Neuer Arbeitsplatz?
Zumindest vielleicht.
Jeder Tag im Rettungsdienst ist wie ne Wundertüte, man weiss nie, was drin ist, manchmal ists ein wenig fad, manchmal kommt man kaum zum Luftholen.
Noch vor nicht allzu langer Zeit hätte ich mir nie vorstellen können, dass mich sowas interessieren können, nach einem ziemlich heftigen Bergwachteinsatz vor einem Jahr begann sich das, zu wandeln, und als sich bei uns in der Firma vor gut nem halben Jahr n paar Schranken zu senken begannen, weil der Geschäftsführer gekündigt hatte und die beiden Gesellschafter sich auf nix einigen konnten als generell unterschiedliche Meinungen und Haltungen zu haben, stand ich plötzlich an nem Punkt mich zu fragen, ob ich meinen eigentlich erlernten Job noch bis ans Ende aller Tage machen wollte und wenn nicht oder falls bei uns inne Firma die Lichter ausgingen, was ich tun wollte.
Mit so ner Option offen, plötzlich vielleicht alles machen zu können, was man schon immer mal wollte, kann man doch ganz schön überfordert sein, mein lieber Scholli!
Nen Sommer auf ner Berghütte keulen? Morgens halb Sechs für die Gäste Frühstück machen und nach Hüttenruhe um Zehn noch die Gaststube durchwischen? Really?
Es gab so vieles, was ich mir immer mal ausgemalt hab, ausprobieren zu wollen, und plötzlich ist das alles Schnee von gestern und es passieren ein paar Ereignisse, die mich in ne völlig andre Richtung schielen lassen.
Zuerst der eine Spezl ausm Alpenverein, der förmlich glüht vor Stolz weil sein Enkel nicht nachm Abi ein Jahr zur Selbstfindung, zum Rumgammeln, meinetwegen auch Travel&Work einlegt sondern Geld in die Hand nimmt und ne Ausbildung zum Rettungssanitäter macht, um sich damit das Studium zu finanzieren.
Wenige Wochen, fast nur Tage später die Tochter eines Bekannten, die haargenau das gleiche tat, die Bergwachtkollegin die förmlich brennt für ihren Job aufm Rettungswagen (oko, ok;- die ist Notfallsanitäterin und hat mittlerweile nen unsagbar spannenden Job in der Flugrettung über Nord- und Ostsee, das iss nochmal ein ganz anderes Kaliber) usw., usw.
Irgendwie fügte sich das alles so ineinander, dass ich mich eines Tages unvermittelt und ehe ich mich versah, im Tag 1 meines Praktikums im Rettungsdienst wiederfand und mit dankbaren Menschen zu tun hatte, die nicht um den Preis einer Kassette feilschen, weil die im Internet nur xy kostet oder ihr Bike eigentlich schon im Oktober bringen wollten, nur jetzt halt, zwo Tage vor Ostern, noch dringend gestern nen Termin hätten haben müssen,weilse die Schleuder übermorgen ach-so-dringend brauchen, sie aber keinen Pieps mehr macht.
Aktuell siehts im Laden wieder ruhiger aus und als übernähme einer der zwo Gesellschafter den alleine und ich will nicht sagen, dass ich traurig wäre darüber, aber ich kanns mir schon auch gut vorstellen, beim Roten Kreuz in irgendner Form weiterzumachen.
Schaumermal.
Was war sonst noch los?
MTB-Rennen vor n paar Wochen. Freitags Schülermeisterschaften, Sonntag der Rest bis Senioren, ich sitz also zwo Tage neben so nem Hechtsprung ins Nix und ohne dass ichs allzu dramatisieren wollte, aber es gibt nen Chickenway, die Schüler fahren den generell, und eigentlich passiert da aufgrund der Enge, S-förmigen Führung durch Bäume und über deren Wurzelweg mehr als bei dem Sprung. Kannste dir nich ausdenken.
Wochenende davor gepflegter Ausflug mit lieben Freunden ins Donautal, Klettern.
Wir müssen den Termin dringend wieder in den Juni oder Juli verlegen, denn die Wahrscheinlichkeit, dasses Wetter da so schlecht ist wie im Mai ist geringer als im Mai, dass es so gut ist wie Juni/Juli.
Gut, wir sind trocken geblieben, aber nix mit kurzem Gewand und in die Donau, schwimmen, wollt auch keiner.