Hast Du auch bei anderen Gelegenheiten für das seelische Wohl der Freiburger Kinder gestritten? Wann und wo?
Oder bist Du erst beim Stichwort "vegetarisch" auf Deinem Posten?
Mir geht es nicht speziell um die Freiburger Kinder, sondern um die nicht plausible Begründung der Entscheidung, Fleisch ganz zu verbannen, mit Kosten. Das ist nicht objektiv belegbar, und daher offensichtlich ein Strohmann für Leute, die glauben, daß fleischlose Ernährung irgendwie "besser" sei. Warum dies nicht ehrlich zugeben? Weil dann vermutlich die Mehrheit nicht zustimmen würde?
Wie gesagt, Ernährungsvorschriften haben in meinen Augen immer schon etwas totalitäres an sich gehabt, und gegen solche Tendenzen "bin ich auf meinem Posten", wenn Du so willst.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Was wäre wohl los wenn es weiter Schnitzel auf dem Speiseplan stünde fur eine Gruppe aber extra Gerichte gekocht (und bezahlt) werden würden ohne Schweinefleisch? Wäre das dann okay wenn es das Essen (deutlich?) Verteuern würde?
Ich halte auch wenig davon, für eine kleine Gruppe extra zu kochen. Wenn das Geld nur für ein Essen reicht, müssen halt alle, denen es an manchen Tagen nicht schmeckt, sich anders versorgen. Solange vielfältig genug gekocht wird, hat jeder etwas davon. Etwas generell auszuschließen ist aber der falsche Weg.
Anekdote: in der Kantine meiner Frau hat ein arabischer Kollege erst nach ca. 3 -4 Jahren zufällig erfahren, daß "Schnitzel" meistens Schwein ist. Davor hat er jahrelang mit Genuß Schnitzel gegessen, im festen Glauben, es sei grundsätzlich Pute, wenn nichts extra dransteht. Für mich ist das ein klarer Beweis, daß bei Ernährung nur das zählt, daß es schmeckt, nicht was wir glauben, ob es richtig ist.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Am Montag gab es bei uns hier in der Firmenkantine übrigens nur vegetarische und vegane Gerichte zur Auswahl. Na sowas.
Völlig in Ordnung - und genauso ist es völlig in Ordnung, wenn nächsten Freitag nur Gerichte mit Fleisch auf der Karte stehen, oder lauter Meeresfrüchte (im letzteren Fall würde ich mir auswärts was holen, mein Pech). Schwaben hätten am liebsten jeden Tag Nudeln auf der Karte, andere möglichst immer Kartoffeln oder immer Reis. Kein solches Anliegen ist berechtigt; Vielfalt macht das Leben lebenswert.
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Mir geht es nicht speziell um die Freiburger Kinder, sondern um die nicht plausible Begründung der Entscheidung, Fleisch ganz zu verbannen, mit Kosten. Das ist nicht objektiv belegbar, und daher offensichtlich ein Strohmann für Leute, die glauben, daß fleischlose Ernährung irgendwie "besser" sei. Warum dies nicht ehrlich zugeben?
Du bist Dir also sicher daß 2 verschiedene Mahlzeiten anzubieten wirtschaftlicher ist als nur eine. Wenn Du Fleisch anbietest solltest Du immer auch vegetarisch anbieten.
Vegetarisch ist schon die größere Schnittmenge. Wie viele Menschen kennst Du die sich ohne jede vegetarische Komponente ernähren? Da scheint mir das Dogmatische eher zu sein daß Fleisch angeboten werden muß.
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PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M
Genau so ist es, vegetarisches Essen ist sehr vielfältig. Fleisch, Wurst, Fisch wird alles noch zusätzlich zu Hause gegessen, mehr Vielfalt kann es doch gar nicht geben.
Es gibt Studien, die belegen, daß Essen, das nicht schmeckt, zu größeren Anteil vom Körper nicht verwertet wird, als Essen, das schmeckt. Und daher sind Geschmacksträger essentiell.
