gemeinsam zwiften | youtube | forum heute
Bestzeit!
Triathlon Coaching
Individueller Trainingsplan vom persönlichen Coach
Wissenschaftliches Training
Doppeltes Radtraining: Straße und Rolle mit separaten Programmen
Persönlich: Regelmäßige Skype-Termine
Mehr erfahren: Jetzt unverbindlichen Skype-Talk buchen!
Gesundheitsreform !? - Seite 5 - triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum
Zurück   triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum > Offtopic > Politik, Religion & Gesellschaft
Registrieren Benutzerliste Suchen Heutige Beiträge

Antwort
 
Themen-Optionen
Alt 28.10.2006, 14:10   #33
kaiseravb
Szenekenner
 
Benutzerbild von kaiseravb
 
Registriert seit: 10.10.2006
Ort: Vor den sieben Bergen
Beiträge: 392
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Ich verstehe nicht viel von diesem Thema und lese sehr interessiert Eure Statements.
Als Privatversicherter wird mir jedoch Angts und Bange, wenn ich mir vorstelle, demnächst vielleicht zurück in eine (erneuerte) gesetzliche KV zu müssen.

Als meine hochschwangere Freundin wegen beunruhigender Beschwerden im Bauch an einem Sonntag die Frauenklinik aufsuchte, mit der Bitte, ein Arzt möge sich das kurz ansehen, hieß es an der Rezeption (!): "Die Ärztin ist nicht da, sorry, blaba...". Wir sagten dann nur den kurzen Satz "ich bin privat versichert", und wir waren nach 5 Minuten mit der Ärztin im Behandlungszimmer. Die Ärztin war sehr geduldig und hatte sehr viel Zeit für uns.

Das ist eine Sauerei. Doch im Zweifel spiele ich das Spiel mit und bezahle, was die Ärztin braucht, um helfen zu können. Da ist mir die Gesundheit der Nächsten wichtiger, als gesellschaftspolitische Überlegungen.

Grüße,
Klugschnacker
du hast völlig recht, das ist eine sauerei.
es ist eine ausprägung der realen und trotzdem forwährend politisch geleugneten zweiklassenmedizin.

zu der befürchtung:
nach meinen vorstellungen müsstest du aber nicht "zurück" in eine gesetzliche krankenversicherung. du musst zwar die verbindliche grundversorgung kaufen (wobei hier sicher reihlich diskussionsstoff vorhanden ist, was diese beinhalten soll und was nicht), schon deshalb, weil das derzeitige verfahren die hohen einkommen aus der solidargemeinschaft fernhält, darfst dich darüber hinus aber exakt so versichern, wie du möchtest oder es finanzieren kannst. man darf sich keinen illusionen hingeben, der besser verdienende/versicherte wird beim arzt immer lieber gesehen sein. die gut verdienenden würden und sollen auch in zukunft auf jeden fall die geringen einkommen subventionieren, nur aus dem prinzip der scharfen trennung guter patient hier <-> schlechter patient da muss man unbedingt raus.
versuche, es einmal von der anderen seite zu sehen. einem pflichtversicherten ist es per gesetz so gut wie nicht möglich, bestimmte risiken, wie zb den berühmten zahnersatz, vollständig abzusichern.
in deinem beispiel, also in der harten realität, hat man als gesetzlich versicherter gar nicht die möglichkeit, selbst wenn man dazu bereit wäre, es sich vom munde abzusparen, für einen solchen fall vorzusorgen.

gruß
andi
kaiseravb ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.10.2006, 17:40   #34
hkab
sagt "Hallo allerseits!"
 
