Täuscht mich meine Wahrnehmung, dass einerseits klare Definitionen und Begriffsbestimmungen von Dir als unnötige Haarspalterei gedeutet werden, ...
Ja, da täuschst Du Dich.
Es ist in einer Debatte gut, sich um eine klare Ausdrucksweise zu bemühen. Falls ich diesbezüglich unter dem Durchschnitt liege, bitte ich um Entschuldigung.
Hehe, jetzt habe ich dich. Du hast geschrieben, Atta ist ein Terrorist. Das kannst du auch nur schreiben, weil der christliche Westen diese Taten als solche deklariert. ... Du urteilst auf Grund eines christlichem Bezugrahmens.
Verwechselst Du mich möglicherweise mit einem anderen Diskussionsteilnehmer? Ich war es, der darauf hingewiesen hat, dass Atta innerhalb seines eigenen Wertesystems wahrscheinlich für das Gute gekämpft hat. Ein Terrorist oder Verrückter ist er aus dem Urteil eines anderen Wertesystems. – Bitte lies nochmal nach.
Ihr wirkt geradezu besessen, ohne den Grund dafür preis zu geben.
Tut mir leid, wenn es auf Dich so wirkt.
Ich fühle mich von dem Thema keineswegs besessen. Im Wesentlichen interessiere ich mich für ganz andere Dinge, Religion liegt da eher am Rande. Aber das Interesse daran flammt immer mal wieder auf. Ich wusste nicht, dass Dich das stört.
Ihr wirkt geradezu besessen, ohne den Grund dafür preis zu geben.
Ist der Papst besessen? Da er sich sein Leben lang rund um die Uhr in eine der zahlreichen Götter-Mythen verrannt hat? Würde man sagen, jemand ist besessen, wenn er sein Leben lang auf Liebe, Familie und Sex verzichtet, weil er glaubt, er sei die unberührte Braut Jesu Christi?
Sind Leute besessen, die sonntags in die Kirche gehen und dort ein Ritual zelebrieren, dessen Höhepunkt im Verzehr des wahrhaftigen Leibes Jesu Christi besteht?
Sind Priester besessen, weil sie überzeugt davon sind, der Schöpfer der Welt habe ausgerechnet sie dazu auserkoren, der Welt die Wahrheit zu verkünden und sie damit zu erretten?
Wie gelangst Du zu der Auffassung, ausgerechnet die Kritiker dieses Wahnsinns wären besessen?
Ich finde ebenfalls, dass sich die Debatte um religiösen Glauben dreht und nicht um Aussagen wie: „Ich glaub‘, der Zug fährt von Gleis 4“. In der Alltagssprache ist dieser vage Gebrauch des Ausdrucks üblich, aber wir wissen doch genau, dass wir in dieser Debatte eine bestimmte Bedeutung meinen (nämlich die religiöse Bedeutung) und keine andere.
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Hier mal das Definitionsangebot von Klugschnacker:
Ist der Papst besessen? Da er sich sein Leben lang rund um die Uhr in eine der zahlreichen Götter-Mythen verrannt hat? Würde man sagen, jemand ist besessen, wenn er sein Leben lang auf Liebe, Familie und Sex verzichtet, weil er glaubt, er sei die unberührte Braut Jesu Christi?
Sind Leute besessen, die sonntags in die Kirche gehen und dort ein Ritual zelebrieren, dessen Höhepunkt im Verzehr des wahrhaftigen Leibes Jesu Christi besteht?
Sind Priester besessen, weil sie überzeugt davon sind, der Schöpfer der Welt habe ausgerechnet sie dazu auserkoren, der Welt die Wahrheit zu verkünden und sie damit zu erretten?
Wie gelangst Du zu der Auffassung, ausgerechnet die Kritiker dieses Wahnsinns wären besessen?
Schoppenhauer sprach nicht von Kritikern im allgemeinen sondern von seinem Eindruck von Dir und Klugschnacker.
Ich finde religiösen Glauben per se fragwürdig, weil es meist nichts anderes ist als eine Abwehr: „Das muss ich nicht begründen, das ist mein Glaube!“ Beispiel: Volker Kauder (CDU) hat in der Debatte für die „Ehe für alle“ zwar bekannt gegeben, dass er dagegen ist, aber eine Begründung hat er verweigert — das sei eben sein Glaube.
Nur mal so: Hat Kauder gesagt, dass das sein kirchlicher/religiöser Glaube ist (wenn ja, bitte mit Quellenangabe) oder hat "einfach nur" gesagt, dass sei sein Glaube und in Wahrheit meinte nur, dass es seine Überzeugung sei und hat "dummerweise" den Begriff Glaube falsch verwendet?
Ich halte die Haarspalterei für überflüssig. Dann trenne bitte klar "Glaube" von "religiösem Glauben". Den Begriff Glauben grundsätzlich als religiös zu definieren ist, um in deinen Begrifflichkeiten zu bleiben, eine Immunisierungsstrategie bzw. ein rhetorischer Trick: Sobald der Begriff Glaube im Zusammenhamg mit Kirche/Religion verwendet wird, hat er etwas irrationales, sobald ihn ein Atheist verwendet, darf, nein muss er durch Synonyme wie: ich bin überzeugt, ich kann beweisen, ich gehe mit fast 100%iger Sicherheit davon aus etc. ersetzt werden und hat natürlich überhaupt nichts irrationales.
Du drehst dir die Begriffe, wie sie dir gerade passen!