Ansonsten, nach der Logik "kann auch weggelassen werden" sehe da z.B. viel eher Sachen wie Kaffee, was z.B. völlig ohne Nährwert reiner geschmacklicher Genussmittel ist.
Weniger Dogmatismus hieße für mich, einfach abwechselnd mal mit Fleisch, mal ohne etwas zu kochen - jede Variante bietet viele Möglichkeiten. Ansonsten könnte ich ebenso begründet (bzw. sinnfrei) schreiben, man kann Essen (bereits) mit (wenig) Fleisch so lecker machen, daß jeder Veganer glücklich wird.
Als ambitionierter Koch kann ich Dir z.B. sagen, ich mache Dir eine "Leberwurst" komplett vegan und Du schmeckst den Unterschied nicht. Das gleiche gilt für eine "Bolognese" oder auch für ein Chili "Sin" Carne.
Und darauf bezieht sich meine Aussage, dass das Fleisch als Beispiel in diesen drei Gerichten einfach nur ein sinnfreier Geschmacksträger ist. Und eigentlich ist es nur das Fett im Fleisch, die eigentlichen Muskelfasern bringen Geschmacklich nämlich einfach mal kaum was bis gar nichts.
Was ein bisschen was anderes ist, ist das Mundgefühl.
Rein ernährungspysiologisch betrachtet bieten die oben genannten Beispiele höchstwahrscheinlich mehr Benefits als die Fleischvarianten.
Wenn man sich wirklich mal offen der vegetarischen und veganen Küche öffnet und sich mal ein wenig schlau überlegt, was kann ich alternativ für Fleisch benutzten öffenen sich viele Möglichkeiten und die Gerichte sind erstaunlich nah bis fast nicht mehr mit ihren Fleischverwandten zu unterscheiden.
Ein wichtiger Baustein ist wirklich das Fett. Nachdem ich in meinen veganen Alternativen den Fettanteil erhöht habe und zwar auf das Niveau der Fleischgerichte, hat es das Essen auf ein ganz anderes Niveau gehoben. Und es hat den Vorteil, über die zusätzliche Zugabe von Fett kann ich steuern, WAS für Fett ich hinzufüge und damit die Wertigkeit des Essens noch einmal steigern.
Mittlerweile sind wir in der Familie soweit, und das sogar mit zwei Kindern, dass wir oft die veganen Varianten bevorzugen und zwar nicht, weil wir kein Fleisch essen sondern weil die veganen Variaten besser schmecken.
Und wenn man sich da anfängt zu öffnen und damit zu beschäftigen, wird man feststellen, wie oft Fleisch einfach nicht nötig ist.
Auf der anderen Seite weiß ich ein gutes Steak ab und zu auch sehr zu schätzen wobei mir mehr und mehr Rindfleisch als Steak auch nicht mehr schmeckt. Das hat aber nichts damit zu tun dass ich es ablehnen würde sondern es ist ein reiner Geschmackswandel. Und von daher bin ich mittlerweile auswärts auch sehr glücklich über vegane oder vegetarische Alternativen. Wenn sie gut gemacht sind.
Du bist Dir also sicher daß 2 verschiedene Mahlzeiten anzubieten wirtschaftlicher ist als nur eine. Wenn Du Fleisch anbietest solltest Du immer auch vegetarisch anbieten.
Das halte ich für nicht nachvollziehbar. Ein Essen kann auch alle bedienen. Wenn ich Vegetarier bin, lasse ich das Fleisch weg, und esse mehr vom Rest; wenn ich keine Pilze mag, nehme ich mehr Nudeln und lasse die Pilze liegen, wenn es nur Tofu-Bratlinge gibt, esse ich halt nur die Beilage, und davon mehr. Nur selten ist das überhaupt nicht zu trennen, also gibt es kaum einen Grund, für eine Minderheit ein extra essen zu kochen (auch nicht für religiöse Wünsche, außer es ist eine Einrichtung der entsprechenden Religionsgemeinschaft, die können dann machen, was sie wollen, und ich muß damit leben).
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