Registriert seit: 18.10.2006
Ort: SH
Beiträge: 6
DocPower,du sprichst mir aus der Seele!
Statt daß die Politik die Stärken der PKV erkennt (.. Kostentransparenz,Alters-
rückstellung) und diese Elemente eines funktionierenden Systems in die GKV einführt,
bekommen wir zuteilende Staatsmedizin , planwirtschaftlicher als es in der
DDR je war. Es ist ein Grauen, daß eine sinnvolle Reform auf dem Altar des Koalitionsfriedens
geopfert wird.
..vermutlich wird diese Murkskoalition nicht bis 2008 halten, insofern braucht man sich wegen des Gesundheitsfonds noch keine grauen Haare wachsen lassen.
Es ist sicher:Ulla nervt!
mit kollegialen Grüßen,hkab
__________________
..anholen deit kregen!
hkab ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.10.2006, 18:43   #35
sebBo
Szenekenner
 
Benutzerbild von sebBo
 
Registriert seit: 09.10.2006
Ort: Ulm
Beiträge: 63
Zitat:
Zitat von hkab Beitrag anzeigen
DocPower,du sprichst mir aus der Seele!
Statt daß die Politik die Stärken der PKV erkennt (.. Kostentransparenz,Alters-
rückstellung) und diese Elemente eines funktionierenden Systems in die GKV einführt,
(...)hkab
das pkv system funktioniert fuer junge und gesunde, versuch mal als 40 jaehriger diabetiker bei ner pkv aufgenommen zu werden ... das ist etwas zu kurzsichtig gedacht.
__________________
"Fahr ich mit Stadler bin ich zu schnell, fahr ich mit Leder bin ich zu langsam" - MaSche zum Thema Pacing und warum er keinen Tacho braucht (29.10.06)
sebBo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.10.2006, 18:49   #36
sebBo
Szenekenner
 
Benutzerbild von sebBo
 
Registriert seit: 09.10.2006
Ort: Ulm
Beiträge: 63
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Ich verstehe nicht viel von diesem Thema und lese sehr interessiert Eure Statements.
Als Privatversicherter wird mir jedoch Angts und Bange, wenn ich mir vorstelle, demnächst vielleicht zurück in eine (erneuerte) gesetzliche KV zu müssen.

Als meine hochschwangere Freundin wegen beunruhigender Beschwerden im Bauch an einem Sonntag die Frauenklinik aufsuchte, mit der Bitte, ein Arzt möge sich das kurz ansehen, hieß es an der Rezeption (!): "Die Ärztin ist nicht da, sorry, blaba...". Wir sagten dann nur den kurzen Satz "ich bin privat versichert", und wir waren nach 5 Minuten mit der Ärztin im Behandlungszimmer. Die Ärztin war sehr geduldig und hatte sehr viel Zeit für uns.

Das ist eine Sauerei. Doch im Zweifel spiele ich das Spiel mit und bezahle, was die Ärztin braucht, um helfen zu können. Da ist mir die Gesundheit der Nächsten wichtiger, als gesellschaftspolitische Überlegungen.

Grüße,
Klugschnacker
deckt sich absolut nicht mit meinen erfahrungen und ist imho ein missverstaendis oder sehr unruehmliche ausnahme. als langjaehriger klinikarzt kann ich dir sagen, dass ich haefig gar nicht weiss, ob ein patient privat ist oder gesetzlich. die privaten bekommen zwar vom chef die hand geschuettelt, aber hinter den kulissen exakt die selbe behandlung wie alle anderen auch.

wo der versicherungsstatus allerdings einen gewaltigen unterschied macht ist bei niedergelassenen aerzten. die subventionieren den verlust, den sie mit den kassenpatienten machen, mit den privaten, insofern bekommst du jederzeit sofort termine und musst nie warten. sehr bequem aber medizinisch meist nicht wirklich relevant.

ich weiss von einigen kliniken wo der private versicherungsstatus negativ mit der ueberlebenswahrscheinlichkeit gekoppelt ist. chefs besonders in chirurgischen faechern werden nicht chefs weil sie gut operieren koennen, sondern weil sie geforscht haben. mir sind professoren bekannt die eigentlich aufgrund ihrer op-ergebnisse hinter gittern gehoeren wuerden - und die "opfer" sind alle privat ...
__________________
"Fahr ich mit Stadler bin ich zu schnell, fahr ich mit Leder bin ich zu langsam" - MaSche zum Thema Pacing und warum er keinen Tacho braucht (29.10.06)
sebBo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.10.2006, 10:12   #37
PeterMuc
Szenekenner
 
Registriert seit: 09.10.2006
Beiträge: 477
Zum Thema Quersubventionierung:

