alster vom Dauerregen am Samstag kalt.
Hätte fast nen Herzkasper gekriegt und mußte mich eine Minute abkühlen.
Der Rettungsdienst auf dem Paddelbrett hatte mich schon im Auge.
Wasser schwarz, die Sonne blendet.
Dann gehts flott voran.
Der Schwimmpulk hatte einen guten Zug drauf.
Dieser Rolling Start funktioniert.
Die Wendebojen schön groß.
Vielleicht klappt es diesmal endlich wieder mit einer <1.05.
Rückzu bekomme ich Gesellschaft von einer Dame.
Sie schlägt mir dauernd auf den Rücken.
Kein Problem, ich will nach links Platz machen. Sie zieht mit.
Ok, schwimme langsamer, lass vorbei. Sie schwimmt auch langsamer.
Von der Wende bis zur Brücke.
Bin recht hartgesotten beim Einstecken, aber das Angetatsche geht mir langsam auf den Nerv.
Gerade als ich denke, sie sieht vielleicht nichts, weil ihre Brille vollgelaufen ist, schlägt sie mir meine vom Kopf.
Brille greifen, raus aus dem Pulk, Brille dicht fummeln, weiter gehts als Solist.
Ich geniesse den Ausblick zum Ufer der Binnenalster, was interessiert mich die Schwimmzeit.
Der Ein- und Austieg zum Känguru Exit ist im Gegensatz zum Start alles andere als solide gebaut.
Ein wackelndes Bretterding mit nem verrutschten Teppich drauf.
Die netten Helfer stehen bei doch recht kühlen Temperaturen nass am Ausstieg und unterstützen.
Großes Lob.
Bin ganz vorsichtig.
Aber beim Wiedereinstieg stolpere ich über eine Teppichfalte und klatsche ins Wasser.
Schnell Platz gemacht für die Nachrückenden.
Wieder Schwimmbrille dichtgetütelt.
Das Knie schmerzt vom Aufschlag aufs Holz.
Beim Losschwimmen denke ich, hoffentlich nicht den Zeh gebrochen!
Das lieber Veranstalter, war nun wirklich amateurhaft.
Noch dazu, wo man einfach in die Alster hätte raus und wieder rein schwimmen können und fertig.
Die zweite Runde kann ich mich nicht orientieren.
Ich sehe ein Gewirr aus gelben und orangenen Bojen.
Irgendwie der Masse hinterher zur Wende.
Nach dem Ausstieg steht eine enttäuschende 1.17 zu Buche.
WZ1 klappt gut.
Ungünstig natürlich für Sportler, die in Radschuhen den langen Weg laufen müssen.
Es gibt schon hier die ersten Strafen, weil manche die Schuhe in der Hand tragen.
Ich hab die Schuhe immer am Rad.
Die Radstrecke gefällt mir gut.
Das (auch in diesem Forum) herbeiorakelte unausweichliche Lutscherrennen habe ich nicht beobachten können.
Ich genieße die Aussicht von der Köhlbrandbrücke auf den Hafen.
Bahnschienen vorbildlich verfüllt.
Belag ist ok.
Alles hermetisch abgeriegelt.
Eine der wenigen Veranstaltungen, wo mir kein verirrtes Auto begegnet ist.
Und doch nicht ganz so flach, wie vermutet.
Der Tacho will einfach nicht über 35kmh/Schnitt anzeigen.
Allerdings macht sich der angeknackste Zeh vom Australian Exit bei jeder Unebenheit bemerkbar.
Hoffentlich kann ich laufen.
In der zweiten Runde frischt der Wind auf.
Der Schnitt purzelt nach unten.
Und so habe ich mit 5 1/2 Stunden auch noch eine enttäuschende Radzeit.
Bange machen gilt aber nicht.
In WZ2 bekomme ich durch den Zaun ein Küsschen von meiner Frau.
Der bösen Zeh wird mit der Laufsocke verhüllt und in den Schuh gequetscht.
Gebrochen ist nichts, sonst könnte ich nicht auftreten.
Mehr als walken ist aber nicht drin.
Besonders das kleine Bergab Stückchen macht autsch.
Guck mal, der ist in in der ersten Runde schon übersäuert, sagt da einer.
Dir werde ich, Freundchen.
Und wer aufhört, kriegt von Foxi keine Medaille!
Die Laufstrecke gefällt mir sehr.
Fast überall Stimmung.
Ich halte mich ganz rechts, um mit meinem Schneckentempo niemand zu behindern.
Mit halber Kraft zu laufen, bin ich dieses Jahr schon von meinem anderen Fuß gewöhnt.
Als ich in die zweite Runde gehe, sehe ich Jannjazz in der WZ, der mich dann fast noch einholt.
Jan, wir wollen deinen Bericht!!!
In der letzten Runde räumt mich fast noch ein weiblicher Fan ab, die schreiend mit einem riesen Pappschild auf der Laufstrecke ihrem "Idol" hinterherrennt.
Mit den Frauen klappt das heute bei mir nicht so.
Nach 12.20 Stunden bin ich endlich im Ziel.
Mit einem Rekord:
Der Marathon mit der epischen Zeit von 5.15 ist der langsamste, den ich je gelaufen bin.
Fazit:
Für eine Premiere sehr gelungene Veranstaltung.
Jetzt wird der wunderschön violettblaue Zeh gekühlt und wenn der Nagel wider Erwarten dran bleiben kann, gehts zum Knappenman in die Lausitz.
MfG, Ralf
(nochmal geändert wegen Rechtschreibung)