Sehe ich auch so, vielleicht würde ich auf 5 Jahre hochgehen.
Auch im Amateurbereich sind es nicht viel mehr Jahre, in denen man top ist. Ich würde sagen max 8-10 Jahre. Danach tut man sich schwer bzw. man profitiert von vergangenen Jahren.
An seiner Stelle würde ich auf Ironman bleiben.
Sorry für OT: als Amateur*in kommt man dann aber irgendwann in die nächste Agegroup und hat dann dort die Möglichkeit sich vergleichbar zu messen.
Sorry für OT: als Amateur*in kommt man dann aber irgendwann in die nächste Agegroup und hat dann dort die Möglichkeit sich vergleichbar zu messen.
Ja, natürlich. Du wirst aber älter werden, ob du willst oder nicht. Und das wird Spuren hinterlassen, z.B. in der Regenerationsfähigkeit. Wirklich 100% voll reinhängen kann sich auch ein Amateuer nur wenige Jahre.
Was die möglichen Jahre an der Spitze betriftt, möchte ich einlenken. Wir sehen doch in vielen Sportarten, dass sich dieses Zeitfenster der bestmöglichen Leistungsfähigkeit im Vergleich zu früher vergrößert hat, um nur Tennis als Paradebeispiel zu nehmen, das von nur drei Spielern seit 15 Jahren bestimmt wird. Kipchoge dominiert den Marathonlauf seit 9 Jahren und es ist kein Ende abzusehen. Phelps erreichte 23 Goldene bei Olympischen Spielen in einem Zeitraum von 12 Jahren. Froome war 7 Jahre lang der stärkste Rundfahrtsfahrer dieser Welt, ehe er gegen eine Mauer krachte, etc..
Aber um beim Ironman zu bleiben. Frodeno hat doch soeben vorgemacht, wie man in einem Zeitraum von 8 Jahren bei jedem Langdistanzrennen Sieganwärter sein kann. Dass er in Hawaii "nur" 3x gewonnen hat, hat den Grund, dass es eben auch andere Sieganwärter gibt und auch die coronabedingten Absagen können ihm den einen oder anderen Erfolg gekostet haben.
Gewinnserien haben weniger mit der Leistungsfähigkeit zu tun, als mit der Klasse der Konkurrenz. Mark Allen war mindestens 12 Jahre lang der beste Langdistanztriathlet dieser Welt.
Aber viel Geld verdient man im Triathlon nicht damit, dass man der Beste ist, sondern damit, dass man sich am besten vermarktet.
Wenn man ein Zeitfenster von vielleicht vier Jahren für die ganz großen Siege hat, sind zwei Jahre, die man für eine nicht erreichbare Olympiamedaille einsetzt, eine große Investition. Ob sie sich auszahlt?
Das sehe ich etwas anders. Da ist ein junger Mensch, der davon träumt Olympiasieger zu werden. Das Erreichen dieses Traumes ist nicht wahrscheinlich, aber auch nicht völlig abwegig angesichts seiner Vorleistungen. Er wählt zwar blumige Worte dafür, aber der Ironman Hawaii bedeutet ihm letztendlich nichts.
Er hat aber nur diese eine Chance, seinen Lebenstraum zu erfüllen. Will man ihm wirklich raten, jetzt schon die baldige Rente zu planen und wenigstens noch ein paar Jahre als möglicher Dominator eines "großen Rennens" mitzunehmen, dessen Mythos er nicht nachvollziehen kann?
Der Bursche ist so jung, da ist noch genug Zeit für mehr als einen Plan B. Ich an seiner Stelle würde es auf jeden Fall darauf ankommen lassen, ob ich das Zeug dazu habe, die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen zu holen. Dann weiß er es wenigstens definitiv und muss nicht den Rest seines Lebens darüber sinnieren, während ihn die nervigen Langdistanzler überall auf der Straße anquatschen und Selfies wollen.
Er hat aber nur diese eine Chance, seinen Lebenstraum zu erfüllen. Will man ihm wirklich raten, jetzt schon die baldige Rente zu planen und wenigstens noch ein paar Jahre als möglicher Dominator eines "großen Rennens" mitzunehmen, dessen Mythos er nicht nachvollziehen kann?
Die Wahrscheinlichkeit, dass er in den nächsten 2 Jahren, 2 Mal Hawaii gewinnt halte ich für deutlich höher als eine Medaille bei Olympia. Auf der OD hat er deutlich weniger überragende Ergebnisse in Top Feldern wie auf Mittel und Langdistanz. Und ich bezweifle, dass er seinen 10k Speed auf Siegniveau bringen kann.
Und zum Thema Hawaii hat er nach dem Rennen jetzt auch eine etwas andere Meinung.