In Hochpreis-Regionen wie zB hier in Muenchen wuerden viele Arzt- und Physiotherapie-Praxen schliessen muessen, wenn sie nicht einen Stamm von PK Versicherten haetten. Die Miet- und Personalkosten sind so hoch, dass es sich betriebwirtschaftlich nicht mehr ausgeht, wenn nur ueber die GKV abgerechnet werden könnte.
Beispiel Physiotherapie: Leistungen wie Fango oder Elektro können hochpreisig bei Privat-Pateinten abgerechnet werden, ohne dass ein Therapeut zum Einsatz kommt. Der kann in der gleichen zeit einen "Gesetzlichen" behandelt, von dem er für eine 20min Session ca. 15 Euro bekommt. Das entspricht einem Stundenlohn von 45 Euro, von dem müssen die Personalkosten, Miete (In München und dem Speckgürtel ca. 20-30 Euro/qm), Nebenkosten etc. bezahlt werden. Fallen die Privaten mit ihren Leistungen raus, müssen die Kosten für die Gesetzlichen steigen oder aber der Laden kann zumachen.
Für Niedergelassene Ärzte gibt es ähnliche Rechenbeispiele. Viel schlimmer kommt hier aber noch, dass niedergelassene Ärzte Leistungen an GK Versicherten erbringen, die sie nicht abrechnen können (bzw, die der GK versicherte eigentlich Zahlen müsste, i.e. Vorsorgeleistungen in der Schwangerschaft). Über die PK Versicherten werden diese Leistungen quersubventioniert, da diese Leistungen mit dem entsprechenden Satz auf ihrer Rechnung finden.
Da ist schon jetzt was gewaltig schief gelaufen in dem System und die Ärzte und andere Anbieter im Gesundheitssystem versuchen gegenzusteuern, indem sie Lücken nutzen und Budgets umschichten
PeterMuc ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.10.2006, 18:04   #38
TriSt
Szenekenner
 
Benutzerbild von TriSt
 
Registriert seit: 09.10.2006
Ort: arm-aber-sexy city
Beiträge: 495
Was ich nicht verstehe: Wer viel Geld verdient darf/kann sich privat versichern. Die anderen müssen in die gesetzliche, die gleichzeitig über mangelnde Einahmen klagt. Die Ärzte brauchen hingegen wieder beide Art Patient, um zu überleben. Also sind die privat Versicherten notwendig, um das System zu halten? und damit wichtiges Teil der Solidargemeinschft (Danke, Klugschnacker, indirekt ;-)
Wer hat sich das ausgedacht und warum?

Zur Reform: Keiner scheint die zu wollen, wenn man den Beiträgen im TV traut. Aber was wird sich ändern, ausser das alles nochmals teurer wird -berechtigt oder nicht-, was den Begriff "Reform" verdient?

TriSt
TriSt ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.10.2006, 18:50   #39
drullse
triathlon-szene.de Autor
 
Benutzerbild von drullse
 
Registriert seit: 04.10.2006
Beiträge: 17.058
Zitat:
Zitat von TriSt Beitrag anzeigen
Wer hat sich das ausgedacht und warum?
Ein bischen findest Du hier: http://www.deutsche-versicherungsboe...geschichte.php

Das "Warum" hinsichtlich der Besserverdienenden wird da aber nicht beantwortet. Ich könnte mir aber gut vorstellen...

__________________
„friendlyness in sport has changed into pure business“

Kenneth Gasque

Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":

"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
drullse ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.10.2006, 18:52   #40
kaiseravb
Szenekenner
 
Benutzerbild von kaiseravb
 
Registriert seit: 10.10.2006
Ort: Vor den sieben Bergen
Beiträge: 392
Zitat:
Zitat von TriSt Beitrag anzeigen
Was ich nicht verstehe: Wer viel Geld verdient darf/kann sich privat versichern. Die anderen müssen in die gesetzliche, die gleichzeitig über mangelnde Einahmen klagt. Die Ärzte brauchen hingegen wieder beide Art Patient, um zu überleben. Also sind die privat Versicherten notwendig, um das System zu halten? und damit wichtiges Teil der Solidargemeinschft (Danke, Klugschnacker, indirekt ;-)
Wer hat sich das ausgedacht und warum?
ausgedacht hat sich das eigentlich niemand so richtig, es ist ein überbleibsel noch aus der kaiserzeit (!!!). der sinn der einführung gesetzlichen krankversicherung war, dass arbeitnehmer, damals hauptsächlich arbeiter im eigentlichen sinn, oft schlecht bezahlt, sich keine angemessene ärztliche betreuuung leisten konnten. die arbeitgeber wurden so zum einen gezwungen, sich an den kosten für diese betreuung zu beteiligen, auch um ein interesse der arbeitgeber zu erzeugen, ihre arbeiter möglichst "gesund zu halten" und die arbeiter selbst wurden gezwungen, einen teil ihrer einkünfte für die vorsorge zu verwenden. so weit so gut, in der damaligen situation der arbeiter sehr sinnvoll, zum teil möglicherweise heute auch noch.
die beitragsbemessungsgrenze, also der betrag, ab dem man nicht mehr einzahlunspflichtig ist, war in der größenordnung damals ähnlich wie heute (wenngleich die absolutbeträge natürlich trotzdem deutlich unterschiedlich sind, nur die größenordnung). dies war für einen arbeiter ein derart unvorstellbar hoher betrag, dass man davon ausging, dass jemand mit einem einkommen oberhalb dieses betrags keiner leistungen aus der pflichtversicherung bedarf und man ihn deswegen auch nicht zum einzahlen zwingen kann (er kann sich allerdings freiwillig bei einer gkv versichern). auch diese regelung hatte ursprünglich also durchaus ihre berechtigung.

die pkv hängt damit also gar nicht zusammen, es gibt sie, weil man jemandem, der sich nicht versichern MUSS, privatrechtlich natürlich die möglichkeit dazu geben sollte. man kann sich schließlich privat gegen fast alles versichern, warum also nicht dagegen, krank zu werden.

die aktuelle situation ist also tatsächlich nicht die abstruse idee von politikern (obwohl das vom absurditätsgrad her glatt sein könnte ), sie ist historisch gewachsen. die politik darf sich vorwerfen lassen, nichts gegen eine seit jahrzehnten gleiche und deswegen vorhersehbare entwicklung zu unternehmen, sodern immer nur zu verschlimmbessern.

soweit ein kleiner abriss zur gkv in d.

Zitat:
Zur Reform: Keiner scheint die zu wollen, wenn man den Beiträgen im TV traut. Aber was wird sich ändern, ausser das alles nochmals teurer wird -berechtigt oder nicht-, was den Begriff "Reform" verdient?

TriSt
das ist schnell gesagt: ein jammer, aber nix.

grüße
andi
kaiseravb ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort


Themen-Optionen

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge anzufügen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

vB Code ist An.
Smileys sind An.
[IMG] Code ist An.
HTML-Code ist Aus.
Gehe zu

Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 23:38 Uhr.

Durchbruch: Was wirklich schneller macht
Persönliche Tipps aus dem Training der Triathlon-Langstreckler Peter Weiss und Arne Dyck
Wettkampfpacing Rad
Nächste Termine
Anzeige:

triathlon-szene.de

Home | Impressum | Datenschutz | Kontakt | Forum

Social

Forum
Forum heute
Youtube
facebook
Instagram

Coaching

Individuelles Coaching
Trainingspläne
Gemeinsam zwiften

Trainingslager

Trainingslager Mallorca
Trainingslager Deutschland
Radtage Südbaden
Alle Camps

Events

Gemeinsamer Trainingstag
Gemeinsames Zeitfahrtraining
Trainingswochenende Freiburg
Trainingswochenende München
Zeitfahren Freiburg
Zwei-Seen-Tour München

TV-Sendung

Mediathek
Infos zur Sendung

Racewear

Trikot und Hose

Rechner

Trainingsbereiche und Wettkampftempo Rad
Trainingsbereiche und Wettkampftempo Laufen
Trainingsbereiche und Wettkampftempo Schwimmen
Profi-Pacing Langdistanz
Vorhersage erste Langdistanz
Altersrechner
Wettkampfpacing 100 km Lauf und Marathon
Wettkampfgetränk selbst mischen
Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.